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Unser Weg führte uns nun auch nach Quilmes, um die Los Cerveceros, die Bierbrauer, vom Quilmes Atlético Club zu sehen. Unser Plan sah vor ein Quilmes in Quilmes zu trinken. Klappte nicht wirklich. Wir fanden zwar eine kleine Pinte wo man auch draußen sitzen konnte und schon das Stadion im Blick hatte. Aber die nette Bedienung hatte nur noch eine Literflasche Quilmes Negro, ok das hatten wir noch nicht verköstigt, und Brahma im Angebot. Egal, das schmeckt ja auch. Wir gönnten uns auch noch eine Chorizo. Diese argentinische Grillwurst, kauften wir nicht ständig, da sie sehr fettig war, die Hamburgesa waren da weitaus besser, für unsere europäischen Mägen. Der Magen des der stille Teilhaber bzw. seine Verdauung machten ihm auch lange Zeit Probleme und wenn er ins Bad ging, wusste ich nicht, ob er auf dem Klo sitzt oder Wasser laufen lässt.
Jedenfalls legte der stille Teilhaber zu viel Geld auf den Tresen, die gute Frau lächelte ihn nur an und schob das Geld zurück. Er hätte es nicht mal gemerkt, wenn er zu viel bezahlt hätte. Und das sind die Kleinigkeiten warum wir uns ständig einig waren, dass die Menschen uns positiv gegenüber standen. Wir sind natürlich nicht naiv, Gauner und Abzocker gibt’s überall, aber wir hatten halt Glück mit den Leuten welchen wir begegneten.
Nun traf auch BanjaLucas in der Pinte, mit den Eintrittskarten, welche er in der Sede von Quilmes, für uns holte, ein. Vielen lieben Dank!
Er meinte aber ganz kleinlaut, ihm ist ein kleiner Fauxpas beim Kartenkauf unterlaufen. Er hat aus versehen wieder sechs Tickets gekauft, obwohl der Sportliche ja im Flieger Richtung Deutschland sitzt. Ach Gott, da johlten wir um die Wette. Genau das sind meine Luis, dilettantisch, aber immer zum Ziel kommend. Ich liebe uns!
Natürlich hatten alle um uns herum die Anwesenheit der fünf Gringos mitbekommen und auf einmal stand ein Kamerateam neben uns. Naaaa die werden doch nicht….. Klaro fragten sie höflich, ob wir für ein Interview bereitstehen würde.
BanjaLucas stellte sich, als ob er noch nie was anderes gemacht hätte, den knallharten Fragen des Reporters. Warum seid ihr bei einen Spiel von Quilmes? Die gnadenlose Antwort unseres Medienmenschen, eigentlich nur wegen eures Bieres. Das Eis war gebrochen. Weitere Fragen über unsere Herkunft und was wir alles in Buenos Aires schon gesehen hätten wurden gestellt, sie waren erfreut, dass wir bei den ganzen Highlights auch zu ihren Club gekommen sind. Als Abschlussfrage wollte der Reporter noch wissen, ob BanjaLucas einen Spieler von Quilmes Atlético Club kennen würde? Nach kurzer Überlegung sagte er mehr fragend als antwortend „ Maradona? „ Ok jetzt waren alle am feiern. Das Interview wurde mit Bravour bestanden.
M. war noch kurz auf Krawall gebürstet, da der stille Teilhaber seiner Aufforderung nicht nach kam, Fotos von dem Interview zu machen.
Unsere Tickets waren für die Gegengerade und der Eingang welchen wir benutzten war auch jener für die Hinchada von Quilmes. Wir waren noch gar nicht weit gekommen, da sprachen uns zwei Muchachos sehr freundlich an, woher wir denn kommen? Nach einem kurzen Gespräch und ein paar Aufkleber-Geschenken, luden sie uns in den Sektor ihrer Barra Brava INDIOS KILMES ein.
Aber dies ging natürlich nicht, wir erklärten aus Respekt, dass wir nicht mit in ihren Sektor gehen können. Obwohl es eine einmalige Chance für uns gewesen wäre. Aber so läuft es nun mal. Die beiden, welche wohl auch etwas in ihrer Gruppe zu sagen haben, verstanden dies auch. Sie boten uns darauf an, wenn gleich die Barra einläuft, dass wir mit kommen können und uns das Spektakel aus nächster Nähe anschauen dürfen. Deal mis amigos! Tja was soll ich schreiben, schaut euch einfach die Fotos und das Video an (ich hab einfach das ganze Teil mit hochgeladen). Es war ein absolutes Highlight der Reise, es war etwas ganz besonderes, so nah an der Barra Brava dran sein zu dürfen. Es war mir aus tiefsten Herzen eine Ehre. Muchas gracias, Vielen Dank Julio und Carlos!
Tja und dann ging es los. Die Bilder und das Video bringen diese Emotionalität, diese Wucht der Basstrommel, diese Freude in den Gesichtern gar nicht rüber. Ich saugte alles auf. Ständig wurde ich von Eltern angesprochenen ein Bild ihrer Kinder zu machen. Ein Griebel sprach mich an, was hier mein Auftrag wäre, als ich die Namen von Julio y Carlos sagte, war er zufrieden und wünschte mir viel Spaß. Puh. Kurz gab es noch Rennereien und laut den anderen Luis wurde wieder einer übelst zusammen geschwartet. Es sind diese Extreme hier. Das müssen wir immer im Hinterkopf behalten! Julio kam während dem Einsingen zu mir und wir beide klatschen ab, er sah mir meine Freude wohl an und lachte laut. Der Südbrandenburger und ich standen dann unten am Zaun, am Ende wurde wir einfach von den Hinchas mitgerissen und konnten das Filmen und Fotografieren vergessen.
Zum Anpfiff sammelten wir uns dann auf der Gegengerade, herrlich wie wir uns alle angrinsten. Wie kleine Jungs, welche gerade ein Geschenk bekommen haben. Die Indios Kilmes sind die Barra Brava des Vereins, welcher einer der ältesten Fußballklubs in Argentinien ist. Es heißt übersetzt die Kilmes Indianer. Sie beziehen sich auf einen alten Indianerstamm, der einer der Letzten war, welche die spanischen Kolonialisten, im Gebiet von Quilmes ausrotteten. Einer ihrer größten Rivalen ist Argentino de Quilmes aus der selben Stadt. Diese sind mir durch ihre Kontakte zu einigen Jungs und Mädels aus Leverkusen bekannt.
Und ja wir waren wieder absolut beeindruckt von der Hingabe und Freude in den Gesängen des kompletten Stadions. Die Trommler der IK verstanden ihr Handwerk.
Ohne wenn und aber Buenos Aires ist die alleinige Welthauptstadt des Fußballs, Punkt, aus, basta!
Da ich des Öfteren als Bierathlet bezeichnet werde, wollte ich mir unbedingt noch einen Fischerhut von Quilmes zulegen. Vor dem Spiel gab es aber nur einen Fanstand und der Hut, den es dort gab, sah auch nicht gerade ansehnlich aus. M. nannte ihn despektierlich „den Helm“ . Egal, dann halt erstmal den zur Sicherheit. Nachdem Spiel als wir wieder eine gute Stunde brauchten um ein Uber zu bekommen, versuchte ich erneut mein Glück. Doch es war nichts zu machen, ich musste mich mit “dem Helm“ begnügen.
Also dann endlich ein Uber an gefahren kam, fragten wir den jungen Fahrer erst gar nicht, ob er uns zu fünft mit nimmt. Alle rein in die kleine Karre. Oh das geht so nicht, meinte er. Wir erklärten ihn unsere Lage und gaben ihm sofort ein üppiges Trinkgeld aus der Reisekasse. Verschmitztes grinsen seinerseits und los damit. Guter Mann, er konnte auch ein wenig Englisch und wir lachten gut mit ihm ab. Gracias meiner!
Im Grand View ließen wir natürlich alles bei Quilmes und Fernet Cola sacken. Ein Highlight jagte das Nächste, es passte einfach alles.
Für unsere zwei Stammleser welche sich bis hierher durchgekämpft haben noch eine kurze Erläuterung zu den Bildern und Videos. Ich habe diesmal (und normalerweise bin ich da sehr akribisch) die Gesichter der Hinchas nicht unkenntlich gemacht. Dies hat zwei Gründe ersten hatte ich die Erlaubnis die Bilder machen zu dürfen, viele Fans baten mich auch sie zu fotografieren, seien es die Jungs von den Indios Kilmes oder die normalen Hinchas und zweites auf den Videos ist dementsprechend auch niemand verpixelt. Weiter möchte ich mich für die teilweise nicht ganz so gute Qualität der Videos entschuldigen, das Handy des Südbrandenburgers ist halt nicht der neuste Schrei auf den Elektronikmarkt und das ist auch gut so, es muss nicht gleich das Beste, Neuste und Teuerstes sein. Scheißt auf höher, schneller, weiter (goju denk jetzt bitte an den Fliesentisch).
Ich geh davon aus, dass uns so schnell keine Barra Brava einlädt und es somit eine einmalige und unvergessliche Angelegenheit war. Muchas Gracias nach Quilmes!
Wer auch Interesse hat kann sich gern die Dokumentation über die Hinchada der Los Cerveceros de Quilmes - Die Bierbrauer aus Quilmes anschauen.
(Der Kulturbeauftragte)
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