Früh am Morgen aufgewacht und erst mal horchte ich in mich hinein. Denn sollte ich, oder doch lieber nicht. Unwirsch hin und her gewälzt und letztendlich beschlossen zum Fenster zu schreiten und mal einen Blick auf die aktuelle Wetterlage zu werfen. Der Vorhang flog zur Seite und die Sonne schien mir ins Gesicht. Blitzschnell hatte ich ein Lächeln auf den Lippen und schritt forsch auf den Balkon. Und genauso schnell wieder zurück. Denn das Wetter war zwar echt klasse, vom Aussehen her wie Frühling oder Sommer, doch die Temperaturen waren den des Winter gleich. Nochmal ratterte es bei mir im Kopf und ich überlegte doch nur trainieren zu gehen und damit die sportliche Betätigung für diesen Tag abgehakt zu haben. Doch ich schüttelte mich kurz, machte mir das Frühstück und das Essen für die Tour und schon saß ich auf dem Sattel. Schließlich will das neue Fahrrad auch mal eingefahren werden. Warum ich mir aber ein Fahrrad zum Beginn der kalten Jahreszeit kaufe, ist mir noch nicht so klar.
Die erste Station, dass Stadion „Freundschaft“ in Ottendorf-Okrilla, über die erste Bergetappe des Tages erreicht und schnell auf einer der Sitzbänke breit gemacht. Das zweite Frühstück, bestehend aus Zwetschgen, wartete auch mich. Mit der Zeit stellte sich bei mir ein Gefühl von Kälte ein. Denn der aufkommende Wind kühlte mich doch arg ab. Da half nicht einmal das Spiel der beiden A-Jugendteams. Denn großer Sport war das wirklich nicht. Auch die angereisten Ultras (oder halt Eltern, Verwandten usw.) aus Königswartha taten nichts, was mich hätte erwärmen können. So halt die obligatorische Sportplatzrunde gelaufen und im Kopf die weitere Wegstrecke durchgegangen. Denn eine Karte oder einen Ausdruck einer Karte geschweige denn ein Navi hatte ich nicht dabei. Die Planung bestand am Morgen daraus, bei OpenStreetMap die Wegpunkte zu markieren und die Route berechnen zu lassen. Und anschließend mal einen Blick darauf zu werfen und mir ein paar Ortsnamen zu merken, durch welche ich durch muss. Dilettantisch zwar, aber im Urlaub in der Schweiz hatte das Verfahren ja auch geklappt. Und Umwege erhöhen bekanntlich die Ortskenntnis. Und hier und da lassen sich noch ein paar Dinge entdecken.
Abpfiff, den Rucksack wieder auf den Rücken geworfen, das Fahrrad in Startposition gebracht und kräftig in die Pedalen getreten. Nächstes Ziel: Frankenthal. (goju)