Nachdem das Navi vom Kostverächter sich auch irgendwann mal ausgesponnen hatte, kamen wir ca. 30 Minuten vor Anpfiff am Spielort in Horní Jiřetín an. Und siehe da: Der Sportplatz, welcher sich bei mapy.cz als Rasenviereck ohne Ausbau präsentierte, lag nun vor uns mit einer Tribüne (wohl vom örtlichen Kohlekombinat gebaut) im Sonnenschein-Wolken-Wechsel. Da konnte ich dem Kostverächter doch glatt noch verzeihen, dass er das 17:30-Eishockey-Spiel und das Jugendspiel auf UMT zuvor in Sokolov ausschlug.
Das Spiel wurde mit allerlei Elsterglanz-Gelaber (unglaublich, wie manche Menschen das nachsprechen können) und sonstigen Gedöns versucht so kurzweilig wie möglich zu gestalten, bis plötzlich der Schiedsrichter zum (Trommelwirbel) ELFMETER pfiff. Die Freude wuchs nun bei uns, dass wir alle Tore bei den zwei Spielen durch Strafstöße dargeboten bekommen, doch der Schütze lief an und verschoss kläglich. Aber immerhin zwei Spiele und vier Elfmeter. Das hatte ich so auch noch nicht erlebt. Reguläre Elfmeterschießen ausgenommen.
Der beste Moment im Spiel war eh, als die Sonne durch die Wolken brach und die Temperaturen nach oben trieb. Da konnten wir sogar die Jacken ausziehen und in mir machten sich die Frühlingsgefühle breit. Der Herbst dieses Jahr kann so einiges. Wenn das Wetter nun noch bis April so bleibt und es dann wieder wärmer wird, bin ich mehr als glücklich.
Den Rückweg nach Dresden bestritt der Kostverächter noch über das Restaurant Diana in Cinovec. Einmal Cola + Gulasch und einmal Putensteak + Bier und: „Was möchten sie?“ „Ich nehme ein Wasser.“ „Mit Gas oder ohne?“ „Ohne bitte.“
Als es daran ging die Rechnung zu begleichen, sprach die Gastwirtin folgendes:
„Bei ihnen 4,80 Euro, bei ihnen 6,50 Euro…..und bei ihnen 40 Cent.“ Und dabei sprach sie die Worte so mitleidsvoll und mit Vorwurf in der Stimme aus, dass ich zu tun hatte mir das Lachen zu verkneifen. Aber was tut der Mensch nicht alles für die Figur? (goju)