15.09.2010, 17:45 Uhr
SV Eintracht Ortrand – SV Germania Ruhland
Ortrand, Thomas-Geipel-Sportzentrum
7. Liga (Landesklasse Süd Brandenburg) – 169 Zs. – 3:1
Feierabendfußball zum Mittwoch ist auch nicht zu verachten. Wenn dann noch als Zugabe ein schöner Sonnenuntergang hin zu kommt und im Zusammenspiel mit den Wolken ein paar nette Lichtspiele initiiert, die Rentnerriege auf ihrer Ruhebank eifrig das Spiel auswerte und der Dorfpöbel die Unbekannten genauestens mustert, ja dann weißt, dass du wieder alles richtig gemacht hast. Hatte man doch auch einen gewissen Druck diesen Ort zu besuchen, der an der sächsiche-brandenburgischen Grenze und am Schnittpunkt zwei alter Handelswege liegt. Getreu dem Motto „Tausend mal berührt. Tausend mal ist nichts passiert. Tausend und eine Nacht und es hat Zoom gemacht.“ war die Ortschaft/der Sportplatz nun endlich mal fällig. Es kann ja auch nicht angehen, dass man ungezählte Male, egal ob mit Auto auf der Autobahn gen Norden und zurück oder im Zug in der gleichen Richtung, immer und immer wieder vorbei fährt und nie den entscheidenden Schritt macht. Das ist ja, als würde man in der Disko vor seiner Traumfrau sitzen, sich schon die wildesten Phantasien ausmalen und dann trotzdem nur gucken und nicht anfassen. Oder man schaut den ganzen Tag Teleshopping, geilt sich am Konsum auf um dann wenigstens zu denken, dass man könnte wenn man wollte.
Zu dem, ich nenne es ganz großspurig so, wertet der Titel diesen Kick doch ungemein auf: A13-Derby! Das hat doch was. Zu diesem sportlichen Vergleich trafen sich der SV Eintracht Ortrand, gegründet am 23. Mai 1990, und der SV Germania Ruhland, gegründet am 24. Juni 1910, deren Sportplätze entweder 14,6 Kilometer via Landstraße oder 18,6 Kilometer via Autobahn auseinander liegen. Beim SV Germania ist noch zwingend zu erwähnen, dass dieser Verein seine Gründung einem Mann aus SACHSEN (yeah) verdanken. Der Klempner Heinrich Richter trat schon in seiner Jugend in Dresden gegen den Ball und verspürte nach seinem Umzug nach Ruhland (andersrum wäre es eigentlich logischer) große Lust dies auch weiterhin zu tun. Der Vergleich beider Vereinshistorien bringt den SV Germania Vorteile gegenüber den Ortrandern ein, wissen sie doch mit vielen Anekdoten zu glänzen. Wie so oft weiß ich wenig bis nichts über das Spiel zu berichten. Da dies aber nun auch niemanden so wirklich interessiert, überspringe ich den Teil mit dem ganzen hohlen Gerede und folglich sitzen wir schon wieder im Auto vom massa, in dem ich das Schlüsselband des FSV Harz 04 Erfurt bestaune und Marc tausend Tode stirbt. Denn der massa wird angetrieben vom 20 Uhr Landespokalkick der Vierten der SGD gegen den VfB Zittau auf dem neuen Kunstrasen mit dem Namen Platz 12 im Ostragehege. Von Sportplatz zu Sportplatz sind es diesmal 43,2 Kilometer, die einer Fahrtzeit von 38 Minuten entsprechen und sensationell unterboten wurden. Marc leicht fertig und wir betraten kurz vor dem Anpfiff Platz 12 und sahen einen souveränen Sieg der Vierten über den VfB Zittau vor 67 Zuschauern.. Allerdings frag ich mich gerade, ob eine Anstoßzeit von 20 Uhr an einem Mittwoch wirklich sein muss. Ich fand es schon gut, denn einen Doppler am Mittwochabend macht man auch nicht allzu oft. Aber als Amateurfußballer, der nach der Arbeit von Dresden nach Zittau fährt und mit Sicherheit nicht vor zwei Uhr in der Nacht zu Hause ist, wäre mir das schon zu blöd. (goju)
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