09.02.2008, 14:00 Uhr
FSV Oppach – Bischofswerdaer FV 08
Oppach, Stadion am Lindenberg (NP)
6. Liga – 220 Zs. – 2:1
Sachsens Sagen und Legenden:
Oppach, Legende und Wirklichkeit
„…O! Wandrer laß dich warnen und wende dein Gesicht,
Bist du nicht reinen Herzens, so brich die Blume nicht,
Nicht wirst du wieder sehen das nächste
Morgenroth,
Wohl Schätze wirst du finden, doch aber auch den
Tod!…“ (Auszug aus der Valtenberg-Sage von
Eduard Dietrich)“
SMS/Telefon Korrespondenz vom 08.02.08
goju: „Oppach oder Großpostwitz?“
Sancho: „Wo is´n besser?“
goju: „Oppach ist näher, außerdem Derby“
Sancho: (studiert die Karte) „stimmt beedes ni“
goju: „Oppach!“
Sancho: „Nu!“
…es ward also wieder Wochenende, der Sonnabend stand in seiner schönsten Blüte und die Vöglein zwitscherten frühlingshaft vergnügt. Das herrliche Wetter tat sein Übriges, der Reisende hätte, ohne zu überspitzen, Goethes Italienreise zum Vergleiche bringen können.
Um diesem bisher schönsten Tag des Jahres genüge zu tun, begab sich folgendes, gegen Mittag, zu Sachsens Residenz Dresden. Zu eben jener Stund wurden Ihrer zwei geheime Räte, mit wicht´ger Kund gen obere Lausitz, im schönen Sachsenlande, geschickt.
Die Landstraße führte die Unerschrockenen immer weiter gen Morgen, vorbei an raffgierigen Wirtsleuten, grimmigen Einheimischen, verwegenen Wandersleuten und anderen zwielichtigen Hassadeuren. So trug es sich zu, dass die Reisenden bald an des Herren Burg zu Stolpen eintrafen. An jenem Orte also wo einst der Cosel´ Urteil vollstreckt. Da Zeit und Ruh gefunden ward, beglückten die Geheimen den örtlichen Ballspielplatz. Ja, auch fernab der großen Handelswege werden dererlei, zuweilen merkwürdige, Bräuche gepflegt.
„Genug des Zauderns und Rastens! Weiter! Voran gen Neustadt im Amte Hohnstein!“ Der Tross zog über den Hohwald an unseeligen, verfluchten Brachen und Gehöften vorbei. Welch Schrecknis muss hier, in jüngster und vergangener Zeit, geherrscht haben. Man erzählt sich von kahlköpfigen, braunen Männchen, welche mit lautem Getöse durch Esse und Diele fuhren. Auch soll sich an Walpurga der Teufel zeigen, als rotglühender Apfel.
Die Fahrt ging fort über die höchsten Pässe der vorderen Lausitz. Gegen Mittag, die Sonne blickte durch einen kalten, milchigen Schleier, ragte finster der sagenumwobene Valtenberg empor. Von allerhand Teufeleien, Gold, Gnomen und wunderlichen Blumen wird erzählt. Die tief bedrückten Herzen, ob des Schauderns, erfuhren alsbald Erleichterung. Glitzernd zog sich das goldene Band des Spreestromes durch das liebliche Tal, der Blick schwelgte bis nach dem herrlichen Böhmen.
Zur 14. Stunde erreichten die Gesannten endlich das Städtchen Oppach. Ein erfrischender Quell soll hier entspringen, doch ward im Vorrang der Grund der Unternehmung zu verrichten. „Hurtig, zum Ballspielplatz unter dem Lindenberge!“ Ein harter und trister Platz, da Bauer Schröder den grünen Weidegrund nicht frei gab.
Die Häscher des Vogten hatten allerhand einfachen Pöbel versammelt. 220, auch Kinder, Schwache und andere Kriegsverweigerer, den Krieg gegen Anhalt und Preussen im Gedächtnis. Bei genauerer Musterung, erkannte man auch Gesetzlose aus dem fernen Schiebock, am wilden Wesenitzfluss. Scheißkerle!
Selbst die Mittellosen und Versehrten wurden bedacht, an jenem herrlichen Tage. 3 Taler gab ein jeder dem Bettler an der Pforte, ein braver Recke. Alsbald begannen die Wettkämpfe, selbst die Cäsaren wussten es „Panem et circenses“. Entzückt vor Freude, jubilierte der gemeine Pöbel über die Schweinsblasen tretenden Narren. Ein Treiben für´s Volk, nicht für die Obrigkeit. Hektisch wurde es zum Ende hin, als man sich zum Aufruhr formierte, doch des Vogten Arm reicht lang.
Die Aufregung brachte zwei weitgereiste Fahrensleute aneinander. Es kam zum Tête-à-têtes zweier Bajuwaren, eines Münchners und eines Ingolstädters. Der aus München ward alsbald auf Gottes Acker verscharrt.
Nur wenige Sanduhren später kündete ein Pfiff vom Abbruch des Spektakels, Oppach siegte mit zwei zu einer Netzberührung. Met und starke Dunkelbiere wurden aus eben jenem Grunde ausgeschenkt und verzehrt. Ein süffiges Fest.
Auch die Nähe der Grenzlinie ließ sich schnell erahnen, so spielte ein Oppacher jenes groteske Spiel bereits in Jungbunzlau, Gablonz und Brüx, auf höchstem Niveau.
Die Botschaft ward verkündet und der Auftrag erfüllt, also rief der Weg zurück nach Sachsens Metropole. In einer Schänke erzählte man den Reisenden noch die unglückseelige Geschichte vom Büttel des Gerichtsverwalters zu Friedrichstadt. Ein übler Kerl, ein gewisser Buttolo. Man erzählt sich er sei mit dem Teufel im Bunde, spioniert auf eigene Rechnung nach dem gemeinen Pöbel und züchtet, wider das Gesetz, Bienen.
Wahrlich übel, provoziert man so, gar Volkes Zorn. Das kann seiner Majestät weder Recht noch billig sein.
Glück auf allen Wegen! (Sancho)