Wie schon erwähnt, strahlt Köln-Deutz nun nicht gerade den Hauch von fröhlichen Leben aus. Zumindest nicht am Samstagmorgen um sechs Uhr in der Früh. Da ich aber nch genug Zeit hatte, bis der Zug gen Koblenz fuhr, konnte ich seelenruhig über den Rhein zum Hauptbahnhof laufen. Die Situation der puren Langeweile besserte sich aber auch im Zentrum von Köln nicht und ich muss für mich festhalten: Wer in dieser trostlosen Gegend demonstriert hat einen an der Klatsche. Köln und ich werden wohl keine gegenseitigen Sympathieträger werden.
Zum Glück fuhr aber der Zug alsbald und ich konnte mir Gedanken darüber machen, warum der Zug von Koblenz bis nach Homburg über drei Stunden benötigt. Die Auflösung des Rätsels kam dann per Lautsprecherdurchsage im Zug. Denn dieser fuhr von Koblenz über Trier und Saarbrücken nach Homburg (und weiter nach Mannheim). Das ist doch mal eine schöne Runde um Morgen. Bei besten Wetter somit an der Mosel und an der Saar entlang. Und gerade das Moseltal kann da landschaftlich einiges. Kleine Städte am Ufer und im Hintergrund Burgen oder Schlösser und Weinberge. Joar, dass ging mir gut rein. Und dann auch noch Namen von Orten, welche ich zuletzt bei Bundesliga Manager Hattrick laß. Zum Beispiel Wittlingen und Dillingen. Somit quasi eine Bildungsfahrt unternommen.
Angekommen in Homburg war der erste Blick aus dem Bahnhof auch ernüchternd. Zwar passte weiterhin die Wetterlage, doch es bot sich mir ein tristes Bild. Doch vom Bahnhof weg die Gehstraße runter änderte sich dieses sofort und dank eines Oldtimer-Treffs waren die Straßen im Zentrum auch gut gefüllt. Bei grauen Regenwetter wäre mir die drittgrößte Stadt des Saarlandes (41.500 Einwohner) sicherlich nicht so sympathisch erschienen. Aber der Somner tat alles dafür, damit ich diese Stadt in guter Erinnerung behielt. Klein aber fein sag ich mal.
Ebenso wie die Stadt konnte mich auch das Waldstadion überzeugen. Da hab ich wahrlich schon schlechtere Stadien in höheren Ligen besucht. Und da der Gegner an diesem Tag Mannheim hieß und somit ein schon älteres Duell ausgetragen wurde, versprach dies auch wenig Langeweile auf den Rängen. Mannheim mit vielleicht 500 Gästen und Trikotmottofahrt vor Ort supportete die Mannschaft durchgängig. Die Grün-Weißen dagegen eher nur sporadisch. Des Weiteren bot der SV Waldhof mit den Namen Sabah und Scholz auch zwei Spieler auf, welche letzte Saison noch bei Dynamo Dresden aktiv waren. Scholz im Tor konnte aber den Gegentreffer nicht verhindern und Sabah saß nicht mal auf der Wechselbank.
Rein sportlich war das Spiel aber echt schwach. Viel lief nicht zusammen. Und hätte Mannheim den Elfmeter nicht zugesprochen bekommen, wäre die Mannschaftn ohne Torerfolg nach 90 Minuten geblieben. So trennten sich aber beide Mannschaften mehr oder weniger Leistungsgerecht 1:1.
Nach dem Spiel noch ein wenig durch die Stadt getingelt und als die Zeit ran war mit dem Zug weiter nach Mannheim. Am Bahnhof von Homburg angekommen, standen noch ein paar Waldhof-Fans herum und wurden kritisch von einem böse dreinblickenden Modul gemustert. Dieser Sportfreund konnte aber außer grimmig gucken, eine Sonnenbrille durch die Gegend tragen und ab und an irgendwas auf der Touchbude schreiben nicht viel.- Ich empfehle ihm sogar für die nächste Obervierung von Mannheim noch mehr Kaugummi im Mund zu haben, damit das Kauen noch imposanter wirkt. Menschen gibt es....
Letzter Teil der Fahrt also weiter von Homburg nach Mannheim und anschließend weiter gen Süden. Grüßte am Morgen noch das Moseltal, waren es in den Abendstunden zum Sonnenuntergang der Schwarzwald und die Vogesen. Konnte sich auch sehen lassen und rundete den Tag noch mal so richtig ab. Am Zielort angekommen, wurden die nächsten Tage geplant und irgendwann fielen die Augenlider nach unten und beendeten den Tag für mich. (goju)