- Spiele zwischen diesen beiden Mannschaften bei Kopane.de: 1
Für die Mannschaft dürfte die vom Verein als Jubiläumsspiel ausgerufene Begegnung in mitten der Saisonvorbereitung wohl eher einer Testpartie mit hohen Anspruch gewesen sein. Vom Verein wurde im Vorfeld, rund um das Legendäre Europacupspiel von 1971, mächtig die Werbetrommel gedreht. Am Ende waren es gut 20.000 Zuschauer, welche vor allem auch gespannt auf die Neuzugänge und Rückkehrer Zlatko Dedic blickten. Was jedoch vor dem Spiel schon auffiel war die übermäßige Zahl an Polizisten rund um das Stadion.
Der Rahmen passte auch großartig um die Sommerpause zu überbrücken, sowie einmal den Nachwuchs heran zu führen. So nahm ich heute mit meinen kleinen begeisterten Brüdern auf der Westtribüne platz. Während das Stadion dann kurz vor Spielbeginn in tosenden Jubel über „Dixi“ ausbrach hatte ich plötzlich so ein wütendes Pfeifen im Ohr. Die Dame neben mir hatte, so erzählte sie mir, schon ihre ganz eigene Begegnung mit dem Dresdner Idol. So soll der Beckenbauer des Ostens doch ein ziemlich „arroganter Profisportler“ sein. Im Applaus für die Mannschaft von damals schien fast unterzugehen dass sich der Gästeblock füllte und mit drei Fahnen beflackt wurde. Gut 200, teils schlagkräftige, Ajax-Schlachtenbummler hatten sich im Gästeblock eingefunden. Nach dem Einmarsch in den Block war zunächst glotzen angesagt. Denn ein Teil der Amsterdamer Jungs nahm direkt, von der Plexiglasscheibe des Gästesektor, Kontakt zum Dresdner Publikum auf. So mancher Holländer fühlte sich wohl auch in der Zeit etwas versetzt und grüßte auf die altdeutsche Weise.
Von Anpfiff an sah die Dynamo-Elf keinen Stich auf den Rasen. Schon in der 4min zirkelte der hochtalentierte Eriksen einen Freistoß direkt ins Tor. In Minute 22 wiederholte der in Europa viel umworbene dieses Kunststück, zum großen Ärger von Benny Kirsten, erneut. So sieht also internationaler Fußball mit tollen Kombinationen und perfekten Laufwegen. aus Weit Entfernt von den Fußballern des Dresdner Kreisel versuchten die schwarz-gelben ihr Glück. Besonders Ouali, der Befreier aus dem Relegationsrückspiel, hatte wie so oft in der vergangen Saison keinen Blick für den Mitspieler, sondern verzockte sich in seinen Dribblings. Etwa eine viertel Stunde war vergangen als die Ajax-Anhänger ihre Visitenkarte ablieferten. Der Duft von Pyrotechnik breitete sich aus ihrer Richtung im weiten Rund, gepaart mit einem lauten „Amsterdam Hooligans“, aus. Was blieb waren große Augen bei meinen Brüdern und ein Brandfleck im Rasen. Überhaupt kamen die über das Spiel verteilten Schlachtrufe alle sehr geschlossen. Der ein oder andere Dynamofan sah sich dadurch in seinem Stadion wohl die Oberhand zu verlieren und so forderte man lautstark „Lehmann auf den Zaun“. Dieser zeigte sich dann, machte eine klare Ansage und forderte die Arme für ein brachiales „Dynamo Dresden“ nach oben. Hier dürfte es auch den einen oder anderen Niederländer aus seinem Rausch geschleudert haben. Ab und an stimmte die Masse auch selber ein Lied an. Auch die eher verpönte Laolawelle versuchte ihren weg über die Ränge zu finden.
Zur zweiten Hälfte wechselten beide Teams kräftig durch. Dynamo konnte sich etwas steigern, doch bekam zweimal einen Treffer wegen Abseitsstellung aberkannt. Kurz nach der Pause war die Begegnung durch einen erneut schnellen Treffer von Ajax schon so gut wie entschieden. Mitte der zweiten Halbzeit durften Marvin Stefaniak und Paul Milde in die Partie kommen. Bleibt zu hoffen das beide, mit vielversprechenden Ansätzen versehenen, Talente sich langfristig im Profikader behaupten können. Die Kopaneschnecke drückt hierfür beiden ganz fest die Daumen.
Am 20.07 beginnt die Saison mit den Heimspiel gegen den 1. FC Köln. Bis dahin bleibt noch etwas Zeit um im Trainingslager an den letzten Feinheiten zu arbeiten sowie dann in eine erfolgreichere Saison, als die letzte es war, zu starten. (FelixDW)