Mittwoch: beide Spielen in Mönchengladbach werden bei fussball.de noch als angesetzt geführt. Da dürfte dem Doppler M‘gladbach II – Uerdingen und Rheydter SV – St. Tönis (14 und 19:30 Uhr; jeweils 3. gegen 1.) nichts mehr im Wege stehen.
Donnerstag: Ich höre ein leises Kichern des Ansetzungsgottes und als ich die entsprechenden Seiten bei fussbal.de aufrufe, vernehme ich ein diabolisches Lachen und die Aussage: „Der ist wirklich so blöd und hat gedacht, dass die Spiele ausgetragen werden. Ich hau mich weg. Steht hoch, steht hoch und Applaus!“
Nun ja, da hatte ich also einfach mal so 50€ in den Wind geschossen. Ich hätte mich auch in Düsseldorf an einen Kunstrasen gestellt, doch sämtliche Spiele in Düsseldorf waren auf den 04.03. terminiert. Somit schön in die Falle getappt. Da nützt es auch nichts, wenn mich am Freitag, den 02.03. ein bekannter Anhaltiner mit an ihm ausgeübten „Rassismus“ probiert aufzuheitern (okay, zum Lachen war es nur für die Umstehenden) bzw. aufzuklären. Denn stets wird er gehänselt, wenn es auf darum geht, wie Mensch sagt, dass ein anderer aufstehen soll. Normalerweise wird ja „Aufstehen!“ oder „Steh auf!“ gesagt. Und in Anhalt: „Steh hoch!“. Steh hoch? Ein anderer Anwesender stimmte sofort „Steht hoch wenn ihr XYZ seid, steht hoch...“ an. Äh ja….klingt logisch.
Wie dem auch sei, der Ball sollte trotzdem rollen und so nahm ich das Angebot Kunstrasen in Rochlitz und Döbeln an. Natürlich war ich aber immer noch arg angefressen. Wegen ein wenig Wetter einfach so Spiele absagen. Vor allem wenn es stets bei der Zweiten von Mönchengladbach passiert. Aber genug herum lamentiert. Auf dem Weg zum Abfahrtsort musste ich noch mit Rad zum Geldautomaten. Und wie ich nun mal so bin, fragte ich beim Betreten des Geldautomatenbereiches eine einfach zu verstehende Frage an die Anwesenden: „Welcher Wanker hat jetzt schon wieder, trotz durchgezogener Linie, seinen Dreckskarren auf dem Fahrradweg geparkt?“ Wenn schon am frühen Morgen der Pöbelfaktor auf Hochtouren läuft. Und dieser hätte sich beinahe beim Besteigen des Autos auch noch mal erhöht, als es hieß, dass es in Rochlitz der Kunstrasen im Vater-Jahn-Stadion gebaut wurde. „Ich steig wieder aus.“ war meine Antwort, denn das Vater-Jahn-Stadion besuchte ich bereits im Sommer 2010, damals noch mit Rasenplatz. Und an dieser Stelle kann ich einen Bogen zu Hagenwerder schlagen. Denn in Hagenwerder ist ein Rasenplatz im Flutgebiet nicht sanierungswürdig und in Rochlitz wird ein Kunstrasenplatz in das Flutgebiet der Zwickauer Mulde. Oder in Dresden ins Ostragehege. Manche Dinge kannst du dir echt nicht ausdenken. Aber vielleicht hat so ein Kunstrasen ein besseres Drainagensystem, welches das Wasser bei einer Flut besser abfließen lässt.
Wer sich fragt, warum in der Bildergalerie Bilder aus dem Lustigen Taschenbuch sind, dem sei gesagt, dass mir beim Aufräumen des Kellers ein LTB aus dem Jahr 2000 in die Hand fiel, in welchem zur EM in Belgien und den Niederlanden eine kleine "Hooligangeschichte" veröffentlicht wurde. Der Kommentar einer der Anwesenden war, als er sich diese anschaute, dass der Autor wohl gut auf Drogen gewesen sein muss, oder einfach alle Freiheiten hatte, um sowas zu produzieren. Und ein anderer Anwesender ließ mich am Abend wissen, dass er sich dieses LTB bestellt hat. Mich interessiert nun natürlich, welchen Einfluss diese Geschichte auf junge LTB-Leser mit Fußballhintergrund hatte. Haben sich diese auf Grund der beschriebenen Vorgänge gegen den Hooliganismus entschieden, oder sind sie deswegen erst neugierig gemacht wurden? Ein wenig mit Klischee wurden die Protagonisten dargestellt (keine Zähne im Mund, Dosen in der Hand, Feinripphemden und immer laut am Singen, Fehlverhalten gegenüber Rentnern), aber auch als Team mit Zusammenhalt. Als Team mit Donald gegen einen Trucker. Teilweise wurde sogar eine Spur A-Team mit in die Geschichte aufgenommen. Wer sich diese Geschichte einmal durchlesen will, führt sich das LTB Nr. 274 mit dem Titel „Im Fußballfieber“ zu Gemüte. Dies gibt es im z.B. im Egmontshop für 6,50€.
Das Testspielderby, welches Seitens Lunzenau auf der Facebookseite eifrig beworben wurde, war so spektakulär nicht und auch sah es lange Zeit nach einem spannungsfreien 0:0 aus. Denn auf beiden Seiten fehlten Stammspieler. Aber irgendwie vielen ja doch noch Tore im mit Flutgeldern umgebauten Stadion. Denn nicht nur der Kunstrasen ist neu, sondern auch die Überdachung auf der Geraden. Aber hinter der Gegengeraden fließt direkt die Zwickauer Mulde. Und evtl. will die auch mal wieder auf dem Platz vorbeischauen. Mit Blick auf die Extremwetterlagen wird das sicherlich auch mal wieder passieren. Vielleicht wird dann wieder ein Downgrade durchgeführt und statt des Kunstrasen ein Hartplatz installiert. Nächster Halt: Döbeln. (goju)
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