03.10.2008, 14:00 Uhr
FC Halle-Neustadt – FC GW Wolfen II
Halle/Saale, Stadion im Bildungszentrum
8. Liga – 51 Zs. – 1:2
Am „Tag der deutschen Einheit“ sollte nun das Stadion im Bildungszentrum zu Halle besucht werden. Dafür muss man in einen Stadtteil, in dem man den Aufschwung Ost sieht wie Sau. Wo weit und breit blühenden Landschaften aus dem Boden gestampft wurden. Der wegen der vielen Einfamilienhäusern aus allen Nähten platzt. Man nennt ihn schlicht: Halle-Neustadt. Ein Stadtteil, den man ohne weiteres in jede osteuropäische Großstadt verpflanzen kann. Wenige S-Bahn-Halte davor liegt Halle-Silberhöhe. Diese Stadtgebiete strotzen nur so vor Baukunst und einzigartiger Architektur. Aber wir waren ja nicht hier, wegen der Verteilung von Lebensqualitätsternen für Wohngebiete, sondern wegen dem Stadion im BIZ. Ein kleines schmuckes Stadion, irgendwo in der urbanen Pampa. Nur wenige Minuten vom S-Bahn halt entfernt. Ringsum mehrere Stufen und auf der Seite mit dem Funktionsgebäude sogar mit Sitzbänken. Den Blick von der Haupttribüne nach rechts gelenkt, sieht man eine Art „Olympisches Feuer“. Ringsum ist das Stadion begrünt; hinter den Trainerbänken zur Tribüne hin stehen sogar Wachholder und Co. Im Funktionsgebäude findet man dann auch die Stadion- bzw. Vereinskneipe. Wenn man hineingeht, sticht sofort die altarhaftige Huldigung für den VfL Wolfsburg ins Auge, der eine Jugendkooperation mit dem FC Ha-Neu hat. Wenn man beim inventarmäßig in die Kneipe integrierten Wirt eine Fischsemmel mit einer Cola bestellt, ist man um 1 Euro 80 ärmer. Zwei Hackepetersemmeln mit Bier schlagen mit 2 Euro zu Buche. Die Brötchen, Bulleten, Jägerschnitzel und was es sonst noch so gibt, werden vor dem Auge des Hungrigen frisch zubereitet. Die Bestellung wird nicht mit einer Kasse abgerechnet, sondern mit einem Kassenbuch, welches fein säuberlich mit einer Strichliste geführt wird. Nostalgie pur! Selbst an die Eintrittskartenfreaks wurde gedacht. Ein wenig groß, aber auf jedenfall eine Eintrittskarte, die eine solche Bezeichnung auch verdient. Also, wer nichts zu tun hat, fährt mal hier her und gibt diesem Verein ein paar Euro. Sie haben es verdient. (gossnjunge)