Alles fühlte sich falsch an. Den Fahrkartenwunsch am DB-Automaten eintragen, die Personenzahl festlegen, den Reisetag auswählen, das Geld in den dafür vorgesehenen Schlitz schieben, das Sachsenticket aus dem Ausgabefach entnehmen und zu guter Letzt die Namen auf diesem eintragen. Alles fühlte sich falsch an. Sehr falsch.
Doch was sollten der Kostverächter und ich tun? Das 9-Euro-Ticket war Geschichte, es wurde zu Graben getragen und der Nachfolger dessen soll so viel mit dem 9-Euro-Ticket zu tun haben, wie Menschen auf der Sonne lebensfähig sind. Kurzum nichts. Es ist eine Schande. Schlimm, wie die Hoffnung auf die Fortführung des 9-Euro-Tickers zerstört wurde. So schlimm!
Zwei Tagesziele galt es an diesem Tag in bester Mach-dich-ran-Manier am heutigen Tag zu erledigen. Die Pflicht in Leipzig und zum Abschluss die Kür in Wurzen. So brachte uns der Zug schnell und sicher an den Leipziger Hauptbahnhof, von wo aus wir unsere Füße bis zum Sportplatz Herloßsohnstraße benutzten.
Leipzig ist eine Stadt, die voller Geschichte, Kultur und Abenteuer steckt. Die Stadt war schon immer ein Zentrum für Musik, Literatur und Kunst und hat sich in den letzten Jahren zu einem beliebten Reiseziel entwickelt. Für Fußballinteressierte war sie natürlich schon immer ein Reiseziel.
Eines der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Leipzig ist die Thomaskirche, in der Johann Sebastian Bach einst als Kantor tätig war. Hier können Besucher Konzerte der Thomanerchor, einem der berühmtesten Knabenchöre der Welt, besuchen. Weitere Sehenswürdigkeiten sind, wieder für Fußballinteressierte, dass Bruno-Plache-Stadion und der Alfred-Kunze-Sportpark. Ganz früher sogar das Zentralstadion. Seitdem dort aber ein Franchiseunternehmen vorgibt irgendwas mit Fußball zu machen, sollte dieses besser gemieden werden.
Ein weiteres Highlight ist das Bach-Museum, das die Lebensgeschichte des großen Komponisten erzählt und eine beeindruckende Sammlung von Bach-Manuskripten und -Aufnahmen beherbergt. Und ja, dass Schild „Bach in Leipzig“ weist nicht auf die Pleiße, Weiße Elster und Parthe hin, welche durch Leipzig fließen. Nein, es weist auf den Komponisten hin.
Leipzig ist auch bekannt für seine reiche Literaturgeschichte und ist die Heimat von berühmten Schriftstellern wie Goethe, Schiller und Lessing. Das Literaturmuseum der Stadt beherbergt eine beeindruckende Sammlung von Manuskripten, Briefen und Erinnerungsstücken dieser Autoren. Sicherlich auch ein Grund, dass es seit dem 17. Jahrhundert eine Buchmesse in Leipzig gibt.
Ein weiteres Highlight ist der Leipziger Zoo, der als einer der besten Zoos Europas gilt und eine beeindruckende Auswahl an Tieren aus aller Welt beherbergt. Und was soll ich jetzt anderes sagen, als das wir natürlich nur am Leipziger Zoo vorbei liefen und die oben erwähnten Sehenswürdigkeiten links liegen ließen.
Eine Sehenswürdigkeit mussten wir uns dann aber doch noch anschauen. Den sogenannten Wackelturm, welcher ein Aussichtsturm ist und unweit des ersten Tagesziels zu finden war. Und ja, bei nur geringen Wind wackelt der Turm schon ganz gut. Der Blick von hier über Leipzig und die Gegend, in welcher der Turm steht, lohnt sich auf jeden Fall als kleines Tagesziel oder zum Auffüllen für zwischen den Fußballspielen. Oder davor beziehungsweise danach.
Der Wackelturm. pic.twitter.com/W7tUZ7QxVE
— Kopane (@Kopane_de) September 6, 2022
Nachdem dieser Tagesordnungspunkt erledigt war, standen wir auch schon neben dem Sportplatz und schauten uns wirklich guten Fußball an. Schnell, technisch gut und kampfstark – die Jugend von Olympia kann schon einiges. Die Grimmaer meistens zu spät am Ball. Und hätten die Olympioniken mehr aus ihren Chancen gemacht, wäre das Ergebnis noch deutlicher ausgefallen.
Mit dem Abpfiff waren wir aber schnell weg und standen quasi vor einer Pommesbude am Hauptbahnhof und gönnten uns „leicht“ scharfe Pommes. Die Portion war wirklich utopisch. Das war schon ganz hohes belgisches Pommesniveau. Jeder Zeit wieder. Auf ging es danach für uns nach Wurzen. (goju)