17.12.2007, 14:30 Uhr
Talaea Al-Jaish – Baladiyyad Al-Mehalla
Kairo, A. F. S. A. Stadion Nebenplatz
1. Liga 91er – 25 Zs. – 2:2
Heute sollte das Jugendheimspiel von Itesalat im Stadtteil Maadi besucht werden. Mit der U-Bahn ging es dann bis zu dieser Station. Raus aus der Station und erst mal orientieren wo man ist. Ein Taxifahrer wurde angesprochen. Konnte uns aber nicht weiterhelfen, verwies uns aber an die Taxizentrale. Diese staunten erst mal nicht schlecht, dass sich Europäer für Jugendfußball in Ägypten interessierten, konnten uns dann aber helfen. So wurde uns mitgeteilt, dass die Jugend von Itesalat auch im Railways-Stadion spielt. Und dass das hier der komplett falsche Stadtteil ist. Das mit dem Stadtteil wussten wir ja schon, aber wir spekulierten darauf, das die Jugend von Itesalat im eigentlichen Stadion (Plastic Stadium) spielt. Aber was soll es? Wieder in die U-Bahn und zurück in einen anderen Stadtteil. U-Bahn fahren in Kairo ist an sich nicht so schlimm. Aber das Ein- bzw. Aussteigen ist echt ein Kult. Gleichzeitig versuchen Massen von Menschen die U-Bahn zu verlassen oder zu betreten. Hier gilt nicht, dass man erst mal aussteigen lässt und dann einsteigt. Nein. Hier bildet sich vor den Türen ein Menschenknäuel, welches sich dann aber doch nach wenigen Sekunden auflöst. In der Mitte der Tür wird dann eingestiegen und an den Rändern ausgestiegen. Ich kann diese Hektik beim Ein-/Aussteigen aber auch verstehen. Denn wenn die U-Bahn-Türen erst einmal zugehen, dann gehen sie auch zu. Hier gibt es keine Lichtschranke, die Türen noch mal aufgehen lässt, wenn noch jemand dazwischen steht. Wozu dann aber die grünen (Einstieg) und roten (Ausstieg) Pfeile auf den Boden gemalt wurden, weis ich auch nicht. Ist wieder wie mit dem „Hupen verboten“ Schild. An der Station El Marg verließen wir dann wieder die U-Bahn und fragten erneut Taxifahrer. Diesmal nach dem Spielort des obigen Spieles. Diese konnten uns aber auch nicht weiterhelfen und so liefen wir erst mal zur nächsten größeren Straße. Der Weg führte uns dabei an der Universität von Kairo vorbei, wo dann die Studentinnen uns auch nicht schlecht anschauten. Dann wurde ein Taxi angehalten und der Fahrer teilte uns mit, dass der Spielort entgegengesetzt seiner Fahrtrichtung ist und wir erst mal über diese 4-spurige Straße müssen. O Gott. Schon wieder. Hört das denn nie auf. Aber auch wieder wurde es gemeistert und die andere Straßenseite erreicht. Hier standen wir nun total ungünstig hinter einem Universitäts- und einem Krankenhausausgang. Jedes Taxi was an uns vorbei fuhr war schon besetzt. So gingen wir vor diese beiden Eingänge und hatten aber auch kein Glück, da nun hier mehrere Bushaltestellen waren, von denen aus viele Menschen ein Taxi riefen. Da uns nun die Zeit für diese Spiel davon lief, wollte es der fuxx schon aufgeben, da wir auch nicht wussten wie weit es bis zum Stadion ist. Doch ich probierte es dann noch ein letztes mal und siehe da ein Taxi hält an. Nur das da noch eine Frau drin saß. Der Taxifahrer wusste aber halbwegs bescheid wo wir hin wollten und so wurde das Taxi geentert. Der Taxifahrer fragte dann noch während der Fahrt einen Uniformierten, der im Auto neben dem Taxi saß, wo den genau diese Stadion sein. Nach dem der Major ihm dann den Weg gewiesen hatte, setzte der Taxifahrer noch schnell die Frau an ihrem Wohnblock ab und fuhr uns dann fast bis zum Ziel. Da ich aber nicht der fuxx bin, erwischte ich einen Taximanne, der für die 10 Minuten Fahrt ganze 20 Pfund haben wollte. Was ein Zigeuner. Bekommen hat er letztendlich 6 Pfund. Und das war schon mehr, als er verdient hatte. Zumal wir ja auch nur indirekt am Ziel waren. So wurde erst mal an der ersten Pforte angeklopft. Soldaten machen auf, wir halten ihnen unseren Ansetzungszettel unter die Nase und sie weisen uns den Weg nach rechts. An der nächsten Pforte das gleiche Spiel. Dann an der dritten Pforte wird ein General gefragt, welcher dann drei Soldatinnen auf uns ansetzte, da sie Englisch sprachen. Nun hieß es aber komplett nach links zu laufen. Also an den ersten beiden Pforten wieder vorbei zur vierten. Hier wurde gemeint, das wir die Straße vor laufen und rechts abbiegen sollten und dann am Ziel sind. Okay, taten wir. Schlussendlich war dann diese Wegbeschreibung die richtige. Zur Hälfte herum gelaufen ums Army-Gelände, wurde am richtigen Eingang dem Wachpersonal nur der Ansetzungszettel unter die Augen gerieben und dann das Armed Force Sports Academy Stadion geentert. Doch oh Kraus, waren hier noch planen auf dem Spielfeld. Doch ein Pfiff war auch zu hören. Dann mal hinter einer Mauer geguckt, in der eine Türe offen war und auch Soldaten rum standen. Siehe da. Auf dem Nebenplatz wird gespielt. Natürlich verfügt dieser Nebenplatz über keinen Ausbau. Aber wir betraten ihn zur 25. Spielminute. Ob wir dann aber bleiben sollten oder gleich wieder gehen, wussten wir auch erst nach der 90. Minute. Wenn man halt da ist, nimmt man solchen Hafer auch mit.
Nach diesem Spiel ging es dann wieder zur nächst größeren Straße, wo uns auf einmal mehrer Tribünen und Flutlichter grüßten. Also wieder über eine 4-spurige Schnellstraße gelaufen, aus irgendwelchen Gründen geht das ja schließlich immer gut, und mal bis zum nächsten Tor gelaufen. Vor diesem Tor saßen dann drei Wachmänner, welche eine junge Dame einfach so durch liefen ließen. Da dachten wir uns nur noch „hinterher“. Die Wachmänner reagierten auch erst gar nicht auf uns. Guckten verdutzt, als wir an ihnen vorbei durch das Tor liefen und riefen uns letztendlich dann doch zurück. Wurden halt sie gefragt, welche Stadien das sind. Kairo International Stadion und zwei große Schwimmstadien (wirklich groß; mit riesigen Tribünen) gab es zur Antwort. Da der Zauberspruch „Allemani Press“ nichts half und mir „Sesam öffne dich“ in diesem Moment nicht einfiel, durften wir das International Stadion nicht betreten. Dagegen wurde uns ein Hockey-Stadion empfohlen, welches wir an Tor 7 betreten könnten. Ja super. Hockey. Ein wenig enttäuscht gingen wir zum nächsten Busstop um den nächsten Bus gen Ramsis zu betreten. Im Ramsis Bahnhof wurde als erstes die Touri-Info aufgesucht, wo man uns in Englisch und Arabisch die benötigten Tickets für die Zugfahrt nach Alexandria aufschrieb. Englisch für uns, Arabisch für den Ticketverkäufer. Ein Mitglied der Touristenpolizei brachte uns dann noch zum richtigen Schalter und wenige Augenblicke später hielten wir die Fahrkarten in den Händen. Dann noch Pizza essen gewesen und es ging schon wieder ins Bett. Die Tage sind hier eindeutig zu kurz.