16.06.07, 10:15 Uhr
TJ Ostrava-Poruba – FK Bohumin
Ostrava, Stadion Sarezy
5. Liga – 73 Zs. – 0:1
Freitag Abend gegen 22 Uhr zieht in ein paar Kilometern Entfernung ein Gewitter durch. Dies war das vom Wetterdienst angekündigte.
Gegen 1 Uhr 20 mach ich mich auf dem Weg zum Bus gen Dresden und laufe die Verbindungsstraße Malter – Oberhäslich entlang. Plötzlich ein greller Blitz und fast gleichzeitig ein Donnergrollen. Genauso unvermittelt und schnell wie der Blitz kommt der Regen. Erst wenig. Da dachte ich: „Ok, wenn es so bleibt, wirst du ni großartig nass.“ Doch sehr schnell wurde der Regen immer stärker. Circa auf der Hälfte war mein Rucksack und ich total durchgeweicht. Verdammt. Aber was will man machen. Honzaland ruft. Und so läuft man halt weiter gen Bus. Am nächtlichen Himmel immer die leuchtenden Blitze. Mit der Zeit stellt sich dann bei mir die Gewissheit ein, das mich der Fussball irgendwann umbringt. Zumal ich neben der einzigen Weide auf dieser Verbindungsstraße der höchste Punkt bin. Das prädisteniert ja geradezu für einen Blitzeinschlag. Angekommen in Oberhäslich wird der Regen langsam weniger. Als der Bus einrollt hat es fast ganz aufgehört. Der Busfahrer fragt nur: „Bei dem Wetter noch unterwegs?“ Meine Antwort: „Ich hab halt keine Freundin.“ Ankunft in DD. Kalter Wind wird durch verdunstendes Wasser noch kälter. Die Straba fährt nicht bis zum meinen Ziel auf Grund Bauarbeiten und ist dazu noch voll mit BRN-Besuchern. Am RHS dann raus aus der Straba und die letzten ca. 2 Kilometer bis zum Rumänen gelaufen. Natürlich fängt es wieder an mit regnen. Beim Rumänen dann die Sachen zu wechseln, wurde aufgegeben, schließlich war der Rucksackinhalt genauso nass wie der Rest. Was für ein Wochenendauftakt. Manchmal hasse ich mein Leben.
Leicht nass im Auto sitzend (nur die Badehose war getrocknet; grotesk wie ich finde) ging es nun erst mal Richtung polnische Grenze. An selbiger haben die Grenzer natürlich nichts besseres zu tun als das bekannte Frage-Antwort-Spiel mit uns zu spielen. Rechts ran fahren und erst mal 30 Minuten auf Aufmerksamkeit warten. Dann geht es los. Der anscheinend aus dem Ruhrpott (dem Dialekt nach) hier her an diese Grenze versetzte Beamte nahm die Position des Quizmasters ein. „Wo soll es hingehen?“ „Nach Trinec.“ „Wo?“ „Trinec.“ „Wohin.“ “Nach Trinec. Is in Tschechien.“ „Was machen sie dort?“ „Kurzurlaub.“ „Öffnen sie mal den Kofferraum…..Oh, schöne Wanderschuhe haben sie mit.“ Wanderschuhe? War der Beamte zum frühen morgen auf Drogen? Oder wieso sieht der solche Dinge im Kofferraum? Zumal wir ja nie was von wandern gesagt haben. „Jeder zeigt mit jetzt den Inhalt seines Rucksackes….Groundhopping-Informer? Wofür brauchen sie denn den? Sie kommen doch sowieso in kein Stadion rein.“ Ja nee, is klar. Als ich dann als 4. an der Reihe war, konnte ich es natürlich nicht unterlassen, meinen nassen Rucksack so nah wie möglich vor des Grenzers Augen zu halten. Vor allem bei den nassen Socken war er leicht angewidert. Achja, der arme Grenzer. Frisch aus dem Westen (vermutlich) hier her (straf?)versetzt und dann wird er auch noch mit Gewalttätern-Sport konfrontiert. Kein Wunder das niemand die Hände an der Kofferraumklappe oder in den Hosentaschen halten durfte. Stets witterte er den Totschlag. Zum Abschied sagte er uns nur noch, wie stolz er doch auf uns sei. Und das er genügend Zeit hätte und eine Menge Geld verdiene. Hehe, und wir erst.
Und so konnte es endlich losgehen. Waren ja schließlich schon alle heiß auf Honzaland, der FP-Fleischer, ein Rumäne, der fuxx und ein goju.
Nach der pünklichen Ankunft in Ostrava wurde das Stadion sogleich betreten. 15 Stufen in einer U-Form. Als weiteres Inventar noch 7 Obdachlose, wovon einer während dem Spiel dem Riemen aus der Hose holte und im sitzen die Stufen anseeschte. Das Spiel war ni so der Bringer. Zumal ich leicht müde war und meine Sachen immer noch nass. Aber ein 10 Uhr 15 Kick in CZ in einem 15-Stufen-Stadion. Was will man mehr? Richtig: Mehr!
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hört sich richtig angenehm an. coole fotos… da kann man ja echt neidisch werden 🙂