16.06.2012, 13:00 Uhr
TSV Bärenstein – SV Blau-Weiß Glashütte
Bärenstein, Sportplatz An der Müglitztalstraße
Kreisliga Staffel West Sächsische Schweiz/Osterzgebirge – 100 Zs. – 2:3 (2:3)
Derby im Weißeritzkreis, ach nee, den gibt’s ja seit der tollen Kreisreform von 2008 nicht mehr! Durch Fusion mit dem östlich angrenzenden Landkreis Sächsische Schweiz ist der neue Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge entstanden, das aber nur als Info an die überwiegend westdeutsche Leserschaft! In der Woche vor dem Spiel erreichten einen unzählige SMS beider Seiten, erinnerte irgendwie an Dynamo-Lok anno 2007, ganz solch bürgerkriegsähnliche Zuständen traten dann aber doch nicht ein! Ne Stunde vor Spielbeginn übte sich die örtliche Dorfjugend am Kreiden des Platzes und nebenher wurde mit feinster DDR-Technik der Rasen gemäht, Dorf halt! Einige Zeit später lief der gut 20 köpfige Heimmob mit lauten Gesängen hinter der Bärenstein-Fahne auf dem Platz ein, aber auch die Gäste ließen sich unterstütz von etlichen La Bombas nicht lange bitten. Beide Parteien positionierten sich jeweils links und recht des Vereinheim und bereiteten ihr Intro vor bzw. hingen ihre Fahnen auf. Der Hass der Gastgeber war sofort Spürbar, neben einem Galgen samt Styroporpuppe im Glashütte Aufzug, schallten wiederholt wüste Beschimpfungen über den Platz. Zum Einlauf präsentierten die Gastgeber eine kleine Choreo, bestehend aus grün/weißen Streifen, kurz danach durfte eine astreine Pyroshow bestehend aus Breslauern/Bengalen und massig Rauch bestaunt werden. Glashütte hingegen beließ es bei einem kleinen Fahnen/DH Intro, was für Kreisligaverhältnisse trotzdem aller Ehren Wert ist! Auch die Abneigung der TSV-Fans gegenüber der EM wurde offensichtlich, neben einem großen FUCK EURO Transparent, hingen mehrere gezogene Polenfahnen am Geländer. Das viel zitierte Derby plätscherte gemächlich vor sich hin, was wohl auch die Gäste so sahen, denn diese übten sich in einigen üblen Pöbeleien. Dies wurde wiederrum den Heimfans recht schnell zu bunt. Ungefähr zur 20. Spielminute stürmten knapp 10 Vermummte mit Fahnenstangen in Richtung Gäste, welche sich aber gut zur Wehr setzten. Als das ganze Szenario sich langsam beruhigte, fiel die Führung für Blau Weiß, woraufhin ein Bengalo seiner Bestimmung übergeben wurde. Sofort startete der nächste Angriff der Heimseite. Kurzer Hand wurde das Bengalo entwendet und der Rückzug angetreten. Nun sah auch der Schiri eine Gefahr für Leib und Leben und drohte mit dem sofortigen Abbruch des Spieles! Bis zur Halbzeit passierte nichts weiter erwähnenswertes, erst mit Beginn der zweiten Spielhälfte zündeten die heimischen Pyromanen wieder was das Rucksack her gab! Aufgrund des trockenen Grases entstanden schnell weitere „Brandherde“, was die Vereinsoffiziellen doch leicht in Rage brachte. Die sich abzeichnende Derbyschmach wollte ein furchtloser Krieger nicht auf sich sitzen lassen, in einen unbeobachteten Moment schlich er sich in Richtung Gäste und entwendete unter tosenden Applaus der Heimseite eine Fahne! Diese wiederum liefen mit an Fahnenstangen befestigten Rauchdosen in Richtung Heimseite, um die Fahne unter Einsatz ihres Lebens zurück zu erobern. Ausgang ungewiss…! Nach Spielschluss Zischte und Qualmte es auf beiden Seiten zum wiederholten male recht massiv, was die jeweiligen Mannschaften nicht davon abhielt mit ihren Fans zu feiern! Wobei sich auch hier wieder einige Bärensteiner nicht lumpen ließen und mit Bengalen und Rauchdosen in den Händen den Gästen die Siegesfeier versüßten! Es muss nicht immer Lecce vs. Bari sein!!! (Sven)
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Heisst aber eigentlich „Leitengrund“ der Bärensteiner Sportplatz
gut zu wissen. danke
Sehr schöner Bericht!
Wird aber ein wenig dramatisiert! Im Grunde genommen kennen sich die Bärensteiner und Glashütter sehr gut und haben ein freundschaftliches Verhältnis. Die oben beschriebenen Angriffe endeten allesamt in Gruppenkuscheln statt in wüsten Schlägereien. Im Grunde genommen war der ganze Tag eine Parodie auf die bürgerkriegsähnlichen populistischen Presseberichte aus Liga 1 und 2 und noch tiefer.