Zwei Monate nach dem Hartplatzfünfer ging es für mich mal wieder zum Fußball. Ins gelobte Land. In die Tschechische Republik. In die Niederungen des Amateursports. In die alte Gewohnheit. Aber was soll ich sagen? So richtig kickt der Fußballsport bei mir nicht mehr. Scheinbar hat Corona bei mir doch bezüglich des Ballsports ein paar die Furchen bei mir hinterlassen. Denn es ging ja auch ohne Fußball weiter. Und das noch nicht mal schlecht, eher gut. Endlich mal Zeit für viele Dinge gehabt, zu welchen ich sonst wegen Gammelei neben dem Sportplatz nicht komme. Weiterhin ist auch immer der Krieg in der Ukraine im Hinterkopf. Sozusagen eine komische Gemengelage in meinem Gehirn, welche gerade arg zur Revolte aufruft. Zumal ich vor diesem Spiel unter der Woche auf Bildungsfahrt mit Schulklassen in der Gedenkstätte Buchenwald war und sich daran wieder die Frage „Aber was soll ich sagen“ anschließt. Diese Nazischeiße, also das 3. Reich, ist jetzt gut 80 Jahre vorbei. Zeit für Menschen daraus zu lernen. Und dann schaue ich nach Syrien, in den Jemen und die Ukraine und zucke nur mit den Achseln, weil die Menschheit scheinbar nicht lernen kann oder lernen will. Oder einzelne Führer und Politiker immer wieder auf der Bildfläche erscheinen, meinen den starken Mann markieren zu müssen, Idioten den hinterher rennen und am Ende das Treiben verrückt machen. Auch ein Schüler fragte nach der Führung durch die Gedenkstätte Buchenwald, warum es manche Menschen heutzutage immer noch so toll finden, dass damals Menschen aufgrund Parteizugehörigkeit, Herkunft, Glauben usw. regelrecht aussortiert und umgebracht worden. Und es sind ja nicht nur Nazis, welche diese Handlungsweise befürworten. Dazu gibt es den IS, die LRA (Lord’s Resistance Army), irgendwelche durchgeknallten Evangelikalen in den USA und noch viele mehr. Scheinbar ist es wirklich nötig, dass das Raumschiff Erde, auf welchem wir uns befinden, mal Kurs in Richtung Sonne setzt. Kranke Welt gerade und schon immer. Vielleicht kickt Frieden auch einfach nicht so sehr, wie sich gegenseitig über den Haufen schießen. Keine Ahnung. Menschen halt….
Nun ja. Fußball. Eher Graupelkick. Irgendwie fielen vier Tore und der Kostverächter gab schon nach einer Halbzeit bei „The Game“ auf. Und das nur, weil er 1:0 im Rückstand lag. „Ich wollte halt in der Halbzeit das Spiel analysieren und du kommst zwischen Tür und Angel mit deinem Spiel.“ Buh! Ausrede! Scheiß Verlierer!
Die Anreise mit dem Zug zu diesem Sportplatz ist natürlich bestens. Wenn der Zug angehalten hat, einfach aus der Tür treten, zwei Meter vorwärts laufen, über das Geländer steigen und zack: Sportplatz erreicht. Da könnt ihr auch mit dem Zug, welcher 12:58 aus Děčín hier ankommt herfahren und seid immer noch pünktlich. Wie es zum Beispiel ein Spieler tat. Besser geht es wirklich nicht. Nur für weitere Verbindungen zu anderen Spielen wird es dann etwas schwieriger. Denn allzu oft wird hier nicht gehalten. So aller zwei Stunden in jede Richtung.
Übrigens fand ich die Strecke von diesem Spiel zum nächsten übelst gut. Schön bergig, enge Straßen und kleine Dörfer, schöne Täler. Hat schon fast was von Alpenvorland hier. Oder so. Egal. Schön ist es hier und damit basta. (goju)
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