Vom Graupelkick ab zum Sightseeing. Diesmal hieß das auserkorene Ziel Altenburg. Seines Zeichen eine Stadt, welche schon über 1.000 Jahre auf dem Buckel hat und Heimat- und Erfindungsstätte des allseits bekannten Kartenspiels Skat ist. Unser genaues Ziel war an diesem Tag das Residenzschloss Altenburg, welches auf einem Felsen über der Stadt thront. Echt eine schicke Bude. Nicht ganz so sehr bis ins letzte Mauerkrümmel auf Blingbling restauriert, sondern ein wenig abgeranzt und authentisch. Kann ich ich als Eigentumswohnung gut vorstellen. Nur muss ich scheinbar, wenn ich mit meiner Familie hier einziehe, darauf achten, dass mir hier niemand diese entführt, wie es im Jahre 1455 im Altenburger Prinzenraub geschehen ist, als der Ritter Kunz von Kauffungen die beiden 14- und 11-jährigen Prinzen entführen ließ.
Aber genug der müßigen Stunden, ab zum zweiten Teil des Tagesgeschäfts.: SV Einheit Altenburg. Auf dem Weg dahin, kamen wir noch an einer sogenannten Garagenstadt vorbei, was den Kostverächter diese Aussage treffen ließ, dass irgendwann in der Zeitgeschichte, diese von Archäologen ausgegraben wird und der Stadt Altenburg eine Hochkultur zugeschrieben wird, die in solchen Hütten bzw. Städten schon vor x-tausend Jahren auf dem Gebiet der DDR siedelten. Oder so ähnlich.
Neben uns beiden wollte sich der Stadionfanatiker und der PL-Flo sich dieses Spiel nicht entgehen lassen. Also zu erst ein großes Hallo und dann feinstes Gesabbel. So wie es sein muss. Wieso sich aber einer mit Schachtersitzkissen genau neben uns stellen musste, konnten wir nicht eruieren. Generell ist Altenburg fußballmäßig scheinbar eine geteilte Stadt und wohl durch Borussia Dortmund, Chemie Leipzig, Hansa Rostock, Dynamo Dresden und Roter Stern Altenburg aufgeteilt. Aber wie es oftmals nun mal so ist, reicht ein Mensch pro Verein mit genügend Aufklebern, um ein solches Bild zu erschaffen.
Der Fußball war in diesem Spiel solide. Kein Hacke-Spitze-eins-zwei-drei zwar, aber ausreichend, um ein paar Slapsstickeinlagen und Tore zu bieten, als auch für Spannung zu sorgen. Entsprechend dem Namen des Sportplatzes, ging nach dem Spiel die Post ab und wir verdünnisierten uns zum Auto und damit direkt nach Dresden.
Zum Glück war ich noch nicht beim Roten Stern Altenburg, so dass ein weiterer Besuch in dieser Stadt ansteht und ich mir diese noch mal genau anschauen kann. Oder der Kulturbeauftragte fährt halt hier her und tobt sich aus. Irgendwie wird das schon. (goju)