Mit welchem Wort beschreibt man wohl am besten, das eben erlebte? Angst? Respekt? Befremdlich? Wahnsinn? Ein Wort wird dem Ausflug zu einem Fußballspiel nach Palästina sicher nicht gerecht. Der Respekt vor diesem Ausflug war so groß, dass es im Vorfeld nicht nur gruppeninterne Diskussionen gab, nein es wurde sogar ein 40€ Grenzübertritts-Fee erfunden, um den geizigen Ossi von der Fahrt zum Spiel abzuhalten. Im Vorfeld wurde viel recherchiert wie man denn das „Projekt“ Palästina am besten umsetzt bzw. sinnvoll in die Israel-Tour integriert. So war z.B. im Netz zu lesen, das sich die Checkpoints zum Grenzübertritt auch mal in Luft auflösen können. Dies kann, aus unserer Sicht, ins Reich der Fabeln verbannt werden. Nimmt man es ganz genau, handelt es sich bei der Linie zwischen Israel und Palästina nicht um eine Grenze, da Israel diese nicht anerkennt. Genug kluggeschissen. Wir hatten uns, für den Vortag des Tel Aviv Derbys, ein Spiel im grenznahen Tulkarem ausgesucht. Thaqafi Tulkarem spielte in einem Spiel der Westbank League gegen Al Quds. Bereits im Vorfeld hat der Kulturbeauftragte mal vor gefühlt, ob man unserem Anliegen, ein Spiel im Palästine zu schauen, aufgeschlossen gegenüber steht. Die Antworten waren durchweg positiv, man empfahl uns sogar den Ort für den „Grenz“übertritt. Dank der Informationen unseres palästinensischen Freundes konnten wir getrost auf Google Maps und einen einstündigen Umweg verzichten. Bereits bei der Planung hatte ich, als Hauptmieter des Mietwagens, angekündigt, keine Fahrt nach Palästina mit der Mietkarre. Jetzt, da wir vor der hohen Mauer, dem Wachturm und in mitten des Menschenstromes nach Tulkarem standen, stellte sich die Frage nicht mehr, es gab nur noch die Flucht nach vorn. Also überfuhren wir, unter den skeptischen Blicken der Männer, die aus Israel nach Palästina liefen, bei Nitsanai die „Grenze“. Es konnte uns ja nichts passieren, wir würden mit unserem israelischen Kennzeichen schon nicht auffallen, schließlich wird Palästina von Israel nicht anerkannt. Wir sollten eines bessern belehrt werden. In unserem weißen Siebensitzer fielen wir 6 Langnasen, bei der Einfahrt nach Tulkarem auf, wie die sprichwörtlichen bunten Hunde. Auch unsere Nummernschildtheorie wurde, quasi im Handumdrehen widerlegt. Eine extreme Anspannung machte sich breit, wir fühlten uns permanent beobachtet. Auch die Parkplatzsuche gestaltete sich zur Zerreißprobe, mit gegenseitigem Anpöbeln. Dem Fahrzeug durfte, unter keinen Umständen, ein Leid geschehen. So wie die Autos hier aussahen, fehlt den Palästinensern wohl das deutsche Autogen. Außerdem war die Karre mit unseren Habseligkeiten vollgeladen. Direkt vor dem Haupteingang des Stadion „Jamal Ghanem Stadium“ haben wir unseren französischen Lastenesel abgestellt. Unsicher, ob man denn das Auto stehen lassen könne, wurde der korpulente Herr am Eingang befragt. Da er der englischen Sprache nicht mächtig war, zeigte er mir die kalte Schulter. Gott seis getrommelt, passierte gerade einer der Schiedsrichter das Portal und konnte die Parksituation, zu unseren Gunsten, klären. Schnell noch das kurze gegen das lange Beinkleid getauscht, man will ja nicht auffallen und die Erkundungstour durch Tulkarem konnte starten. Mit einem flauen Gefühl im Magen haben wir uns vom Fahrzeug entfernt. Bei unserer kleinen Begehung fühlten wir uns permanent beobachtet, mir war wirklich, wirklich nicht wohl in meiner Haut. Bevor es sportlich wird, mal ein kleiner Abriss unserer Mini-Stadtbesichtigung. Machen wirs kurz, da ist echt alles im Arsch. Überall wo ein Meter Fläche ist wird etwas, offensichtlich ohne weitere Bauauflagen, hin gebaut. Die meisten Gebäude haben keine Fenster und eine Müllabfuhr scheint es nicht zu geben. Für großes Gelächter sorgte der Spruch: „zeig mir einen palästinensischen Recycler und ich zeig dir einen Lügner“. Da standen ganze Wohnungseinrichtungen, sowie ausgeschlachtete Autos auf Freiflächen herum und der Müll türmte sich an jeder Ecke. Ein wahres Paradies für den geneigten Armutstouristen. Weil wir noch etwas Zeit bis zum Anpfiff hatten, haben wir uns, in einem örtlichen Imbiss mit Schawarma die Bäuche gefüllt, standesgemäß mit Betteleinlage eines Kindes (kauf dir was schönes von dem Schekel). Nachdem wir gezahlt haben, wurde uns von einheimischen, in wirklich guten Englisch der Weg zurück nach Israel erklärt und auf einen Zettel wurde, auf Arabisch, die Frage nach dem „Grenzübergang“ niedergeschrieben. Man hatte uns offensichtlich die eingangs gestellte Frage nach Bier (in einem muslimischen Land) verziehen.
Als das klacken, der in der Straße eingelassenen Spikes, verklungen war und die erste Welle dämlicher Witze überstanden war, waren sich Alle einig, das hier war ne ganz große Nummer. Nachtrag: Unser Fotografenfreund aus dem Stadion hat sich, bei unserer Abfahrt, mit den Worten „danke das ihr in Palästina wart“ von uns verabschiedet. Ein Satz, der sich eingebrannt hat. (Serge Laurance)
Der Red Canyon National Park ist ein Nationalpark im südlichen Negev, unweit der ägyptischen Grenze nördlich von Eilat gelegen. Das Y-förmige Wadi Shani hat seinen Ursprung im Westen jenseits der ägyptischen Grenze. Das nördliche Wadi Shani verläuft von Nordwesten nach Südosten und hat bei der Durchquerung der bunten Sandsteinschichten den Red Canyon ("Roten Canyon") tief ins Gelände eingeschnitten. Es vereint sich mit dem von Südwesten - von jenseits der ägyptischen Grenze - herkommenden südlichen Wadi Shani. Das nördliche Wadi Shani verläuft von Nordwesten nach Südosten in bildet in seinem südlichen Abschnitt den Red Canyon. Das zuvor relativ weiter Flusstal verengt sich, so sich das Bachbett des Shani tief durch das harte Deckgestein in den weicheren rötlichen Sandstein eingefressen hat. Der ausgewaschene Canyon ist stellenweise so schmal, dass kaum zwei Personen nebeneinander vorbeikommen, an Gesteinsstufen wurden Leitern resp. Stahlklammern als Tritte montiert. Das südliche Wadi Shani kommt von der ägyptischen Grenze her und verläuft in nordöstlicher Richtung, an einer Stelle muss ein Abbruch mit einem in den Sommermonaten ausgetrockneten Wasserfall vom Weg umgangen werden. Nach der Vereinigung mit dem nördlichen Wadi Shani verläuft das Tal in südöstlicher Richtung als zunehmend weiter werdender Canyon. Quelle: wikivoyage.com[video width="848" height="480" mp4="https://www.kopane.de/wp-content/2019/12/tulkarem.mp4"][/video]
Die Wüste Negev, auch Negeb (hebräisch נגב Süden (Israels), Südland; arabisch النقب an-Naqb), nimmt mit etwa 12.000 km² rund 60 Prozent des Staates Israel ein. Es leben jedoch nur knapp zehn Prozent der Bevölkerung in diesem Gebiet. Der Negev wird im Westen von der ägyptisch-israelischen Grenze und dem Gazastreifen, im Osten von der Arava-Senke und im Norden von der Linie Gaza–En Gedi am Toten Meer begrenzt. Quelle wikipedia