Harten Schnitt. Ab Lübeck ergänzten also der Jungspund und der Georgier unsere Runde. Warum der Georgier den Nickname der Georgier von uns bekommen hat, könnt ihr ihn mal persönlich fragen. Verdient hat er ihn auf alle Fälle. Wir steuerten einen Zeltplatz Nähe Vejle in Süddänemark an. Also ihr seht, ganz so hoch in den Norden ging es dann doch nicht. Eigentlich wollten wir die Schlacht um Midtjylland schauen, doch der dänische Spielplangestalter meinte es nicht gut mit uns und legte das Spiel zwischen Viborg FF und dem FC Midtjylland auf den Freitag, Frechheit. So hatten wir nun zwei Spiele auf dem Zettel. Am Nachmittag den Vejle Boldklub gegen Randers FC und am frühen Abend Aarhus GF gegen Brøndby. Auf dem Zeltplatz wurde am Sonntag gemütlich gefrühstückt und der Sportliche traute sich als einziger in die kalte Ostsee. Viel Zeit für Kultur hatten wir danach nicht mehr. So war das Fjordenhus ein Grund für Diskussionen. Wir wollten eigentlich nur zum Brunnen Rathaus und der St.-Nicolai-Kirche mit dem historischen Wasserspringbrunnen „Anno Dom 1913“. Was wir auch locker ablaufen konnten. Der stille Teilhaber wollte aber unbedingt noch an den braunen Betonklotz, welches dieses Fjordenhus eigentlich nur ist. Er pöbelte wieder gegen Gott und die Welt, bis der Sportliche sagte, los, na dann hin da. Ich will meine Ruhe haben. Es war definitiv kein Bild für die Galerie. Ab zum Vejle Stadion. Es wurde 2008 eröffnet und ist ein langweiliger Bau. Die kleine Fanszene von Vejle hatte schon ein Choreo vorbereitet und sang sich schon weit vor dem Anpfiff warm. Ein paar Informationen zu ihnen konnte ich auf brucki.blogspot.com finden. Eine coole Seite und Brucki ist auch aus diversen Fanzines bekannt. Die Homepage ist recht nerdig angelegt, aber man erliest das Herzblut und es gibt viel Input darin zu finden. Definitiv empfehlenswert. Drei Gruppen sind beim Vejle Boldklub aktiv. The Crazy Reds, Red Army, und die EastEnders. Sie stehen geschlossen im Blok E. Die Fahne der EE hängt oft zentral am Capopodest und in Sachen Aufkleber sind sie uns am aktivsten in der Stadt aufgefallen. Heute gab es ein Fronttransparent mit der Aufschrift Avanti Vejle zu sehen und ein Soldaten welcher mit gezogener Pistole zum Angriff rief. Schon im Stadion kam mir dieses Bild bekannt vor. Und auf der Heimfahrt schaute ich mal danach. Und tatsächlich, der Soldat war ein sowjetischer Rotarmist, der sich aus dem Schützengraben erhob und zum Angriff rief. Das Bild kannte ich aus einen Buch aus Schulzeiten. Der Fanblock der Rot Weißen war sehr jung und wenn man den aktivsten Kern sieht, stellt man sich die Frage, wie groß die drei genannten Gruppen sind. Denn eine hohe Mitgliederzahl kommt da sicherlich nicht zustande. Der Randers FC konnte das Spiel im Tabellenkeller für sich entscheiden. Der RFC wurde erst 2003 gegründet und ist damit genauso alt wie unser Jungspund. Sachen gibt’s. Die Gruppe Azzuro Boys welche mit ihren schwarzen Nikkis gar nicht optisch in den Gästeblock passten, sind sogar noch jünger. Ihre Schwenkfahne verriet uns, dass sie sich erst 2023 gründeten. Da war der Georgier sehr aufmerksam dieses Detail zu erkennen. Im März dieses Jahres verloren die Fans von Randers zwei ihrer Zaunfahnen an Aalborg und zwar die Randers yngre und die Randers Fineste. Nach Abpfiff ging es ohne Zeitdruck zum Auto und wir traten die Fahrt zum Spiel nach Aarhus an. Wir waren gespannt. (Der Kulturbeauftragte)