Ach wie die Zeit vergeht. Am 10.10. rollte ich das letzte (und auch erste) Mal durch Wachau. Das Wetter damals topp, an den Bäumen war noch Laub und der einzig negative Punkt des Tages war der stete Gegenwind. An diesem 14.11. war ich das zweite Mal in Wachau. Dieses kleine deutsche Vorzeigedorf zog mich halt in seinen Bann. Nun war das Wetter trist, an den Bäumen kein Laub und (und das blieb gleich) der einzig negative Punkt war der stete Gegenwind, welcher das Fahrradfahren dann doch langsamer von statten gehen ließ. Vor allem, wenn eine Windböe frontal eintraf und ich das Gefühl hatte, dass ich mit dem Rad rückwärts rolle. Aber was solls. Alles Klagen nützt nichts, denn auch der Sportplatz in Wachau muss mal besucht wurden sein. Wobei ich kurz vor Abfahrt auf Grund des Regenschauers kurz überlegte, ob ich das Vorhaben abblase. Doch mein innerer Schweinehund heulte sofort los, dass ich mir das ja vorgenommen hätte und dass das jetzt nicht mehr geht einfach so abzuspringen und sowieso und überhaupt sei ich ein Weichei wenn ich mich nicht auf das Rad schwingen würde. Da mir das Gejammer dann irgendwann auf den Pisser ging, sattelte ich also auf und trat ordentlich in die Pedale. So ähnlich wie das Leben mit meinem inneren Schweinehund stelle ich mir das Leben in einer Beziehung mit einer Frau vor, welche als Hobby den gerade aktuellen Lebensabschnittsgefährten hat. Und dann aber auch nur dieses Hobby.
Oder das Leben mit einem der Pöbelrentner beim TSV Wachau, welche in der zweiten Halbzeit zur Hochform aufliefen. In dieser Halbzeit spielten die Wachauer auf ihr Tor und somit war der Torwart der Gäste kontinuierlich den Pöbeleien der Rentnerbande ausgesetzt. War die erste Halbzeit noch langweilig, bot die zweite nun genug Unterhaltung um mir das ein oder andere Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Spielerisch konnte das Spiel wenig überzeugen. Aber wenn der Tabellenletzte gegen eine Mannschaft aus dem Mittelfeld der Tabelle spielt, ist wohl nicht mehr drin. Was mich aber überraschte war, dass die Wachauer das Spiel machten und der ehemalige Landesligist Pulsnitz so gar nicht ins Spiel fand. Zwar schossen sie den Ausgleich zum 1:1, doch währte die Freude über den Treffer nur wenige Sekunden. Denn Passgeber blieb mit lauten Wehklagen am Boden liegen und musste behandelt werden.
Mehr gibt es nicht zu berichten. Spiel, Sportplatz und Wetter lassen sich mit einem Wort beschreiben: Tristesse. Auf zum Wasserball in die Landeshauptstadt. Dieser Weg führte mich durch das Landschaftsschutzgebiet Seifersdorfer Tal, welches durchaus schön anzusehen ist. Denn das Seifersdorfer Tal ist ein Landschaftsgarten, welcher durch die Gräfin Christina von Brühl im Jahre 1718 angelegt wurde. Da die Familie Brühl sich sehr engagiert darin zeigte Künstler um sich zu scharen, waren zum Beispiel auch Goethe, Schiller und Caspar David Friedrich bei ihr zu Gast. Und auch finden sich spezielle Namen für Bestandteile des Landschaftsgarten wie „Quelle der Vergessenheit der Sorgen“, „Altar der Wahrheit“ und „Bethstuhl des Einsiedlers“. Wer einen kleinen Eindruck vom Seifersdorfer Tal bekommen möchte, kann sich ja bei Wikipedia umschauen. (goju)
Schloss Klippenstein in Radeberg
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