„Ausnahmezustand ausgerufen!!!!
Achtung, Achtung: Aktuellen Berichten zufolge soll Aufbau heute in Langburkersdorf 3:2 verloren haben. Ja richtig gehört, van Tamme und Co haben drei Punkte liegen lassen. Das bedeutet, dass es am Samstag zu einer epischen Schlacht in Pfaffendorf kommen wird, die für Ewigkeiten ihresgleichen suchen wird.
Denn der Sieger wird nächste Saison in einer höheren Liga spielen dürfen.
Deswegen verhängt Bürgermeister T. Kummer ab Montag den absoluten Ausnahmezustand für Königstein und seine Ortsteile. Es muss mit erheblichen Verzögerungen bei einer Einreise nach Königstein gerechnet werden.
Also startet am kommenden Samstag alle pünktlich. 15 Uhr ist Anpfiff. Und wir brauchen jeden von euch. JEDEN !!! Und ich will keine Ausreden wie: Hochzeit, Geburt vom Kind, Geburtstag von der Katze ... hören.
Ich will jeden von euch am Samstag hier sehen.!!!!
Euer SV Königstein“
...ließ der SV Königstein e.V. auf seiner Facebook-Seite verlauten. Dies sah ich, kurz bevor ich mit dem Rad nach Königstein aufbrach. Und es freute mich um so mehr, da ich das Spiel eh auf dem Zettel hatte, mich nur nicht mit der Tabellenkonstellation beschäftigt hatte. Da stieg bei mir natürlich die Vorfreude. Spitzenspiel in der 11. Liga, gutes Wetter und mit dem Fahrrad unterwegs: Läuft bzw. rollt. Zur Erwärmung am Morgen noch ein paar Kilometer gerannt, danach ab in die Wanne und kurz darauf aufs Rad. Da frage ich mich doch, ob das bereits als Triathlon zählt. Auch wenn die Reihenfolge jetzt nicht korrekt ist, aber alle drei Elemente des Triathlon wurden schließlich mitgenommen. Und in der Wanne bin ich nach dem Laufen nämlich auch ein paar Bahnen geschwommen. Einmal vor, einmal zurück und abschließend zur Seite ran. Das waren sicherlich ihre fünf Kilometer im feinsten Dresdner Trinkwasser. Also ich verbuche den Triatlon unter gemacht und hau ein Kreuz dran. Bis Obervogelgesang lief es auf den zwei Rädern ordentlich, doch dann kamen die Berge. Statt einfach nur an der Elbe entlang zu fahren, entschied ich mich für die kürzere Strecke via Struppen und Thürmsdorf. Ich meine gehört zu haben, dass es im Fitti sogenannte Legdays gibt. Kann ich also nach der Fahrt auch einen Haken dran machen. Und als ich mich nach den Bergfahrten endlich mal auf ein gemütliches, zügiges bergab unterhalb der Festung Königstein freute, bremste ich dann doch nur, weil die großen Steine, welche den Weg bildeten, voll mit nassem Laub waren. Eine schnelle Abfahrt wäre wohl tödlich, mindestens knochenbrecherig gewesen. Den letzten Anstieg hoch nach Pfafffendorf anschließend im waren Tiefflug genommen und weit vor Anpfiff am Sportplatz gemütlich gemacht.
Der Sportplatz, ob jetzt Rasen- oder Hartplatz ist schwer zu sagen, bestach durch sein Gestein. Vor Jahren hatte ich mal in Wurgwitz auf einen ähnlichen Platz ein spiel, doch der war damals dennoch um weiten besser. Wer auf diesem Platz zur Blutgrätsche ansetzt gibt entweder alles für das Team und den Verein oder ist einfach nur geil auf Schmerzen und Steine, welche aus der Wunde eitern. Nichtsdestotrotz besticht der Sportplatz in Pfaffenstein weiterhin durch seine Lage. Der Blick auf die Festung und den Pfaffenstein, als auch den Lilienstein entschädigten für die Anfahrt.
Das Spitzenspiel bestimmte in der ersten Halbzeit die Heimelf. Drei Tore sprechen da eine deutliche Sprache und der Tabellenführer verschoss noch einen Elfmeter, was einen Spieler der Königsteiner zu einer utopischen Orgie an Freude im Rücken des Schützen veranlasste. Schon das Tor durch einen Elfmeter zum 3:0 ließ den Torwart aus dem Tor quer über den Platz sprinten. Kompletter Wahnsinn hier, die Spieler des Heimvereins motiviert bis in die Haarspitzen und die 152 Zuschauer setzten dem Ganzen hier einen ordentlichen Rahmen: ein wahres Spitzenspiel.
Doch auch dieses fand nach 90 Minuten sein Ende und ich machte mich wieder auf den Weg. Diesmal ohne Sonnenschein aber mit einem sich aufbauenden Gewitter im Rücken und Gegenwind im Gesicht. Am Ende des Tages standen 6.443 verballerte Kalorien auf der Uhr. Hallo Bett! (goju)