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01.06.2019, 15:00 Uhr
KVV Quick Boys – Oss '20
Katwijk, Sportpark Nieuw Zuid
Play-offs 3/4 – 2.250 Zs. – 1:0
geschätzte Lesezeit ca. 4 Minuten


Kurz vro knapp in Katwijk angekommen, vibrierte auch schon das Telefon: „Seid ihr schon da?” „Ja, komm mal in Richtung Stadt gelaufen.” Und dann kam der Kulturbeuaftragte. Also zu erst sein Bauch und nach einer gefühlten Ewigkeit auch er. Die Hand gereicht, Rucksack in den Mietwagen und dann schnellen Fußes zum Stadion. Der erwartete Andrang fiel dann doch eher klein und dennoch bildeten sich lange Schlangen an der Kasse. Gästefans waren augenscheinlich nicht anwesend. Die heimige Gruppe, welche den Verein unterstützt, lungerte bei lauten Tecknogeballer an der Kneipe ab und schaute ein wenig grimmig drein. Was wir auch taten, als uns offenbart wurde, dass Getränke usw. nur mit der karte bezahlt werden können. Natürlich aber wurde dann die Kreditkarte nicht akzeptiert. Na dann halt nicht. Bleibts. Wer nicht will, der hat schon. Ebenso regte sich der Kulturbeauftragte auf, dass er für die Busfahrt Leiden – Katwijk die 4,30 Euro ebenso mit der Karte bezahlen musste. Dies gab dann einen kleinen Disput mit dem Busfahrer und gegenseitig wurde sich das beste gewünscht. Bargeldloses Zahlen – was für eine sinnfreie Scheiße.

Das Spiel..naja...Long story short: Nach 90 Minuten stand es immer noch 0:0. Die Gäste konnten nicht besser und die Heimelf brauchte nichts mehr machen. War sie doch auf Grund des 3:1 Hinspielerfolges schon durch. Als der Stadionsprecher ansagte, dass es noch drei Minuten Nachspielzeit gäbe, sagte ich nur: „Alter, pfeift den Mist hier einfach ab.” Was den Kostverächter zur Aussage „Du musst das so sehn. Die haben jetzt noch drei Minuten Zeit ein Tor zu schießen. Ansonsten haben die eine Stunde Zeit die Stadt zu verlassen.” drängte. Und wie er seinen Satz beendete, schossen die Quickie Boys das 1:0. Auf den Punkt genau. Na immerhin. Ich weiß schon, wieso ich die Niederlande die letzten Jahre gemieden hatte. Stammt doch mein letzter Spielbesuch in diesem Land vom 28.12.2008 in Alkmaar. Elf Jahre später, und ich bin wie gehabt wenig begeistert. Wobei das Stadion schon fetzt und auch irgendwo in Schweden stehen könnte. Macht schon was her, wenn so eine Bude fast am Strand steht, von Sanddünen umgeben ist und nicht ganz so 0815 wirkt. Vielleicht doch mehr unterklassigen, niederländischen Fußball ansteuern? Pfffharharharharharhar...ja genau….bin ich Onasis. Aller Jubeljahre geht das mal. Aber ansonsten bleibe ich dem Honzaland treu.

Nach dem Spiel, schlenderten wir noch ein wenig durch die Stadt und an den Strand. Kurz die Füße ins Wasser gehalten: Das ist ja noch kalt. Aber die Kinder sprangen dort rein, als gäbe es kein Morgen mehr. Zum Ende ging es noch in eine Frietbar, wo eine Deutsche allen Ernstes nicht mla drei gerade Sätze auf Englisch über die Lippen brachte und ihre Bestellung komplett auf Deutsch vollbrachte: „Ja, ist das Rinderhack? Und wo ist Schwein drin? Dann nehme ich das, das und auch noch das. Und Getränke noch.” Die Bedienung an der Kasse schaute mit fragenden Augen an und ich hätte am liebsten Mal einen Kopf auf die Theke geschlagen. Meiner wäre es aber nicht gewesen. Ist es denn so schwer, mal nicht die Kartoffel raushängen zu lassen und wenigstens ein wenig Fremdsprachen zu lernen? Ein kleines „Dank you well.” ist da schon viel wert.

Den Abschluss dieses Tages erlebten wir dann in Mönchengladbach. Der Kulturbeauftragte und der Kostverächter wollten noch ein Bier trinken gehen. Und ich ging halt mit. Da wir eh nahe der Gegend um den Hauptbahnhof unser Hotel hatten, schauten wir hier nach einer Pivnice. Die erste, welche wir ansteuerten, war seit geraumer Zeit geschlossen. Und die zweite war die Humboldt-Schänke. Ihres Zeichen nach Fankneipe der Fans von der hiesigen Borussia. Und was sich dort rumtrieb, war echt ein Gruselkabinett der Menschheit. Die Speerspitze des Präkariats. Die einen total über den Zenit, was den Alkoholkonsum betraf und redeten entweder mit dem Fernseher, tanzte oder nahm knieend eine Heldenpose ein, ein anderer kam aus der Kneipe und schob sich vom kalten Buffett geschätzt fünf Schnitten mit einmal in den Mund, andere pöbelten auf einmal gegen Schalke 04 und den 1. FC Köln, und ganz nebenbei fuhren noch fünf Polizeieinsatzwagen zeitversetzt mit Blaulicht in ein und die selbe Richtung. Und was sich hier sonst noch so rumtrieb...meine Fresse…also wenn RTL mal wieder für irend eine Kacksendung casten will: hier wären sie goldrichtig. Weiterhin hat diese Stadt auch einfach mal nichts zu bieten. Ich war hier vor Jahren mal berufsmäßig am hellichten Tage und fand es damals schon grausam. Der Aufenthalt an diesem Tag hatte die Meinung nur noch verstärkt. Nur schnell wieder weg hier. (goju)



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