Angekommen an der Sportanlage Waldstraße mit dem Stadion der Hüttenwerker freute ich mich sehr auf diesen Spielbesuch. Den auf der einen Seite spielte die SGD hier das erste Regionalligaspiel nach dem Lizenzentzug mit 4:2 gegen den EFC Stahl und auf der anderen Seite sicherte sich die SGD hier mit einem 3:1-Auswärtssieg gegen den FSV Hoyerswerda am 26.05.2002 den Staffelsieg in der Oberliga NOFV-Süd und legte hier den Grundstein für den damaligen Aufstieg in die Regionalliga Nord. Es folgten noch die zwei Relegationsspiele gegen die Zweite von Hertha. Damals kamen zu diesem Spiel im Stadion der Hüttenwerker Stadion knapp 6.000 Dynamofans. Wo würde die SGD wohl heute stehen, wenn sie damals 1:1 gegen den FSV Hoyerswerda gespielt hätten und der VFC Plauen in der Tabelle vorbeigezogen wäre, oder Dynamo die Relegation vergeigt hätte?
Die Anlage an der Waldstraße wurde im Jahre 1928 erbaut und 1950 erweitert. Zur Zeit gammelt das Stadion so vor sich hin. Das Fassungsvermögen von 10.000 Plätzen wird alsbald wohl nicht mehr annähernd ausgereizt werden. Zu tief spielt der EFC Stahl in der brandenburgischen Fußballprovinz. Von 1991, in diesem Jahr spielte der EFC Stahl gar gegen Galatasaray Istanbul im Europapokal (2:1 und 3:0 für Galatasaray), bis ins Jahr 2000 spielte der EFC Stahl stets in der dritten Liga und stieg im Jahr 2000 in die vierte Liga ab. Im Jahr 2005 folgte dann der Gang in die 5. Liga, sprich die Brandenburgliga ab. Im Jahr 2007 folgte der Abstieg in die Landesliga Süd, doch der direkte Wiederaufstieg konnte diesen Ausrutscher begleichen. Bis zum Ende der Saison 12/13 hielt sich der EFC Stahl in der Brandenburgliga und stieg am Saisonende wieder in die Landesliga Süd ab. Aktuell steht der EFC Stahl mit zwei Punkten Vorsprung vor dem FSV Brieske Senftenberg auf dem ersten Tabellenplatz der Liga und hat das deutlich bessere Torverhältnis vorzuweisen.
Die Fanszene des EFC Stahl präsentiert sich aktuell nicht in guter Form. Nur drei Personen fanden sich hinter einer „Sieg oder Sarg“-Tapete ein und brachten eine Trommel am Zaun an. Diese Jungs schaffen es noch nicht mal die zwei Tags von Viktoria Frankfurt hinter der Kurve zu entfernen. Aber drei Klopapierrollen warfen sie zum Anpfiff auf den Rasen.
Anders trat dagegen die Fanszene des FSV auf. Die „Stahlstadtsippe“ (kurz Stasi 08) beflaggte den Zaun und brachte auch eine Tapete für das Stadion Paulshöhe (Spielstätte von Dynamo Schwerin) an, welches weiterhin erhalten bleiben soll.
Die Stasi 08 konnte mit dem Support für den FSV echt überraschen. Wenige Menschen, dennoch gut unterwegs. Neben schon bekannten Liedern hatten sie auch eigenen Lieder. Besonders gefiel mir das Lied auf die Melodie von „Der kleine Trommler“. Ging mir gut ins Ohr. Und wenn dann noch 1.000 Menschen im Block das Lied.....
Soviel zur Klarheit auf den Rängen. Ich komme zu der Klarheit auf dem Spielfeld. Die stellte Danny Grünberg schon in der 8. Minute her. Hierbei ist allerdings zu sagen, dass der FSV ohne seinen 1. Torwart antrat und auch als Drittletzter die Klasse gehalten hat und somit die letzten beiden Spiele ruhig angehen lassen kann. Der spielerische Unterschied zwischen den beiden Mannschaftskadern war dennoch das ganze Spiel über zu sehen. So konnte Danny Grünberg in der 19. Minute auf 2:0 und Tony Raddatz in der 47. und 70. Minute auf 3:0 und 4:0 erhöhen. Klare Angelegenheit hier im sportlichen Bereich, der sympathischere Verein ist dennoch der FSV Dynamo.
Während die Stasi 08 so ihre Lieder sang, pöbelten die Stahlfans hin und wieder, brachten einen FSV-Schal am Zaun an (wohl nicht mal gezockt) und freuten sich ihres tollen Lebens. Der Höhepunkt im Block der Schwarz-Weißen war dann der Einmarsch der Wehrmacht in Breslau und auch das Bekenntnis zu ihrer arischen Rasse. Nun ja. Selbst- und Fremdwahrnehmung gehen zuweilen schon weit auseinander. Jungs, ich schreib es mal so: Wenn ihr Arier seit bin ich Gott. Und das mein ich jetzt noch sehr zurückhaltend. Der Höhepunkt im Gästeblock erfolgte dann mit Abpfiff. Während ich so in die Heimkurve schaute zwang mich ein aufgeregtes „Hey!“ und ein Fingerzeig auf den Gästeblock geradezu meine Aufmerksamkeit nur noch den Rot-Weißen zu widmen. Denn diese zündeten Rauch, Bengalen und Wroclawer. Geht auch mal. Die Antwort der Stahlfans war wiedermal Gepöbel und das Anzünden des FSV-Schals.
Insgesamt ein durchaus gelungener Tag in den Tiefen des Amateurfußballs. Und auch ich erhielt noch meinen „RB Ron des Tages“ als ich meinte, dass jeder Mensch von Cottbus ganz toll nach Cottbus fahren kann. Was ist das Schönste an Cottbus? Der Zug in die Ferne! (goju)
sind ja noch die selben Sitze wie damals.Ich wollt mir ja damals so ein Sitz mitnehmen aus dem Block D. B-)
im buschfunk heißt es, der schal soll wohl von nem „überläufer“ stammen, welcher einst bei dynamo rumhing, sich aber dann bei stahl besser aufgehoben fühlte.
desweiteren soll stahl nach dem angeblich material recht kampflos abgegeben haben . . .
Der FSV Schal, der in diesem besagten „HEIMBLOCK“ vom EFC zu sehen war, stammte wirklich von einem „überläufer“ .
Gruß Stahlstadtsippe
– Danke, dass ihr dieses Spiel mitgenommen habt. Sehr schöne Fotos. Weiter so.
hey jungs, mal kritisch gefragt wo seid ihr denn bei eurem pokalspiel gegen strausberg anfang august ’13 gewesen? da war das kopane team auch schon vor ort …
Wir die Stahlstadtsippe…sind alle verteilt in Deutschland, ein paar in Rostock, Berlin, Eisenhüttenstadt & Umgebung…Die Stahlstadtsippe besteht auch aus dem größten Teil der 2. Mannschaft von Dynamo, da die 2 Mannschaft unmittelbar vor der 1.Mannschaft spielt ist es sehr schwierig zu 1Mannschafts-spielen zu fahren…das wird auch wahrscheinlich unser letztes Spiel gewesen sein wo wir so geschlossen aufgetreten sind…mal sehen was die Zukunft bringt.
das war definitiv nicht das letzte spiel wo wir aufgetreten sind!!!!!!!!!
Haha der Dicke mit der Sonnenbrille und Mütze auf Bild 19 ist mir auch schon bei meinen Besuchen aufgefallen. Dieses mal scheint er ja seinen BFC-Schal zu Hause gelassen zu haben.
Auch wenn das Stadion so langsam vergammelt, ist es trotz allem noch ein echter Blickfang.