„Da schlafe ich, der Gott, einmal ein und zack: die Erde ist bevölkert von sieben Milliarden Bekloppten.“
#ZuvieledummeMenschenaufdieserErde
Der Samstagmorgen: das Telefon klingelt mich aus dem Schlaf und die markerschütternde Stimme des weltbekannten Navy Man drang in mein Ohr und fragte, ob ich nicht überaus große Lust hätte mit in das ebenso weltbekannte Hrobce zu fahren. Nach Praha eine der Metropolen in der Tschechischen Republik. Hatte ich, doch war ab diesem Moment Eile geboten um den ausgemachten Treffpunkt zu erreichen. Und wie es nun mal so ist, wenn ich kurze Elle habe, kommt erst die Bahn zu spät und dadurch verpasse ich natürlich den Anschluss zum Bus. Und weil das noch nicht genug war, steht in der Haltestelle ein sturzbetrunkener Typ, taumelt ab und an umher und schreit auch die Haltestelle an, dass die Bahn endlich kommen soll, da er nach Hause will. Und das alles 08:15 am Morgen. Wie ich besoffene Menschen hasse. Sollte ich ein wenig Mehr an Militanz an den Tag legen? Ich weiß es nicht. „Mach das! Tu es! Nieder mit den Drogen! Los jetzt hier! Assassination for all druglords! Drugs are for losers“ schreit die Stimme in mir. Ich werde sie mal noch ignorieren.
Der „beste“ Sportplatz der Divize B bestach vor allem durch seine Möglichkeiten, welche sich hier für einen Ausbau anbieten. Hier kann sich noch jeder Architekt austoben und mal ein wirklich hübsches Stadion auf die Wiese stellen. Rein logistisch ist die Nähe zum Bahnhof für eine schnelle An- und Abreise der zu erwartenden Zuschauer ein weiteres großes Plus, welches der SK Hrobce auf dem Weg in die Eliteliga des tschechischen Fußballs in der Hinterhand hält.
Nur wollten die Gäste diese Pläne, oder meine Vision, wohl torpedieren und schossen den Gastgebern in der ersten Halbzeit drei Bälle ins Tor. Mit solchem Fußball werden die Spieler wohl selten mehr als die 76 Zuschauer sehen, welche sich den Kick an diesem Morgen gaben. Wobei das Spiel eh, wie immer, mehr so nebenbei lief und der Fokus, ebenso wie immer, mehr auf den Austausch unter den Mitfahrern gelegt wurde. Was hätte hier auch Großartiges in Hrobce passieren sollen? Die Gründung der „Armáda Český Brod“, welche zur Feier des Tages mit 150 Verrückten aufläuft, eine Fahne an das Gestänge hängt und eifrig die Sportplatzkneipe stürmt? Wieso nicht? Wäre doch absolut geil!
Aber leider begegneten wir nicht einer Fee, welche mir drei Wünsche gewährte und so blieb alles wie es in Hrobce so üblich ist. Und wenn ich die drei Wünsche hätte, würde ich mir etwas anderes wünschen. Ewiger Sommer oder so. Oder ich hätte in Petrovice beim kurzen Zwischenstop am duty-free-Shop was überlegt. Bei den menschlichen Material, welches dort herumlief, wären mir sicherlich gute Sachen eingefallen. Aber ehrlich: Was dort hin und her läuft und den Laden stürmt ist echt nicht feierlich. Woher kommen solche Leute? Wo wohnen die? Und viel wichtiger: Wer züchtet solche Menschen, um den anderen Menschen mit denen auf den Pisser zu gehen? Fragen über Fragen? „Goju, wo willst du dann auststeigen? Nicht hier, nicht in Petrovice! Vielleicht auf dem Mond oder der Sonne!“ (goju)
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