- Spiele zwischen diesen beiden Mannschaften bei Kopane.de: 1
Die gleiche Autobesatzung wie zum Spiel in Hrob machte sich heute auf den Weg zum TJ Vaňov, welcher in der Stadt Ústí nad Labem beheimatet ist. Unzählige Mal fuhren wir auf den Weg nach Praha bzw. zur Autobahn an der Elbe entlang und auch an diesem Sportplatz vorbei. Liegt er doch wunderschön im Elbtal und eingebettet zwischen Straße und Elbe gelegen. Die Gegend hier hatte schon leichte Züge vom Schwarzwald oder Voralpen. Wirkt doch die Elbe hier nicht wie ein Fluss, sondern wie ein schmaler Bergsee. Dies liegt an der Elbe-Staustufe unterhalb der Burg Střekov (Schreckenstein). Gerade im Sommer, so gegen sieben Uhr am Morgen bei leichten Nebel, lässt dieser Teil der Elbe mich immer wieder von fernen Ländern träumen und mich diesen Teil der Autofahrt mehr als nur genießen. Leider war dem heute nicht so und der Himmel präsentierte sich in der Farbe des DDR-Barocks: nämlich grau in grau. Natürlich begann es pünktlich mit Spielbeginn auch mit regnen.
Das Spiel heute war das Duell des 9. gegen den 8. der Tabelle und gleichzeitig Nachholspiel vom ersten Spieltag. Nehmen wir natürlich auf einen Dienstag mit Kusshand an. Auf technische Finessen, Traumtore usw. hoffte ich zwar, wurde aber schon bei der ersten Aktion der Heimelf enttäuscht, als ein Spieler eine Flanke unbedrängt in den Gegenspieler drosch. Gut, wenn man nicht schaut wo einer freisteht, passiert so etwas nun mal. Mehr Aufregung verursachte aber ein Spieler vom FK Slovan Chabařovice, welcher innerhalb von nicht mal fünf Minuten in der ersten Halbzeit einfach umfiel. Jedes Mal stand er zwar wieder auf, doch wurde er vorsichtshalber ausgewechselt und die SMH angerufen, welche ihn noch vor der Beendigung der ersten Halbzeit abholte.
In der Halbzeitpause orderte der Lars dann die Klobasa, bei der uns die rüstige Rentnerin an der Theke fragte, von wo wir denn eigentlich kommen. Die Antwort „Dresden“ quittierte sie mit einem Lächeln. Bei 22 Zuschauern fünf Personen aus Dresden ist doch eine, wie ich finde, gute Quote. Die interessierten Blicke der anderen 17 Zuschauer waren uns zumindest gewiss.
Nach dem Abpfiff fragte ich mich gerade, warum die beiden Mannschaften noch im Mittelkreis stehen und ob sie gleich einklatschen und sich mal ordentlich auf die Fresse hauen, als plötzlich der brb ganz aufgeregt wurde und etwas zu berichten hatte. Denn der Cliff hatte ihn vor einiger Zeit einen Link zu einer Seite geschickt, auf der festgehalten wurde, dass in den Amateurligen in Tschechien ab dieser Saison bei einem Unentschieden noch ein Elfmeterschießen ausgetragen wird, bei dem sich der Gewinner dessen noch einen zweiten Punkt sichern kann. Meiner Meinung nach können da auch die zwei Punkte pro Sieg wieder eingeführt werden. Denn wurde doch eben auf drei Punkte pro Sieg angehoben, um es auch in der Tabelle deutlich werden zu lassen. Und bei zwei Punkten für ein Unentschieden ist diese Regelung wieder hinfällig. Jetzt stellt euch mal vor, eine Mannschaft spielt 34 Mal in einer Saison Unentschieden und gewinnt die 34 Elfmeterschießen. Ergibt am Ende der Saison 68 Punkte und einen vorderen Tabellenplatz. Ja, das ist sehr weit hergeholt, dennoch nicht unmöglich.
Ansonsten wurde das Spiel sowie die Autofahrt wie immer verlabert und sich die Qual der kommenden Wahl gestellt. Ein ziemlich buntes Wahlverhalten ergab sich bei der abschließenden Umfrage auf dem Rückweg. Von der MLPD, über die Linke, NPD, Grüne, FDP und vielleicht auch SPD war alles dabei. Vor allem die ostdeutsche Variante der Wahl, Linke und NPD, konnte für erstaunte Gesichter sorgen. Und auch viel Ungläubigkeit. Bei einer Aussage waren wir uns dennoch alle einig: Fick dich CDU! Einer würde sie sogar nicht wählen, weil die CDU ihm zu links ist. Sachsen gibt es.....
Es gab aber auch noch den Vorschlag zur Wahl zu gehen und den Stimmzettel ungültig zu machen. Denn dadurch nimmt man an der Wahl teil und wählt keine Partei und kostet so die Parteien Stimmen. Oder so ähnlich. Auf jeden Fall besser als gar nicht wählen zu gehen!
Und im November schreitet der Dynamofan unter euch Lesern schon wieder zur Wahl. Mal sehen wer sich diesmal als Aufsichtsrat bei Dynamo bewirbt. Zum Glück kann es Bohn, Mackenroth und Sperling nicht mehr werden. (goju)
„Die Torheit der Bürger in Wahljahren wird nur noch unterbrochen von der Dreistigkeit jener, die gewählt werden möchten.“ (Emile Loubet)