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02.04.2023, 18:30 Uhr
FC Andorra – Málaga FC
Andorra la Vella, Estadi Nacional
La Liga 2 – 2.120 Zs – 1:0
geschätzte Lesezeit ca. 4 Minuten


Um 08:00 Uhr klingelte der Wecker und mit leichtem Standgas vom Vortag wurde die, etwa dreistündige, Reise nach Andorra angetreten. Andorra ist lediglich 200 km von Barcelona entfernt, allerdings muss man den Großteil der Strecke auf einer einspurigen Landstraße zurücklegen. Dankeswerterweise stellte H auch hier wieder sein Auto und sich selbst als Fahrer zur Verfügung. Unterwegs gab es Manchego und Chorizo an einer putzigen Raststätte zu absolut normalen Preisen.

Waren wir zu Beginn unserer Reise noch guter Laune, so verfinsterten sich unsere Mienen, als wir im Wetterbericht lasen, dass die Maximaltemperatur in Andorra bei 6 Grad liegen und es mit einer Wahrscheinlichkeit von 40 % schneien sollte. Selbstverständlich waren die Kartoffeln für solche Wetterverhältnisse nicht vorbereitet und so wurde den Frauen zunächst einmal verklickert, dass sie mit unseren Jacken nicht zu rechnen brauchen. Am Ende wurde alles doch nicht so heiß gegessen, wie es gekocht wurde. Es schneite nicht, die Temperatur lag bei 12 Grad und in der Sonne war es absolut auszuhalten. Auf dem Plan standen zwei Spiele der andorranischen Liga, welche allerdings einem Spiel der zweiten spanischen Liga, zwischen dem FC Andorra und dem Málaga FC im Estadi Nacional, geopfert wurden. Am Ende eine kluge Entscheidung, denn eines der beides Spiele welche zuerst geplant waren, wurde verschoben. Wir hatten ein paar Stunden Zeit und haben dies genutzt um uns die idyllisch, zwischen hohen Bergen, gelegene Stadt Andorra la Vella anzuschauen. Irgendwie wurden wir nicht so richtig schlau aus dem, was wir sahen. Alles ist irgendwie neu, aber nicht so richtig modern-neu, es gibt überall Duty-Free-Shops, die Preise sind total normal aber es erinnert alles ein wenig an die Schweiz. Aber auch nicht so richtig an die Schweiz, dazu fehlt die schöne Altstadt und die prunkvollen Gebäude. Man merkt aber dennoch das in Andorra Geld vorhanden ist.

Gegen 18:15 Uhr haben wir das Stadion betreten. Wir bekamen einen Kakao und aufblasbare Klatsch“pappen“. Als wir feststellten, dass eine unserer Sitznummern nicht existierte, haben wir uns irgendwo auf der Nordtribüne, hinter dem Tor platziert. Der Blick aus dem Stadion heraus ist schon etwas ganz Besonderes. Auf allen 4 Seiten ist man von Bergen der Pyrenäen umgeben. Und diese sind nicht mal so niedrig. Andorra liegt nämlich auf einer Höhe von 840 bis 3.000 Metern. Auf einigen Berggipfeln lag sogar noch Schnee und in der Stadt kamen uns immer mal wieder Menschen mit Skiern entgegen.

Der gemeine Andorraner kommt erst kurz vor knapp zum Stadion, so dass sich die meisten Plätze erst mit Anpfiff füllten. Neben dem Bergpanorama bleiben mir auf jeden Fall die vier wuchtigen Fluchtlichtmasten des 2014 eröffneten Estadi Nacional im Gedächtnis, der Rest war recht unspektakulär. Die Haupttribüne war überdacht, die beiden Hintertortribünen hatten kein Dach und es gab keine Gegengerade. Irgendwie passte das Stadion zum Rest, nicht Fisch, nicht Fleisch. Die aktive Fanszene von Andorra positionierte sich im linken, unteren Eck unserer Hintertortribüne. Es waren alle Fandevotionalen, wie Trommel und Megafon vorhanden. Der kleine Haufen, von vielleicht 20-30 Leuten, hatte sogar einen Vorsänger der auch die Schwenkfahne ab und an übernehmen musste. Es wurden typische Fanlieder intoniert, die das Klatschvieh auf den Tribünen mitunter zum Mitmachen animierte, jedenfalls die Andorraner unter den 2.120 Zuschauern. Uns gegenüber, in einem winzigen Bereich saßen die Gästefans aus Málaga. Diese hatten für das Spiel eine halbe Weltreise auf sich genommen, nämlich knappe 1.100 km, Respekt dafür. Gelohnt hat es sich am Ende nicht, der FC Andorra ging, in einer blutleeren Partie, mit einem glücklichen 1:0 als Sieger vom Platz. Damit steht der FC Andorra auf Platz 10 der zweiten Liga und Málaga muss auf Platz 20 zittern.

Das Spiel war so „aufregend“, dass wir lieber unseren Frauen beim Frieren und zwei Jungs beim Rubikwürfel spielen zugeschaut haben. Mit dem Schlusspfiff haben wir uns aus dem Staub gemacht. Wir haben für faire 1,46 € ,pro Liter E10, getankt und uns Wegzehrung besorgt. Unser H hat sich durch die kurvenreiche Strecke, zurück nach Barcelona, gekämpft und uns wohlbehalten zurückgebracht.

Was bleibt als Fazit zum Fußballland Andorra zu sagen? Es ist landschaftlich sicher eine 10 von 10 aber aus Sicht eines Fußballreisenden sicherlich nichts, was man in die Vitrine stellt. Länderpunkt eingetütet und Haken dran.

An der Stelle nochmal großen Respekt an H und S, die sich das ganze angetan haben und wunderbare Gastgeber waren.

Adios, Serge



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