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03.07.2024, 19:00 Uhr
San Francisco City FC – Monterey Bay FC ll
San Francisco, Kezar Stadium
USL League Two – ca. 500 – 0:2
geschätzte Lesezeit ca. 6 Minuten


Neuer Tag, neues Glück. Und Glück hätten wir heute auch definitiv gebrauchen können, in San José haben wir nämlich das Copa America Spiel Kolumbien gegen Brasilien im Blick. Aber dazu kommen wir gleich, der Tag muss schließlich erstmal mit einem Frühstück beginnen, was wir heute im Hotel in Santa Cruz mit inbegriffen hatten. Sonderlich gut war das nicht, aber umso besser war unser Strandbesuch danach.

Die Shark Fin Cove war unser Ziel, von unserem Hotel aus war es nur ein kurzer Fahrtweg dorthin. Umgeben von Felsen lockte uns dieser kleine Strandabschnitt und lud auch für einen kurzen Badegang ein. Zumindest Kièls und ich haben uns abgekühlt, der stille Teilhaber erfrischte sich stattdessen mit einem kalten Budweiser. Sein Vergnügen hielt allerdings nicht lange an, er stand nah am Ufer und knippste noch ein Foto mit seiner Dose im Sand. "Der Sand ist perfekt. Keine Fußabdrücke. Hach, das Foto ist geil geworden, da geht mir einer ab!"... Dass die Wellen plötzlich größer wurden und immer weiter Richtung Strand reichten, hatte unser Bierathlet allerdings nicht mit einkalkuliert und die Büchse im Sand wurde einfach weggespült. Da waren wir am feiern, Schadenfreude ist eben immernoch die schönste Freude. Also schnell zurück zum Auto, solange dort das Bier noch kalt ist, und ab ging's nach San José. Hier haben wir erstmal Bargeld gewechselt, das Angebot an entsprechenden Wechselstuben war allerdings äußerst Mau und wir fanden nur einen Stand in einem Einkaufszentrum, wo der Kurs auch nicht sonderlich gut war. Naja hilft nichts, wir brauchen Bargeld für den Fall, dass wir Tickets ergattern können vor dem Stadion. Online haben wir Wochen zuvor geschaut, die günstigsten Karten haben über 200€ gekostet. So viel wollten wir natürlich nicht ausgeben, als wir am Levi's Stadium ankamen und hier an der Tageskasse unser Glück versuchen wollten betrug der günstigste Preis an der Tageskasse schlappe 488 Dollar. Pro Ticket, nicht für uns 3 zusammen. Dystopisch. Also irrten wir noch ein wenig umher, bis wir auf einen Typen mit mehreren Tickets in der Hand trafen. Sollen wir ihm vertrauen? Wir schauten uns seine Karten an, er zeigte uns die Rechnung von seinem Ticketkauf und wir haben ein bisschen diskutiert. Der Preis hat zumindest unseren Vorstellungen entsprochen und trotz der Zweifel, die wir hatten, kauften wir dem Mann die Karten ab. Die Zeit hat gedrängt und wir haben sonst nirgendwo Tickets nach unseren Preisvorstellungen gefunden. Am Eingang erwartete uns allerdings das, was wir nicht gehofft, aber fast schon vermutet hatten. Fake Tickets. Schöne Scheiße. Die Gier, dieses Spiel zu sehen, hat uns besiegt und wir sind schön drauf reingefallen. An den Drehkreuzen war kein Durchkommen, alles bestens überwacht und es gab auch sonst keine Lücke, die Diskussionen mit den Ordnern haben uns ebenfalls nicht weitergeholfen. Ein herber Rückschlag für uns, aber auch sowas passiert leider nunmal. Die Kolumbianer waren in bester Feierlaune, da sie durch 2 Siege zuvor in der Gruppenphase die nächste Runde schon sicher hatten. Wir waren enttäuscht, wütend, frustriert oder auch alles davon zusammen, aber wir ließen uns nicht unterkriegen und uns den Urlaub davon nicht versauen. Es ging weiter Richtung Oakland, der stille Teilhaber hatte auf dem Weg noch ein Frauenspiel rausgesucht, was aber nicht sonderlich erwähnenswert ist. Wir schauten uns San Ramon FC gegen Lamorinda United an, was mit 2:8 endete. Fast so geil wie ein Copa America Spiel zwischen Kolumbien und Brasilien. In Oakland merkten Kièls und ich bei einer abendlichen Runde draußen auf den Straßen, dass wir in einer ziemlich üblen Gegend sind. Vor unserem Hotel waren Camper am Straßenrand, in denen Leute wohnen, ihr ganzes Zeug lag überall davor rum am Bürgersteig. Wir beobachteten einen Fahrradfahrer, der dort vorbeifuhr und sich einen kleinen Grill schnappte und mit seiner Beute davon fuhr. Junkies waren auch auf den Straßen unterwegs, so entschieden wir schnell wieder ins Hotel zu gehen. Hier hatten wir zum ersten Mal ein ganz unwohles Gefühl auf der Straße, wir machten uns schlau und tatsächlich ist Oakland was Kriminalität und ähnliches angeht im Ranking vorne mit dabei in den USA.

Unseren letzten Tag in der Gegend hier nutzten wir voll und ganz für San Francisco. Die Stadt haben wir schließlich noch gar nicht so richtig erkunden können und heute Abend stand auch schon ein weiteres Spiel für uns hier an. Erster Halt war nochmals ein Aussichtspunkt mit Blick auf die Golden Gate Bridge, dieses Mal von etwas weiterer Entfernung. Danach ging es für uns an den berühmten Pier 39, ein Steg voller Restaurants und Souvenirläden. In der Innenstadt wurde ebenfalls Halt gemacht, um einmal die Cable Cars zu sehen. Die Straßen hier in San Francisco sind übelst steil, es geht die ganze Zeit hoch und runter. Haben wir so auch noch nirgendwo zuvor erlebt. Aber der Blick, wenn man ganz oben auf einer dieser ewig langen Straßen steht und zwischen den Hochhäusern bis ganz nach unten schaut, der ist wirklich einzigartig! Der Ocean Beach wurde ebenfalls angesteuert um einen weiteren Badegang im Meer zu vollziehen. Ein wirklich schöner, riesiger Strand im Osten der Stadt. Ein kurzer Besuch im Golden Gate Park durfte auch nicht fehlen. Von der Fläche her ist dieser im übrigen sogar größer als der bekannte Central Park in New York. Letzter Sightseeing-Stop war der Aussichtspunkt am Twin Peaks, der Ausblick auf die Stadt ist wirklich weltklasse. Unserer Meinung nach ein Must-Do, wenn man in San Francisco ist! Nun ging es für uns zum Spiel, im Kezar Stadion am Ende des Golden Gate Parks treffen heute San Francisco City FC und die zweite Mannschaft von Monterey Bay FC aufeinander. Das Stadion kann schonmal was, 2 schöne, etwas veraltete Tribünen, die auf beiden Seiten 1 zu 1 gleich gebaut sind. Durch Grashügel hinter den Toren wurde das Ganze im wahrsten Sinne des Wortes abgerundet. Die Einlasskontrolle war hier viel entspannter als bei unserem letzten 4.-Ligaspiel am Sonntag, es durften dieses Mal auch Getränke mit rein genommen werden und so deckten sich unsere beiden Genießer mit Dr. Pepper und Whiskey ein. Der Verein ist spanisch angehaucht, selbst die Durchsagen wurden auf spanisch gebracht. "Arriba San Francisco"! Das Spiel war eher mittelmäßig, in der 2. Halbzeit ging ich zur gegenüberliegenden Tribüne und unterhielt mich mit einer kleinen Supportergruppe, die während des Spiels auch immer mal wieder Gesänge angestimmt haben. Sie nenne sich "Burrito Brava", der Name kommt von einem lokalen Burrito Schuppen. Eines der Mitglieder erzählte mir einiges über die Gruppe, zum Beispiel über ihre Fanfreundschaft mit den Anhängern von Tapatio, ebenfalls 4. Liga, oder dass sie ab und zu sogar Pyrotechnik benutzen, was hierzulande zwar auch offiziell verboten ist, aber Strafen gab es dafür bisher noch nicht für sie. Er selbst ist einmal jährlich in Deutschland, da er dort einige Zeit lebte, und besucht dann immer Spiele von Fürth und hat sogar für sich ein eigenes Banner und Aufkleber, "Kleeblatt in den USA". Wir sahen einen seiner Kleber zuvor am Tag unserer Ankunft an der Golden Gate Bridge und wunderten uns woher das wohl kommen mag. Jetzt wissen wir's. Der Mann wusste auch viel über den deutschen Fußball und4 unsere Fankultur, das Gespräch mit ihm war dementsprechend ausgiebig und interessant. Nach unseren letzten Eindrücken hier ging es in ein Motel in Flughafennähe, um morgen früh unser zweites großes Ziel dieser Reise anzusteuern. (Der Jungspund)



Eine neue Ausgabe des "Abhaun!" ist erschienen. Nach 11 Jahren geht die Abhaun-Reihe mit der 6. Ausgabe weiter. Ein Klick auf das Bild bringt euch zu den weiteren Informationen.





Shark Fin Cove

 

Levi´s Stadium

 

Oakland

Golden Gate Bridge

 

San Francisco

Aussichtspunkt Twin Peaks



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Author: kopane.de

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