Bei der Fahrt mit der Tram durch Bielefeld gefiel es mir hier wieder recht gut. Konnte ich doch 2019 zum Spiel Arminia gegen St. Pauli ein Bild von der Stadt und Sparrenburg machen. Meine Meinung bestätigten auch die beiden anderen und auf dem Weg zum, 1970 eröffneten, Stadion Rußheide wurde das noch einmal gefestigt: Bielefeld ist echt gemütlich, die Menschen entspannt und für den fußballaffinen Menschen gibt es in der Stadt und in der Nähe genug Stadien zu Besuchen.
Als wir am Stadioneingang gerade die Datenblätter bzgl. Corona ausfüllten, hieß es auf einmal: „Mit dem T-Shirt müsstest du eigentlich freien Eintritt haben.“ Ganz großes Herz für die Fichten-Menschen hier.
Vor dem Anstoß des Westfalenligaspiels schauten wir auf dem Kunstrasen noch der B-Truppe die letzten Spielminuten zu, in welchen es emotional hoch her ging. Es hatte nicht viel gefehlt und hier wäre einer umgeboxt worden. Wieso eigentlich nicht?
Der Anpfiff des anderen Spiels war gleichbedeutend mit der Frage „Was ist denn die Fichteplatte?“. Long story short: Pommes rot -weiß + Gewürzgurke. Wieso? Natürlich für die Farben Rot, Weiß und Grün. Und wieso diese Farben? Weil es die vom VfB Fichte sind. Wieder was gelernt, Bildungsauftrag erfüllt. Wer gut essen will, ist hier im Stadion Rußheide übrigens gut aufgehoben. Ein reichhaltiges Angebot ist vorhanden und auf Sonderwünsche wird reagiert: „Machste auf die Pommes statt Majo und Ketchup bitte Zwiebeln und ’ne Gurke?“ „Natürlich. Kein Ding,“ Preislich bewegt es sich hier auch im Rahmen. Hier muss GSKR nicht gelebt werden. Im übrigen kann ich für den Bildungsauftrag noch nachreichen, dass der VfB Fichte am 01.07.1999 aus einer Fusion des VfB 03 Bielefeld und der SpVgg Fichte Bielefeld gegründet wurde.
Ein weiterer Pluspunkt für die Fichte ist die kleine Fanszene, welche anflaggte und im Spiel auch ein paar Lieder sang. Alles in allem ein Verein, welcher mehr Zuschauer verdient hat.
Dem anpassen konnte sich aber leider nicht das Spiel. So ließ Der stille Teilhaber verlauten: „Ist das Spiel langweilig!“ - „Es ist gerade Halbzeitpause!“ - „Seht ihr. Ich merke keinen Unterschied.“ Und recht hatte er. Denn das 4:4-Spiel bei Larrelt war intensiver geführt und schneller, chancenreicher. In diesem Spiel hier wurde bissl vor dem Tor rumgestochert, das Tempo gemütlich gehalten und Fehlpässe gab es einige. Und dann kam der Moment, in dem ich folgendes sagte: „Das Spiel ist so schlecht hier fällt garantiert kein Toooooooooooooooooooooooorrrrrrrrrrrrrr! Ja! Geil. Und Der Kulturbeauftragte hat es nicht gesehen.“ Doch leider fiel das Tor für die Gäste. Und das Spiel war zu Ende. Schade, schade, schade.
Vor dem Stadion dann von der Nr. 27 bei Kopane verabschiedet und mit Der stille Teilhaber noch eine kleine Runde durch „Bielefeld, Bielefeld, Bielefeld, Bielefeld!“ gedreht. Und der Eindruck wurde nicht schlechter. Nur hatte ich immer noch keinen Stuhlweitwurf gesehen. Da bin ich einmal den ganzen Tag in Bielefeld und dann ist da nix. Das erinnerte mich an den Spielbesuch in Katwijk im Jahr 2019, als Der Kulturbeauftragte sehr für diesen warb, Pyrovideos zu hunderten schickte und dann einfach nichts los war. Okay, dass Stadion ist ja ob der Lage dort schon recht geil.
Am Treffpunkt mit dem Kostverächter noch in einen Späti und wie wir uns auf eine Mauer setzen wollten, stand der Kostverächter plötzlich vor uns und konnte aus Paderborn vom SC Aleviten auch nur positives berichten. Innerhalb von vier Stunden waren wir dann schon wieder in Dresden und das Wochenende neigte sich dem Ende. Das sehr gute Wochenenden immer so schnell vorbei sein müssen. Unerklärlich. (goju)