Zum zweiten Spiel des Tages gastierten wir in den 167.000-Einwohner-Stadt Oldenburg, welche von der Hunte bzw. dem Küstenkanal, welcher in die Hunte übergeht, durchzogen wird. Die stadt soll den gängigen Onlinenachschlagewerken auch kulturell und architektonisch ein paar Dinge zu bieten haben, doch überlasse ich das getrost unserem Kulturbeauftragten Svenko. Ich will ihm ja nicht ins Handwerk pfuschen und hier überbordend Kulturgüter präsentieren, wenn Fußball und seine Stadien doch das Thema sind.
Der Verein für Bewegungsspiele von 1897 e.V. Oldenburg aus der kreisfreien Stadt trägt seine Spiele im 1951 eröffneten Marschwegstadion aus. Durch Renovierungen in den Jahren 1960, 1996 und 2012 erhielt das Stadion sein heutiges Antlitz. Fünf Jahre war es Austragungsort für Spiele in der zweiten Bundesliga. Fast hätte es auch zur Bundesliga gereicht, aber einen Punkt hatte der VfB zu wenig auf der Habenseite im Jahre 1992. Nach der Zweitligasaison 1996/1997 geriet der VfB in die Insolvenz, ein Nachfolgeverein (der FC Germania Oldenburg) wurde gegründet und alle rechneten schon mit der Abwicklung des VfB. Doch Benefizspiele und ein findiger Anwalt retteten den Verein, was aber auch den Gang in die Oberliga Niedersachsen/Bremen. Nach Jahren des Herumtümpelns schaffte der Vfb 2012 den aufstieg in die Regionalliga Nord, schnupperte sogar am Aufstieg in die dritte Liga, doch landete alsbald wieder auf dem Boden der Tatsachen, wie es der aktuelle Tabellenstand zeigt: mitten im Niemandsland der Liga, die möglichen Zuschauer strömen eher am Stadion vorbei, statt hinein, und die, welche da sind, kotzen über die gebotene Ballkunst ab.
Ähnlich ging es den Gästen aus Lüneburg, welche 2008 aus einer Fusion der Vereine Lüneburger SK und des Lüneburger SV entstammte und zunächst den Namen FC Hansa Lüneburg trug. Fußballexperten sollte der Lüneburger SK auch aus der Managerserie „Bundesliga Manager professionell” von Software 2000 bekannt sein. Im Jahr 2011 benannte sich der Verein in Lüneburger SK Hansa um, um an die alten Traditionen des LSK anzuknüpfen. Erhalten aus Traditionsgründen konnte der LSK leider nicht das Stadion Wilschenbruch, welches von 1905 bis zum Jahr 2014 bespielt wurde. Seine neue Heimat ist die Anlage des VfL Lüneburg, welche den Namen Sülzwiesen trägt. Na Hauptsache auf dem alten LSK-Stadion werden neue Wohnhäuser gebaut.
Wie ich bereits weiter oben schrieb, spielt der VfB aktuell ja wenig attraktiven Fußball. Dem gegenüber standen die Gäste mit dem absoluten Willen des Sieges, um den Abstieg zu vermeiden, was sie am Ende der Saison mit den drei Punkten aus unter anderem diesem Spiel auch schafften. Dies aber nicht, schaffte der Lokalrivale, wenn ich ihn so nennen darf, des VfB: der VfL Oldenburg stieg ab und so geht den beiden Oldenburger Mannschaften je ein Spiel mit ein paar mehr Zuschauern verloren. Dieses Derby wollten wir euch auch schon längst auf kopane.de gezeigt haben, doch der Svenko hatte vor einiger Zeit nicht so viel Glück mit dem Wetter, weshalb das Spiel kurzerhand verschoben wurde. So auf den ersten Blick wird die Liga in der kommenden Saison eher langweilig. Falls Altona den aufstieg schaffen sollte, bringen sie wenigstens noch ein paar Fans mit. Ansonsten bleibt nur der VfB Lübeck über. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich ungern Fan eines Vereins dieser Liga wäre. B-Teams, Jeddeloh, Drochtersen Assel – hier schnalzt der Fußballkenner mit der Zunge! (goju)
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Es schnalzt der Fußballexperte, nicht der Fußballkenner. Da möchte ich bitte Wert drauf legen!
Als ob sich Fußballexperten so einen „Sport“ anschauen würden….