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Schon bevor die Redaktionskonferenz bei Kopane begonnen hatte, gab es den ersten Disput. Denn der Kulturbeauftragte schickte sich an, für den Abend nach dem Spiel in Darmstadt einen Tisch in einem Restaurant zu reservieren. Der Serge war auch schnell von diesem Vorschlag begeistert, doch ich musste der Querulant sein und mit einem einfachen „👎“ in der Redaktionsgruppe das Restaurant ablehnen. Denn schon bei einem einfachen Blick auf die Speisekarte kam mir der Brechreiz. Gut bürgerliche Küche eines Brauhauses garniert mit brauner Bratensoße: nein danke. Braune Bratensoße – der Klärschlamm der Soßen. So musste ich dann in die Spur gehen und ein Platz für das Abendmahl suchen und finden. Und nach kurzem Hin und Her war dieser auch mit einem kleinen afrikanischen Restaurant mit eritreischem Essen gefunden. Und in diesem Etablissement gab es sogar etwas für mich. Was in diesem komischen Brauhaus nicht der Fall war.
Nachdem dies geklärt war, hieß es für mich am 13.07. auf nach Heidelberg, seines Zeichens die Rugby-Hochburg Deutschlands. Denn in Heidelberg gibt es insgesamt 5 Rugby-Vereine, wovon 4 in der Rugby-Bundesliga antreten und der fünfte in der 2. Rugby-Bundesliga. Zudem sind zwei der fünf Vereine Rudervereine: der Heidelberger Ruderklub und die Rudergesellschaft Heidelberg. Wollen die vielleicht noch Wasserballabteilungen gründen? Ich bin da stark dafür. Und noch je eine Fußballabteilung, weil: „Das heutige Spiel in der Fußballbundesliga zwischen der Rudergesellschaft Heidelberg und dem DSC Wanne-Eickel ist vorentscheidend für die deutsche Fußballmeisterschaft.“ Ich würde das feiern. Aber so was von. Vor allem den DSC Wanne-Eickel in der Bundesliga.
Aber Heidelberg kann nicht nur Sport. Auch Filme wurden hier schon gedreht. Zum Beispiel der Film „Anatomie“ mit Franka Potente. Ihr kennt den sicherlich alle, ich habe den aber nie gesehen. Und was hat Heidelberg noch zu bieten? Nahe Heidelberg wurde einst der Unterkiefer eines Urmenschen gefunden. Ein Stückchen in der Zeit nach den Urmenschen kamen auch mal die Römer in der Heidelberger Gegend vorbei und hinterließen ihre Spuren. Wie vielerorts im Südwesten von Deutschland. Stichwort Limes.
Wer Heidelberg heutzutage besucht, kann sich eine kleine gemütliche Altstadt am Unterlauf des 362 km langen Neckars anschauen. Flussaufwärts geht der Neckar quasi in das wunderschöne Neckartal über, welches zum Beispiel mit Hirschhorn (südlichstes Hessen) und seiner Neckarschleife viele touristische Highlights bereithält. Und auch Fußball, den der Kulturbeauftragte sich hier bereits anschaute.
Aber auch die Gaumenfreuden kommen hier nicht zu kurz. Neben den vier Brauereien in dieser Stadt können hier viele verschiedene Eisdielen und Restaurants besucht werden. Und eine, wenn nicht das Restaurant oder die Kneipe, in Heidelberg zeigte mir der Kulturbeauftagte mit seiner Mademoiselle. Für uns drei ging es nach der Stadtbesichtigung in eine äußerst preiswerte Kneipe, welche vielleicht 50 Meter entfernt vom Neckar liegt und deswegen den Namen „Vater Rhein“ trägt. Nicht nur der Name ist hier ein Unikat, sondern auch der „leicht“ grantige Besitzer. Dieser trug an diesem Tag ein Nicki mit der Aufschrift „My name is not Entschuldigung“, grummelte vor sich hin und lächelte wirklich nie. Auch als ihn ein Fahrradfahrer zwei Fragen bezüglich seines Nickis stellte, antwortete er zweimal mit „Haaa“. Also wenn ihr mal in der Nähe oder in Heidelberg seid, scheut euch nicht hier einzukehren. Ihr könnt auch noch nachts um 2 einen Teller Spaghetti für 2,90€ bekommen.
Ein neuer Tag, ein neues Glück und so wurde der Kulturbeauftragte zunächst in den Umgang mit dem Backend der Kopane-Homepage vertraut. Aber alte Männer und dieses Computerdings und dieses Internetz...alles Neuland für ihn. Ich sah nur Fragezeichen über seinem Kopf und panische Blicke aus seinem Gesicht. Was würde er nur tun, wenn er mich nicht hätte. Doch all zu lang sollte diese Einführung nicht gehen, denn Anpfiff des Spiels in Darmstadt sollte schon 11 Uhr sein. So kam es, dass nun neben der Nummer Zwei und Eins von Kopane sich auch die Nummer Drei mit Begleitung einfand. Und da standen wir dann so mitten auf der Straße: Die Nummer Drei, die Nummer Zwei und die Nummer Eins von Kopane. Und der Kulturtbeauftragte natürlich, um diesen nicht zu vergessen. Nach vielen Handschlägen und Umarmungen ging es anschließend via der Autostrada gen Norden nach Darmstadt zum selten bespielten und 1922 eröffneten sowie denkmalgeschützten Hochschulstadion, welches direkt neben dem Stadion am Böllenfalltor liegt. Mit einer schicken Eintrittskarte in der Hand ging es hinein und schon wurden wieder allerlei Hände bekannter Gesichter aus Dunkeldeutschland aka Sachsen geschüttelt. Und weil ich gerade bei der wunderschönen Eintrittskarte war: erst auf den Bildern ist mir aufgefallen, dass der Serge diese geknickt hatte. Ich frage mich, was mit diesem Menschen nicht stimmt. Kein Wunder, dass er keine (große) Nummer bei Kopane ist. Vom Hof müssten wir ihn für diesen Frevel jagen. Diese utopische Eintrittskarte knicken. Meine Güte…..
Zurück zum Spiel bzw. Stadion. Dieses bot einst 15.000 Plätze, dann nur noch 10.000 Plätze und aktuell nur noch 5.000 Plätze. Die meisten davon in der Kurve. Die Plätze auf der Gerade sind leider total überwuchert. Für die fotogeilen Hopperschweine wurde extra ein Stück Mauer als Fotospot ausgewiesen, dass den gemeinen Ossi zur Bemerkung „Das soll eine Mauer sein? Da kennen wir bessere“ führte. Mir persönlich stieß ein wenig auf, dass das Stadion zwar denkmalgeschützt ist, hier aber unter scheinbar bösen Absichten und überhaupt nicht denkmalschutzkonform ein Kunstrasenplatz installiert wurde. Stadion samt Geländer denkmalgeschützt und dann hauen die hier eine Plastewiese rein….ein Hartplatz hätte es doch auch getan und sähe auch noch besser aus.
Da mein letztes besuchtes Fußballspiel irgendwann im März war, im Rahmen des 3ers in Greiz , hieß es oft „Ach, du auch hier?“ und viel Gelaber und Gemache der Hopperschweine neben dem Platz folgte. Und ja, ich habe das Spiel in Zehma, dass Silvesterderby, das Spiel in Elelfeld, in Kreba-Neudorf, das Spiel auf dem Hartplatz in Thonberg und den bereits erwähnten Greiz-3er stand 18.07. noch nicht online gestellt, geschweige denn überhaupt damit angefangen irgendwas dafür zu machen. Fußball interessiert mich halt nicht (mehr).
Also Thema Fußball, der auch auf dem Platz gespielt, was aber wohl die wenigsten wirklich mitbekamen: „Ach, die in den blauen Trikots sind das TU-Team?“.
Das Fanteam des SV Darmstadt 98 e.V. war lange Zeit bis zur Neugründung der U21 die zweite Mannschaft der Lilien, nun aber „nur noch“ an der dritten Stelle und tritt in der Kreisliga C an und belegte letzte Saison den 3. Tabellenplatz. Allerdings mit 16 Punkten Rückstand auf den Zweitplatzierten. Den Aufstieg von der Kreisliga D in die Kreisliga C Darmstadt schauten sich in der Saison 2021/2022 über 3.000 Lilienfans im Stadion am Böllenfalltor an. Somit sind die 834 Zuschauer des heutigen Tages scheinbar nur auf Platz zwei der Spiele mit den meisten Zuschauenden beim Fanteam. Diese kamen aber aus so ziemlich ganz Deutschland und sogar Schweden und noch ein paar anderen Ländern. Gegen die Truppe der TU sahen sie heute nicht wirklich einen Stich und wurden regelrecht abgeschossen. Dennoch für diese Temperaturen in der prallen Sonne ein gutes Spiel. Und hätte es in der Vorbereitung auf dieses Spiel bei mir mal Klick gemacht, so hätte ich das Badezeug eingepackt und wäre in der Halbzeitpause ein paar Bahnen im, im Stadion integrierten, Schwimmbad geschwommen. Aber es klickte leider nicht. Schade, denn es gab keine Abtrennung zwischen Fußballsport und Badespaß.
Mein erstes Fußballspiel in Darmstadt sah ich am 05.03.2004 zwischen dem SV Darmstadt und Viktoria Griesheim noch in der Oberliga an einem Freitagabend vor einem Auswärtsspiel der SGD in Münster. Und nun 20 Jahre später bin ich mal wieder hier und der SV Darmstadt pendelt ein wenig zwischen Bundesliga und 2. Liga. Was sich in 20 Jahren so alles tun kann.
Nach dem Spiel ging es für die Reisegruppe Kopaneschnecke dann in den 1810 angelegten Park Rosenhöhe um sich ein wenig zu entspannen und Skulpturen und Rosen anzuschauen. Da der Park so ziemlich am Rand von Darmstadt liegt, wunderte es auch nicht, dass an der Ostseite des Parks, der Blick über Felder und Wälder schweifen konnte. Ein Besuch ist diese insgesamt sehr schöne Anlage wert.
Für uns ging es vorbei am Naturfreibad Großen Woog hinauf zum UNESCO-Weltkulturerbe Mathildenhöhe Darmstadt, welche einst eine Künstlerkolonie war. Hier fanden in der russischen Kapelle gerade allerlei Taufen statt. Die Künstlerkolonie wurde im Jahr 1899 ins Leben gerufen und bestand bis zum Beginn des 1. Weltkrieges 1914, wurde allerdings erst 1929 endgültig aufgelöste. Zeil der Künstlerkolonie war es, dass die Künstler und Künstlerinnen es schaffen neue Bau- und Wohnformen zu erarbeiten, die nicht nur neuzeitlich, sondern auch zukunftsweisend sind. So entstanden dadurch einige neue Häuser in Darmstadt, die noch heute zu sehen sind. Neben der Kultur gibt es auf der Mathildenhöhe auch den sogenannten Hochzeitsturm, welcher aus dem obersten Stockwerk einen weiten Blick auf Darmstadt bis hin nach Frankfurt (ca. 30 km von Darmstadt entfernt) und den Taunus ermöglicht. Persönlich habe ich das im 8. oder 9. Jahrhundert gegründete Darmstadt als sehr ruhige und entspannte Stadt wahrgenommen. Da die Stadt selber auch den Titel „Stadt der Wissenschaft“ nutzt, wunderte es mich nicht mehr, dass auch ein chemisches Element im Periodensystem der Elemente den Namen Darmstadium trägt. Dieses kann zwar nur künstlich hergestellt werden, sollte aber nach künstlichen Fußballclubs *hust RB *hust heutzutage kein Problem darstellen. Zumindest ist ein künstliches chemisches Element sinnvoller und nutzbarer als jeder Retortenclub.
Zum Tagesabschluss ging es für die Reisegruppe dann ins von mir reservierte afrikanische Restaurant. Nebenbei stieß noch ein bekannter vom Kulturbeauftragten aus Sarajevo zur Gruppe dazu. Zwei oder drei Personen kämpften ein wenig mit der Schärfe des Essens, aber am Ende waren alle zufrieden. Der Serge erzählte noch einen Schwank aus seiner Jugend, als er in Singapur war: „Da stand auf der Karte very hot. Und ich dachte halt ‚Na klar nehme ich heißes Essen. Ich will ja nichts kaltes‘. Und das war dann, als hätte mir einer ein Stück heiße Kohle direkt in den Mund gedrückt. Ich kannte ja damals den Unterschied zwischen hot, also spicy, und warm nicht. So als Ostdeutscher. Das waren Schmerzen.“
Nachdem dann unzählige Geschichten und Erzählungen ausgetauscht waren und es an das Bezahlen ging, fragte die junge Bedienung „Ihr seid aus Sachsen, oder?“ Was mit „Sachsen, Sachsen-Anhalt, Bosnien, Frankreich und Philippinen“ beantwortet wurde. Da sagte sie „Ich bin aus Flöha“, worauf der Serge „Ich komm aus Glauchau. Das liegt an der A4“ sagte. Als ob ein Mensch aus Sachsen Glauchau nicht kennt, damit es den Verweis auf die A4 benötigt. Nach großer Verabschiedung ging es für mich mit in die Behausung von Mademoiselle und dem Kulturbeauftragten, ehe ich am sehr späten Abend den, eigentlich Mitten in der Nacht um kurz vor 24 Uhr, den Nachtzug gen Leipzig betrat und schlussendlich früh am Morgen wieder Dresden erreichte. Zum Glück muss ich nach diesem schönen Wochenende am Montagmorgen nicht arbeiten und habe noch ein wenig frei. Vielen Dank an Mademoiselle und den Kulturbeauftragten.
Und bevor ich es vergesse: Natürlich haben wir hier auch einen Bildungsauftrag. Deswegen teilen wir euch mit, dass die Stadt Neckarsulm nicht Neckars-Ulm, sondern Neckar-Sulm ausgesprochen wird. Wegen dem Zusammenfluss von Neckar und Sulm. Klingt komisch, ist aber so. Und ja, es klingt für mich, als würde ich sagen, dass ich in Elbe-Lockwitzbach wohne. (goju)
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