- Spiele zwischen diesen beiden Mannschaften bei Kopane.de: 1
Die 7.395 Einwohner zählende Stadt Benátky liegt an der Jizera (Iser) und hat einen kleinen Stadtkern auf einem Berg. Diese steuerten wir allerdings nicht als erstes an. Denn vorher wurde noch kurz der örtliche Fußballplatz (direkt neben der Eishalle) angeschaut und festgestellt, dass die Bauherren hier wohl den Bau einer Tribüne begonnen haben. Zumindest wurde das Erdreich auf einer Seite rechteckig ausgehoben. Da müssen wir wohl noch einmal hier vorbeischauen und uns über den Baufortschritt informieren. Doch nach der Sichtung von Bildern auf der Homepage des SK Benátky sah es alles andere als nach einem Neubau aus. Auf Bildern hat der SK Benátky noch eine Tribüne. Naja, vielleicht wird es ein Ersatzneubau. Viel spektakulärer, aus meiner Sicht, war allerdings das Freiluftkino gegenüber der Eishalle. Total zerfallen, viele Graffiti, verrostete Sitze, eine große Leinwand und für mich ein kleiner Abenteuerspielplatz. Aus dem Areal kann der gewiefte Unternehmer sicherlich noch was machen. Ich schaute mir die gebotenen „Räumlichkeiten“ genauer an und wartete darauf, dass sich hinter jeder Tür jemand versteckt und mich ganz irritiert anschaut, wenn ich den Raum betrete. Optional hätten es auch Zombies getan. Doch leider war niemand weiter außer mir unterwegs und ich fand nur noch leere Dosen der letzten Sprühaktion. Für ein wenig Urbex-Fotografie taugt das Kino auf jeden Fall. Die Anlage hat mir mehr gefallen, als die bei den Filmnächten am Elbufer. Nur das Gebäudeensemble im Hintergrund der Leinwand an der Elbe hat gefehlt.
Nachdem ich mich gut im Freiluftkino ausgetobt hatte, schlenderten wir gemütlich durch die Stadt auf der Suche nach einem Restaurant. Unsere erste Wegrichtung führte uns über die Jizera. Doch äußerte ich schon ziemlich schnell meinen Wunsch lieber in die Altstadt auf dem Berg zu gehen und dort nach einem Restaurant zu suchen. Massa sagte dann nach einiger Zeit: „Entscheidung jetzt. Entweder weiter geradeaus oder umkehren und hoch auf den Berg!“ Meine Antwort „Hoch in die Stadt!“ folgte sofort und so ging es ab in die Altstadt. Auf den Weg dorthin stieß Massa mehr als nur eine Hasstirade („goju töten!“ gegen mich aus, da der Weg doch sehr steil wurde. Und ihm mit seinem kaputten Sprunggelenk gehagte das nicht so sehr. Und seiner nicht vorhandenen Fitness erst. Die huelt mir jetzt noch die Ohren voll. Kurz besichtigten wir das Schloss Benatek, welches, nach dem die Hussiten das erste Schloß zerstörten, durch die Burggrafen von Dohna neu errichtet wurde. Diese Burggrafen stammten aus dem Dohna, welches östlich von Dresden liegt.
Angekommen auf dem Marktplatz stellten wir fest, dass diese Stadt nicht nur wenige Einwohner hat, sonder diese wohl auch noch alle im Urlaub oder vorm Kamin sein müssen. Es war nichts los in der Stadt. Einzig zwei Renterehepaare liefen über den Markt. Der Großteil, also alle, Geschäfte auch geschlossen und Restaurants gab es zwei. Wir wählten das mit neun Tischen, böhmischer Küche und der anwesenden aktiven Fanszene vom HC Benátky. Fünf Typen, davon einer mit zu großer schwarzer Jogginghose und der Aufschrift „Hoodboys“. Die am Eingang sitzende Kellernerin, ein Opa und ein Suffie musterten uns sehr kritisch. So richtig einordnen konnten sie uns nicht. Dennoch brachte sie uns die Speisekarten und schon ging bei uns das muntere Rätselraten los. „Wasn das?“ „Gibts das jetzt dazu oder ist das extra?“ „Ich nehm das Angebot des Tages!“ „Ich auch!“
Massa und Navy Man bestellten das Angebot des Tages (Gulasch, welcher kalt war, als er serviert wurde, dennoch sehr würzig geschmeckt haben soll) und dazu noch Fleischknödel mt Kartoffelbrei. Ich tippte mit dem Finger auf ein Gericht aus der Karte (ich wusste zumindest, dass dieses Hühnchen sein muss) und nahm dazu irgendwas mit Kartoffeln. Als mir mein Essen serviert wurde, strahlten meine Augen merklich und das Wasser lief blitzschnell im Mund zusammen. Ich bekam einen Spieß, auf dem abwechseln Hühnchen, Kassler und Paprika aufgespießt waren. Dzu war das ganze mit Käse ummantelt. Als Beilage gab es Kartoffelmaiks mit Gemüsefüllung. Und das für nur 122 Kronen (4,50€). Ging mir gut rein. Während dem Essen lief auf dem TV-Bildschirm Batman. Da war es mir recht, dass ich mit dem Rücken zum TV-gerät saß. Batman kann ich eh nix abgewinnen. Dann lieber Zombie-Filme wie „28 Days later“, „Sin City“ oder den sozialkritischen(?) Film „God bless America“, welchen ich vor Kurzem gesehen hatte. Auch bei youtube gitb es gute Filme. Ihr müsst nicht immer ins Kino(x) gehen.
Mit gefüllten Magen ging es eine Stunde vor Spielbeginn zur Halle. Als Eintrittspreis wurden 50 Kronen (1,80€) aufgerufen, welche ich angemessen fand. Für zweite Liga bezahl ich bei den Eislöwen ermäßigt 9,50€ (262 Kronen). Beides Stehplatz wohlgemerkt. Das ruppige Spiel (Kopfnuss, kleinere Boxereien) konnte auch überzeugen. Insgesamt verteilten sich im Eisstadion 314 Zuschauer, davon 16 aus Třebíč. Diese wünschten der Mannschaft alles erdenkllich gute für das Jahr 2014. Auf der Heimseite bei den „Hoodboys“ (wir nennen sie jetzt so) wurde eifrig getrommelt und zwei Fahnen geschwenkt. Viel Singsang gab es nicht. Dafür von beiden Seiten mehr als genug Getrommel. Auch wurden bei einer (vermeintlich) Fehlentscheidung des Schiedsrichterteams mehrere Bierbecher aus dem Heimblock aufs Eis geworfen. Třebíč gewann das Spiel verdient mit 1:3 und wir machten uns mit dem Abpfiff auf den Weg nach Praha. Denn dort stand noch das dritte und letzte Spiel des Tages auf dem Programm. Und wir hatten nur 30 Minuten für 25 Kilometer Zeit. (goju)