„HaHoHe….Hennersdorf alè!“ oder so ähnlich schallte es aus der Baumkurve kurz nach Anpfiff des Osterzgebirgsderby. Und kurz darauf flog ein Ball in Richtung meines mitgebrachten Essens, welchen ich ganz gekonnt annahm und mit einem utopische Seitfallzieher direkt ins Spiel zurück ins Spiel brachte. Die Mannschaftsleiter beider Mannschaften kamen sofort und fragten nach meinem Stammverein zwecks Verhandlungen wegen Wechsel usw. Sogar die Spieler passten den Ball im Spiel und in der Halbzeitpause zu mir und testeten meine Ballfertigkeit. Den Test bestand ich ohne Probleme. Doch Jungs: Wenn ihr einen Ball in mein Essen schießt, dann spuck ich euch in Bier! Da werden wir keine Freunde. Und auch der schiefkrumme Platz, welcher sich nach mindestens zwei Seiten neigt, da spielt vielleicht ein Neymar oder Messi drauf. Aber doch nicht ich. Da muss schon ein 500.000er Stadion ringsrum gebaut sein. Mit integrierten Gemüse- und Kräutergarten natürlich. Ein wenig Thymian, Basilikum, ein paar Erdbeeren und was es noch so gibt. Und wenn dann noch, also nur für den Fall der Fälle, ganzjährig in diesem Stadion Sommer herrscht, weil in Hennersdorf war schon wieder tiefster Winter, ja dann, ja dann würde ich unterschreiben.
Nach dem die Gäste mit 1:0 in Front lagen, legten die Mitglieder der Baumkurve ihre Fahnen ab und widmeten sich selbst dem Fußball und zockten Elferkönig. Sah oftmals besser aus als auf dem Hauptplatz. Es ist aber auch bedauerlich, dass immer mehr Vereine Spielgemeinschaften gründen müssen, damit sie den Spielbetrieb aufrecht erhalten können. Von der Jugend bis zu den Senioren. Ich als Altstar zocke ja auch nur noch einmal die Woche in der Halle.
Hennersdorf musste ham. Wer weiß wie lange hier noch gespielt wird. (goju)