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01.05.2023, 16:00 Uhr
FC Alaschkert Martuni – Lernayin Artsakh FC
Yerevan, Alashkert Stadion
Bardsragujn chumb – 150 Zs. – 1:0
geschätzte Lesezeit ca. 4 Minuten


Wir sind am Morgen pünktlich, nach kurzem Einkauf beim Bäcker und Obsthändler, aus Tbilissi gestartet. Es ging nach Armenien, genauer gesagt nach Jerewan, dort sollten wir dann auch M. treffen. Auf unserer ersten Fahrt durch Georgien zum Grenzübergang Bagratashen – Sadakhlo konnten wir schon erahnen wie schön landschaftlich Georgien ist.

Weitere Eindrücke waren z. B. dass in einem kleinen Ort direkt neben der Straße Schafe geschlachtet wurden. Ein Tier lag tot in einer Blutlache am Straßenrand und direkt daneben saßen mehrere lebendige Tiere und warteten wahrscheinlich darauf das sie dran sind. Ein paar Meter weiter häutete jemand ein Schaf auf dem Fußweg. Es waren irgendwie komische Eindrücke. Wir sind ja nicht pingelig, aber direkt neben der Straße die Tiere zu schlachten, wunderte uns schon. Dann kam schon die georgisch armenische Grenze. An dieser verloren wir dann viel Zeit und Nerven. Doch wir konnten die Situation gemeinsam, ruhig und letztendlich mit einem Lachen meistern. Doch von vorn. Wir klärten im voraus mit Check 24 und der Mietwagenfirma ab, ob wir die Grenze mit dem Mietauto überqueren können. Wir bekamen eine positive Rückmeldung mit der Aufforderung für die Versicherung einen Aufpreis zu zahlen. Wir willigte ein. Doch wir bemerkten nicht, dass bei der Abbuchung die Kosten, trotz Vermerk unsererseits, nicht komplett waren und wir keinen Versicherungsschutz in Armenien zahlten und dementsprechend nicht hatten. Was wir uns ankreiden müssen, ist dass wir bei Abholung des Autos nicht nochmals nachfragten. Jetzt standen wir also im Grenzbereich, alle schon mit Stempel im Pass, außer der Sportliche, da er als Fahrer nicht aussteigen konnte und noch nicht bei der Passkontrolle war. Check24 konnte online nichts machen und das georgische Mietwagenbüro erst recht nicht. Die Grenzer schickten uns also nach 30 Minuten rum telefonieren aus dem georgischen Grenzübergang zurück ins Land. Hieß für den Sportlichen einfach umdrehen und zurück fahren, für die restlichen vier Luis hieß es aber, ab nach Armenien zu laufen, da wir schon aus Georgien ausgereist waren, siehe Stempel im Reisepass. Schöner Mist. Also liefen wir rüber und reisten in Armenien ein. Der stille Teilhaber kaufte sich noch schnell ein Product of Armenia und meinte stolz, sein erstes armenisches Bier gekauft zu haben. Der Südbrandenburger meinte nur die Flasche sieht ja aus wie eine Wasserflasche und als der Bierathlet den Schraubverschluss aufdrehte wurde ich auch stutzig. Stolz wie Oskar setzte er an, um danach die Flasche ab zusetzen und angewidert sagte, orr nee es ist Wasser. Da war das Gegröle verständlicherweise groß. Ich glaub das Gelächter hat man bis Tbilissi gehört. Das darf er sich nun ewig anhören. So nun reisten wir sofort wieder aus Armenien aus, um gleich weiter nach Georgien zu laufen, um einzureisen. Was ein Hickack. Das kannste eigentlich keinen erzählen. Wir eierten da bestimmt zwei Stunden rum, ohne zu wissen was wir jetzt eigentlich machen werden. Auf alle Fälle wollte wir nicht zurück nach Tbilissi. Die Mietwagenfirma meinte, dass das ausstellen der Dokumente für den Grenzübertritt von ein paar Stunden bis zu einen Tag dauern kann. Da hatte der Sportliche recht mit seinem Argument, wenn wir das Dokument erst morgen Nachmittag bekommen, brauchen wir auch nicht mehr nach Armenien zu fahren. So hieß es das Auto an der Grenze auf der georgischen Seite stehen zu lassen, Rucksäcke umpacken und zu Fuß nach Armenien einzureisen. Für 4 Leute zum zweiten Mal binnen zwei Stunden. Wir wollten nicht wissen was die Grenzer von uns dachten. Plan war nun zwei Taxen zu organisieren und zu hoffen, dass der Preis in Ordnung geht. M. welcher erst heute in Jerewan landete wurde auch noch informiert. Die beiden Taxen für 5 Deutsche ohne Auto in Armenien wurden schnell organisiert und der Preis war in unserer Budgetvorstellung. Ab damit. Die drei Stunden Fahrt in die armenische Hauptstadt gingen schnell vorbei. Hamlet, so der Name unseres Fahrers, holte sogar einige Minuten raus. Obwohl beide Taxen noch tanken fuhren. Kurz nachdem wir in Jerewan rein gefahren sind stoppten beide unsere Gefährte, Hamlet und sein Kollege erklärten uns, dass wir nun in ein lokales Taxi umsteigen müssten, da sie für die Stadt keine Lizenz hätten. Oh da machten wir große Augen. Nene ihr fahrt jetzt weiter! Sonst klappt das nie pünktlich da zu sein und pünktlich war eigentlich auch nur die 35. Minute. Wir konnten die Beiden überzeugen und so fuhren sie uns direkt an das HSV Stadion, wie wir das Alashkert Stadion liebevoll nannten. Schaut euch die Sitze der Haupttribüne mal an, da wisst ihr was gemeint ist. Den Beiden am Stadion danke gesagt, konnten wir M. herzlichst begrüßen und von unseren Abenteuern unterrichten. Drittes Spiel. Dritte mal zu spät. Läuft. Bei der Stadionrunde wurde der Jungspund von einem anderen deutschen Hopper wegen seinem Trolli angesprochen, war natürlich gleich Futter für uns und auch M. konnte seine Hasstirade auf den rollenden Rucksack abfeuern. Während des Spieles wurde dann schon versucht zwei neue Taxen zu organisieren, um zum zweiten Spiel des heutigen Tages, FC Noah vs FCBKMA zu kommen. Klappte dann auch. Ein Taxi stand dann letztendlich da, das Zweite wurde nach kurzen Warten ganz oldschool an der Straße rangewunken.
(Der Kulturbeauftragte)



Eine neue Ausgabe des "Abhaun!" ist erschienen. Nach 11 Jahren geht die Abhaun-Reihe mit der 6. Ausgabe weiter. Ein Klick auf das Bild bringt euch zu den weiteren Informationen.





mit rollenden Rucksack im armenischen Stadion

die Toilette im Alashkert Stadium

auf dem Weg nach Armenien

Grenzübergang Bagratashen – Sadakhlo

ein Wasser ist auch ein Product of Armenia

mit dem Taxi nach Jerewan

das ländliche Armenien



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Author: kopane.de

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