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03.05.2023, 14:00 Uhr
FC Aragvelebi 2018 – FC Gareji Sagarejo II
Tbilisi, Shromiti Rezervebi Stadion
Regional League Group A East – 30 Zs. (davon 10 Gäste) – 3:1
geschätzte Lesezeit ca. 4 Minuten


Früh um 7:30Uhr ging es schon wieder los, zum Grenzübergang, wo unser Mietwagen in Georgien stand. Wir konnten schnell zwei Taxen am Hauptbahnhof Gyumri organisieren. Durch den Wetterbericht wussten wir, dass es heute kalt und wohl auch noch schneien wird. So waren wir nicht vollends bedient, durch den Schneeregen zu stapfen. Binnen 24 Stunden hatten wir alles, kurze Hose Wetter, sintflutartige Regenfälle und jetzt Schnee. Kennt ihr den Spruch, es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur falsche Kleidung. Naja das falsche Schuhwerk hatte wohl jeder von uns an. Unsere zwei Fahrer waren gut drauf und ließen ihre deutschen Gäste an einer Raststätte in Ruhe frühstücken und Kaffeetrinken. Wir wollten ihnen auch einen Kaffee oder Chai an die Autos bringen, aber sie lehnten höflich ab. Am Grenzübergang Bagratashen – Sadakhlo auf der georgischen Seite unser Auto wohlbehalten wiedergefunden, hieß unser Ziel nun Chiatura mit Stalin’s schwebenden Metallsärgen und dem phänomenalen Stadioni Temur Maghradze. Ich will euch nicht zu viel versprechen, aber das M. dieses Kleinod aus seinem imaginären Ärmel geschüttelt hat, verdient tausend Dank. Er liefert halt. Da er aber sehr viele Sachen aus dem Ärmel schüttelt, kam er mit der Info auf der Fahrt nach Chiatura um die Ecke noch eine 5.Ligaperle in Tbilissi gefunden zu haben. Die Bande war unentschlossen, aber wir einigten uns darauf diesen Hafer zu schauen und gingen noch in der Tourizone in der Hauptstadt was essen. War nicht so gut, die Preise waren etwas zu teuer und es dauerte alles zu lang. Als die Kellnerin nach einer halben Stunde zu M. meinte, dass sein Essen nicht gekocht werden kann, war klar das Restaurant war ein Griff ins Klo. Da klappte ja mal gar nichts. Nur beim Abräumen war sie auf zack. Meine Tasse Chai war z.B. noch nicht mal ansatzweise leer, da wollte sie sie mir schon wegräumen. Unerhört. Natürlich kamen wir dadurch erneut 10 Minuten zu spät am Stadion an, meine Fresse. Normalerweise sind wir organisierter. Das hat alles mit den Halbzeithopping in der Karibik im März angefangen. Ich sags euch. Wir haben das Kunststück geschafft, bei drei georgischen Spielen 3 mal zu spät zu kommen, einmal waren wir selbst dran schuld und 2 mal scheiterten wir an der nicht vorhandenen Schnelligkeit der Kellnerinnen.

Am Sportplatz angekommen, wussten wir erstmal nicht, ist das hier ne komplett dämliche Anlage oder ist das hier einfach nur eine geile zusammen geschusterte Bude. Am Anfang nannte ich es nur the cage. Zwischen einem Haus, welches Wohnungen und einen ausgebrannten Supermarkt beherbergte, eine Mauer welche die Straße und die Sportanlage trennte und ein komplett umspannendes Fangnetzt. Beim genaueren hinschauen nannte ich es dann aber die Müllkippe. Was da rum lag, Paletten, alte Möbel oder Sitzschalen….. Wahnsinn. Der Kunstrasen alt und verbraucht. Zwischen dem Platz und diesen Wohn- Kaufhaus eine kleine überdachte Stahlrohrtribüne, auf welcher sich ein paar Zuschauer einfanden. Weitere Sportplatz Kiebitze standen auf einem Umlauf, oben an dem Haus. Oh das ist was für uns. Zweite Halbzeit ging es für uns auch dort rauf. War einfach über die Straße zu erreichen. Wir erkundeten nun natürlich nicht nur diesen Umlauf, natürlich schauten wir auch mal zu dem ausgebrannten Warenhaus. Ossis sind halt neugierig. Da lagen kistenweise Kosmetika oder noch eingeschweißte Handtaschen rum. Zwei Männer räumten dort gerade auf und verscheuchten uns irgendwann. In der Zeit haben der Südbrandenburger, weil er aufs Klo musste und der stille Teilhaber ein Bier-Restaurant ausfindig gemacht. Interessanterweise konnte man dort hunderte Biere aus aller Welt in Plastikflaschen, unsere geliebten 2 Liter Bomben, abfüllen lassen. Dies tat unser Bierathlet und ließ sich gleich noch ein paar Plastebecher, nicht Plastik wir sind Ossis, mitgeben. Nun war die zweite Halbzeit gerettet. Dieses Etwas von Sportplatz hatte was. Irgendwie komplett verranzt, irgendwie komplett sympathisch und authentisch. Diesmal schauten wir auch das Spiel aufmerksam. Der Gästetorhüter konnte uns echt überzeugen. Trotz seines Patzers als er bei einem Freistoß erst einen Schritt nach vorn machte und dann aber bemerkte der kommt als Bogenlampe hinter ihm runter. So konnte er nichts mehr machen und ärgerte sich maßlos. Trotzdem der hatte Potenzial und war ein guter Keeper. Das Spiel war auch richtig flott und die paar Zuschauer waren auch, wie immer eigentlich, gut am mitgehen. Im Groundhoppinfiziert 2021, der Name ist schon harte Kost, das Heft find ich aber gut, schöne Spiele, mit guten Bildern aufgelockert und korrekte Ansichten des Autors, schreibt der Macher bei seiner Georgien Reise, dass die Fans ständig am Pöbeln waren und dass es auf dem Feld regelmäßig Rudelbildungen gab. Wir empfanden den Umgang der Spieler untereinander als sehr respektvoll und auch die Fans waren nicht aggressiv. Es gab auf der gesamten Tour nur zwei Situationen wo es ein bisschen hitzig wurde. In Chiatura und beim Heimspiel von Dinamo Batumi, ok da wurde es sogar handfest. Später mehr dazu. Auch das in Georgien Eintritt verlangt wird, hatten wir ebenfalls nur bei Dinamo Batumi. Die anderen Erlebnisse deckten sich aber mit unseren. Es ist immer schön über etwas zu lesen, wo man selber war, es vergleicht und Gemeinsamkeiten entdeckt. Nach Abpfiff ging es dann in die alte Bergbaustadt Chiatura, auch hier war der Autor vom Groundhoppinfiziert und das Cover ziert dieses utopische Stadion des FC Chiatura. (Der Kulturbeauftragte)



Eine neue Ausgabe des "Abhaun!" ist erschienen. Nach 11 Jahren geht die Abhaun-Reihe mit der 6. Ausgabe weiter. Ein Klick auf das Bild bringt euch zu den weiteren Informationen.





Aufbruch in Gyumri

Impressionen aus Tbilissi

Seilbahn zur Festung Nariqala

Bäderviertel - Abanotubani

Kartlis Deda - Mutter Georgiens




Weitere Begegnungen zwischen diesen zwei Teams:
kopane.de
Author: kopane.de

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