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05.05.2018, 10:15 Uhr
FK Letohrad – TJ Sokol Živanice
Letohrad, Stadion FK Letohrad
Divize C – 120 Zs. – 2:1
geschätzte Lesezeit ca. 3 Minuten


Warum zur Hölle kommen alle mit Problemen beladene Menschen zu mir? Habe ich in großen Lettern „Ich helfe gern!“ auf der Stirn stehen, oder muss ich mal meinen Körper auf einen Magneten untersuchen, der solche Menschen anzieht. Selbst in Letohrad brabbelte mich einer von der Seite an. Kurz zu verstehen gegeben, dass ich aus den Nachbarland komme und noch kein fließendes Tschechisch spreche. Was allerdings auch eine Schande ist. Asche auf mein Haupt. Auf jeden Fall wusste ich alsbald einiges über den Brabbler, den der parlierte in Folge in einem Mischmasch aus Tschechisch und Englisch mit mir. Er kämme aus Albrechtice, ein Kumpel von ihm spielt für Letohrad und er wäre schon in Wales, Edinburgh und Paris gewesen. Wobei ich das ja schon wieder cool finde. Doch plötzlich zeigte er mir ein weißes Armband und gab mir zu verstehen, dass das aus der Psychiatrie Hradec Kralove wäre. Und am anderen Arm hatte er ein schwarzes Armband, welches er bis zum Tod tragen muss. Eines mit allen wichtigen Informationen, wie Name, Alter usw. In diesem Moment kamen plötzlich zwei Polizisten und ich war schon der Meinung, dass sie besagte Person abholen. Doch sie gingen an uns vorbei. Nach ein paar Minuten verabschiedete er sich mit einem „Bye“ und stand kurz darauf neben dem nächsten Gesprächspartner. Wenn ich beruflich nicht schon mit problembeladenen Menschen zu tun hätte, wäre ich an solcher Stelle sicher offener. Aber irgendwann hätte ich auch mal gern einen Moment der Ruhe um solche Dinge auch einfach mal zu verarbeiten und nicht den Kopf mit neuen, negativen Lebenssituationen voll zu stopfen. Nicht das ich irgendwann mit Höchstgeschwindigkeit an einen Baum renne, weil sich mein Gehirn ausgehangen hat. Oder besser rausgehangen. Zum Lüften.

Wie dem auch sei. Letohrad (deutsch Geiersberg; bis 1950 hieß es Kyšperk) hat für seine rund 6.000 Einwohner eine nette Anlage für Fußball und auch Florball bzw. Hokejball. Denn direkt angrenzend an das Fußballstadion steht noch ein kleineres für den Hokejball. Wenn hier im Winter der Boden vereist werden sollte, wäre es sicherlich auch ein ansehnlicher Eishockeyground. Aber da ich gerade zu faul zum Recherchieren bin, kann ich euch nichts genaueres dazu sagen. Wanderfreunde kennen Letohrad vielleicht, weil sie von hier aus ins Adlergebirge gestartet sind. Ein 1.000 Meter hoher Gebirgszug, welcher zugleich die Grenze nach Polen bildet.

Ins Fußballstadion fanden den Weg an diesem Tag 120 Personen, wovon 108 wegen dem örtlichen Fußballverein, acht Personen wegen der Gastmannschaft und vier Personen wegen des Stadions hier waren. Sportlich schien es eine eindeutige Angelegenheit zu werden. Tabellenletzter gegen den Ligaprimus. So sah es auch ab der 24. Minute aus. Die Gäste gingen in Führung und jeder richtete sich schon mal auf den Auswärtssieg ein. Der Ausgleich in der 36. Minute konnte wohl noch als Ausrutscher abgetan werden, denn ohne Grund waren die Mannen aus Letohrad ja nicht Letzter. Bis zur 87. Minute gestaltete sich das Spiel in der Art, dass die Gäste die besseren Chancen hatten und Letohrad vergeblich auf deren Tor zu rannte. Doch Tomáš Kabourek netzte in dieser Minute irgendwie ein, das Tornetz bewegte sich nicht und somit gehen wir davon aus, dass der Ball knapp hinter der Linie war, und die Hausherren verwalteten das Ergebnis bis zum Schluss. Dies passte wohl den acht mitgereisten Gästen nicht, welche während des Spiels unermüdlich Stimmung machten und auch ein paar, für den tschechischen Amateurfußball unbekannte, Lieder trällerten, und stiegen kurz in eine Pöbelei mit einem Herren aus Letohrad ein. Sie auf der Tribüne, er lief unten lang, passiert ist nichts. (goju)



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