Da ja nicht nur Reisen bildet, sondern auch lesen, versuchen wir zu Beginn gleich einmal etwas Wissen in die Köpfe der zwei Stammleser zu kippen.
Unser Weg führte uns heute nämlich in das beschauliche Bremerhaven.
Nun muss man wissen, das bei allen, am Meer gelegenen Hafenstädten, das Wort Hafen mit „v“ (Haven) geschrieben wird. Bei inländischen Hafenstädten verbleibt das „f“ im Hafen.
Ad Probationem: Cuxhaven (direkt an der Nordsee) vs. Ludwigshafen (Drecksstadt am Rhein in Rheinland Pfalz).
Nachdem die Katze aus dem Sack war, entbrannte im Auto eine heiße Diskussion, die nur knapp ohne körperliche Verweise geführt werden konnte, darüber, ob schlechte Spiele am Meer als „Hafer“ oder „Haver“ bezeichnet werden dürfen.
In der Sache kamen wir zu keinem Konsens.
Zuschriften in der Sache bitte an info@kopane.de.
Da wir mit geringem Zeitpolster in Bremerhaven ankamen, war der Plan, in einem gut bewerteten Fischrestaurant, ein Fischbrötchen auf die Hand zu erwerben.
Wie so viele Dinge im Leben sollte sich dies als viel schwierigeres Unterfangen herausstellen, als es sich im Vorfeld anhört.
Wir reihten uns also, und das kennt man als ehemaliger DDR-Bürger, brav in die Schlange ein und beobachteten die Fischbrötchenmacher bei ihrer Tätigkeit.
Dabei kam man dem Objekt der Begierde, mit knurrendem Magen, immer näher.
Nun stand in unserer Schlange ebenfalls ein junge Dame, jenseits der 100% Körperfett, mit dem Ansinnen, die mitgebrachte Umhängetasche und die ihrer Freundin komplett mit Fischbrötchen zu füllen.
Da die Dinger aber frisch gemacht werden, lief der Sand durch das Stundenglas und der Unmut in der Schlange wuchs, nicht nur bei uns.
Die ersten, leisen Beleidigungen in Richtung der korpulenten Protagonistinnen wurden abgefeuert.
Allerdings verpufften diese ungehört.
Nun wurde schwere Geschütze aufgefahren „Der Arsch von der Ollen und die chinesische Mauer sind die einzigen Sachen, die man vom Mond aus, mit bloßem Auge, sehen kann“.
Der Kopane-Chefschreiberling bat mich, das Thema (im Fischladen) zur verwursten.
Nun, da das Schauspiel gar kein Ende nahm, mussten wir unsere Plätze in der Schlange aufgeben, um den Anpfiff nicht zu verpassen.
Also wütend zurück in die Karre und schnellen „Fußes“ die 10 km zum Stadion zurückgelegt.
Am Nordseestadion angekommen, wurde der Magen (frustriert) mit einer mittelmäßigen Bratwurst gefüllt.
Das Stadion grenzt an ein Wohngebiet und ist, für die Spielklasse des Heimvereins (OSC Bremerhaven) reichlich überdimensioniert.
Es fasst 10.000 Zuschauer, 4.000 davon werden nicht nass.
Die Haupttribüne besitzt ein welliges, vergilbtes Dach und wurde schön monströs mit viel Beton gebaut. Von der Rückseite erinnert die Haupttribüne entfernt an das Ruhrstadion.
Da es das Wetter hergab, marschierte unsere kleine Gang zur Gegengerade um ein paar Sonnenstrahlen zu erhaschen und die schöne Haupttribüne im Blick zu haben.
Zum Stadion gehört ebenfalls eine Stadionuhr die hinter einem der Tore ihre zeigerloses Dasein fristet.
Bei Spielbeginn haben wir uns den Kopf, über die Funktion der Pfosten, hinter beiden Toren, zerbrochen.
Am Ende sind wir zu dem Schluss gekommen, dass daran Fieldgoal-Tore für American Football befestigt werden.
Am heutigen Oberligaspieltag spielte der OSC Bremerhaven, der 1972, aus der Fusion mehrerer Bremerhavener Vereine entstand (Wiki), gegen die TuS Schwachhausen.
Für ein Oberligaspiel war die Darbietung auf dem Rasen recht dürftig.
Das Spiel konnte also getrost in der Kategorie „Haver“ eingeordnet werden.
Der Heimverein gewann die Partie mit 1:0 und wir verließen, nicht unzufrieden, den Ort des Geschehens.
Das Fahrzeug wurde, für obszöne 1,92€ pro Liter, betankt und wir inspizierten das Nordseeufer in der Nähe des Klimahauses.
Es wurden Gruppenbilder gemacht, das U-Boot begutachtet und in einem Fischrestaurant konnte schließlich der Heißhunger nach Fisch gestillt werden.
Dazu gab es das ein oder andere, einheimische, Bier.
Unsere Reise führte uns weiter in die Hansestadt Bremen, in der wir den Abend, mit jeder Menge Alkohol und einer politischen Lehrstunde unseres Dresdner Mitstreiters ausklingen ließen.
Man Munkelt, seine Tätigkeit als Agitator hat er anschließend an den Nagel gehängt.
Ich hoffe, ich konnte alle Themen verwursten und wünsche dem Tag einen guten Verlauf. (Serge)
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