14.02.2009 SG Dynamo Dresden – FC Bayern München II

14.02.2009, 14:00 Uhr
SG Dynamo Dresden – FC Bayern München II
Dresden, Rudolf-Harbig-Stadion
3. Liga – 5.000 Zs. – 3:2

Die Freunde des Geldes Fußballes in der OttoFleckSchneise6 60528 Frankfurt sorgen sich ja bekanntlich mehr um die deutsche Gesellschaft, als es ein Politiker, Bischof oder Nachrichtensprecher je tun könnte. Stehts wird der moralische Untergang durch Verbote, Strafen und die Anhebung von Eintrittspreisen bei Länderspielen (und die Vereine ziehen nach) gestoppt, da der gemeine Pöbel ja einfach mal ausgesperrt wird. Denn warum die Integration von „Feinden des Fußballs“ und „Rowdys“ vorantreiben, wenn man sie weg- bzw. aussperren kann. Das Fußballgeschäft muss in vom DFB geregelter Norm ablaufen. Da kann es nicht sein, dass Fans unkontrollierte Emotionen zeigen. Wenn dann bitte auf Knopfdruck wie bei Fernsehshows.Von Prävention haben die Konservativen schon gehört, doch könnten präventive Maßnahmen ihre Stellung gefährden. Und warum sollte man Zugeständnisse machen, wenn man doch auch einfach die Problemfelder/-fans einfach aus- und wegsperren kann. Raus mit dem Gesocks aus dem Blickfeld der braven Bürger. Eine Opposition wird nicht geduldet.Und um das zu erreichen, werden immer schneller härtere Strafen an die Vereine ausgegeben. Hier ein bisschen Rauch und schon hat man beim nächsten Heimspiel nur 1.500 Zuschauer im Stadion. Dort ein wenig Emotion und schon sind es nur 5.000. Und vor Jahren wurde schon seitens des DFB eine Kampagne gestartet mit dem Tiel „37 Grad – mehr nicht.“ Der ungefähre Inhalt ist: „Stellen sie sich vor, in einer u-Bahn steht ein Fußballfan neben ihnen und hat eine Bengalfackel unter der Jacke und die entzündet sich plötzlich. Oder ein Fußballfan hat Pyrotechnik im Kofferraum seines Autos und die entzündet sich.“
‚Tschuldigung, aber was ist denn dann bitte zu Silvester, wenn eine Million Betrunkene mit Raketen und Blitzknallern hantieren? „Ja das ist ja nur einmal im Jahr.“ „Stimmt, aber es sind mehr Menschen dran beteiligt als in einer Bundesligasaison.“Mit solchen Maßnahmen wird nur vom Wesentlichen abgelenkt  und den Gutmenschen wird suggeriert, wie gut sie doch sind und wenn sie der Obrigkeit folgen, dass sie dann den einzig wahren Weg gehen. Gab es ja schon des öfteren in der Geschichte. Aber andererseits werden mit Pyroshows und Choreos werbung betriben. Für Computerspiele im Bereich Fußball. Oder bei „LaOla“ vom DSF wurde früher bei italienischen Fußballspielen immer ein Pyrobild mit eingebaut mit dem Satz: „Das ist italiensiches Fußballflair wie wir es kennen.“ Und bei „Hattrick“ wurde daraus: „Die Feinde des Fußballs. So etwas wollen wir nicht sehen.“ Ja was denn nun? Gut. Nachdem in Catania ein Polizist von seinen eigenen Kollegen überfahren und ein Lazio Ultra von einem Polizisten mit einem Warnschuß (quer über eine Autobahn; ein Warnschuß geht bei  mir in die Luft) getötet wurde, hat sich dass mit der italienischen Stimmung auch erledigt. Denn die Ultras, so hat es sich heraus gestellt, sind blutrünstige Bestien. In Italien. In Griechenland und erst recht in Deutschland. Und die muss man aussperren.Und das Ehrenamt hält den ganzen DFB-Apparat am laufen. Ohne das Ehremamt (unbezahlte Arbeiter) wäre das ganze Gebilde schon zusammen gebrochen. Die Demagogen, wie sie Weinreich nannte (zumindest den Herr Zwanziger)

Die Herren des DFB wollen Normalität in deutschen Stadien. Aber welche? Was ist normal? Ist es normal immer weiter steigende Eintritsspreise zu bezahlen und als Vereinsmitglied eingeschränkte Rechte zu haben, da die 1. Mannschaft in eine Spielbetriebs GmbH/AG ausgegliedert wurde. Oder ist es normal, sich gegen Bevormundung zu wehren, Emotionen zu zeigen, politisch unkorrekt zu sein und mal etwas überraschendes zu machen? Man kann noch weiter fragen. Und jeder kann das für sich beantworten. Normalität – so ein Pfeffer.

„Normalität wird für die meisten Deutschen erst dann erreicht sein, wenn man als Deutscher an der Imbißstube in Auschwitz ganz unverkrampft bei einem Roma ein Zigeunerschnitzel bestellen kann. Wenn man gerade aus ‚Schindlers Liste‘ kommt, versteht sich. Tief betroffen.
Tief betroffen, aber halt hungrig.
– Volker Pispers

Soviel dazu, jetzt mal zum Spiel. Zugelassen waren ja nur 5.000 Zuschauer mit Jahreskarte und 500 Gästefans, wovon 69 angereist waren und beim Kartenkauf in München ihre Personnalien abgeben mussten. Bei uns unnötig, da ja nur Jahreskarteninhaber im Stadion waren. Es lebe die Überwachung.
Sportlich war das Spiel ausgeglichen und unsere Elf gewann mit ein wenig Glück mehr oder weniger verdient. Die Stimmung war für diese Umstände gut.

Nach dem Spiel ging es dann zur Mitgliederversammlung der Fangemeinschaft Dynamo. Der neue Hauptgeschäftsführer Herr Bohne stellte sich kurz vor und ein Mitglied bekam sein Trikot (von Cattaldo Cozza) überreicht, welches er bei einer auktion der Fangemeinschaaft für 101 Euro ersteigert. Dieser Betrag kommt dem Sonnenstrahl e.V. zu gute und wurde noch auf 120€ aufgestockt. (goju)

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