Hoch in den Norden ging es für uns. Dynamo sollte an diesem Wochenende in der Marzipanstadt spielen. Bekannt ist Lübeck nicht nur für das Stadion an der Lohmühle und dem VfB, es gilt auch als Tor zum Norden, das Holstentor ist wohl auch ein Hingucker. Doch auch die Süßigkeit Marzipan verhalf der Hansestadt zu Weltruhm. Schon im 16. Jahrhundert wurde es hergestellt, war aber nur dem Adel vorbehalten. Der Fußballpöbel wäre also leer ausgegangen. Sei's drum. Doch meine lieben zwei Stammleserinnen, bei kopane gibt es schon lange nichts mehr über Dy zu lesen und damit wurde auch über das Drittligaspiel alles gesagt. Dafür kennt ihr jetzt den Aufhänger, für diesen kleinen Ausflug. Eine andere Hansestadt war unser erster Halt. Der stille Teilhaber fand heraus, dass die TSG Bergedorf zweite Mannschaft keine Szene hat und schmiss die Spielpaarung gegen Hamm United dritte Mannschaft in den Ring. Na gut ich wollte zwar zu Victoria Hamburg, in der Oberliga spielend und das Stadion Hoheluft besuchen, doch dort gibt es das Nordkaos und Szenen mag der Bieradel anscheinend nicht. Auch wenn die Gruppe nicht ständig aktiv ist, wäre es doch ein interessantes Match und Stadion gewesen. Das Billtalstadion ist nun aber auch nicht verkehrt. Es wäre halt, als ob man sich zwischen Kozel und Gambrinus entscheiden müsste. Beides gut! Der Sportliche sammelte mich erneut mit seinem neuen Van auf und erneut bedanke ich mich im Namen der ganzen mitfahrenden Nasen dafür. Blöd nur, dass als ich das Steuer für drei Stunden übernahm und einmal stark bremste der Klapptisch sich hinten löste und das Haltescharnier kaputt ging. Mist. Kurz vor Hamburg kam eine panische Nachricht vom stillen Teilhaber, er war mit dem Zug angereist, der Platzwart der TSG wäre beim Oktoberfest und es gebe dadurch keinen Getränkeverkauf. So switchten wir noch kurz das Navi um und kauften ein paar Holsten an der Tankstelle. Beim Einparken am Stadion wurden wir gleich gemustert. Wir dachten erst die andere Gruppe sind auch Hopper. Doch es stellte sich heraus es waren Spieler von der ersten Mannschaft. Einer fragte dann im Laufe des Spieles auch, ob wir Groundhopper wären. Er erklärte uns, dass nach dem Spiel auf Helgoland zwischen der SG Sengwarden/Fedderwarden und dem PSV Braunschweig hier ein wahrer Hopperauflauf stattfand. Na dann loben wir uns hier und heute doch die 29 handgezählten Zuschauer. Bei einem bekam ich auch kaltes Bier direkt aus dem Kasten. Freche Sprüche durfte ich mir dann vom stillen Teilhaber und dem Sportlichen anhören, da ich den netten Fan dafür als Dankeschön Klimpergeld geben wollte. Das Spiel war natürlich kein Leckerbissen, aber dies erwartet man natürlich auch nicht. Dafür ist das Billtalstadion schon eine coole und große Schüssel. Ich denke als das Spielfeld noch ein Hartplatz war, hatte das richtiges oldschool Flair. Das Stadion war bis zu seiner Sanierung 2009 eines der größten Stadien mit Grandplatz. Dem Bieradel fiel dann noch auf, dass die anderen Hopper, also die erste Mannschaft, sein Lieblingsbier tranken. Ich schaute mal rüber, um dann ungläubig den stillen Teilhaber fragend anzuschauen.
„Welches Bier?“
„Na das Bier was ich auch gerne trinke.“
„Ja ok, aber welches“ ich sah dort nämlich keins.
„Orr das Apfelbier.“
„Hä? Welches? „
„Na das Somersby Mensch!“
Er ist und bleibt ein Sonnenschein. Wir hatten wegen mangelnder Absprache nicht die richtige Bettenanzahl in Hamburg gebucht. Denn der Jungspund und der Georgier ergänzen morgen erst unsere heitere Runde. So machte der Sportliche die Rechnung auf, da gibt halt jeder eine Runde aus, dann passt es wieder. Das hörte sich definitiv nach einem Plan an. Wir blieben dafür auch im Stadtteil Bergedorf und gingen zum Griechen. Wir können fürs Restaurant Achilleon eine absolute Empfehlung rausgeben. Verdammt lecker und die Bedienung sehr sehr freundlich. Der stille Teilhaber gab erneut das Essen für seinen Geburtstag aus. Er hat halt ein großes Herz. Wir wollten unbedingt noch in eine typische norddeutsche Kneipe und kehrten dafür ins Kleine Jever Stübchen ein. Ich kann nur sagen, es hat sich gelohnt. Ein paar Locals empfohlen uns FaKo zu probieren. Ok, was soll das sein? Fanta Korn. Mmh, war gut und ist nicht ohne. Nur der Kümmelschnaps war einfach nur eklig. Ab ins Zimmer. Morgen geht’s weiter in den Norden. (Der Kulturbeauftragte)