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18.05.2024, 18:00 Uhr
US Créteil-Lusitanos – Wasquehal Football
Créteil, Stade Dominique Duvauchelle
National 2 Poule D – 150 Zs. – 1:3
geschätzte Lesezeit ca. 5 Minuten


Pfingstferien. Die Mademoiselle, ihre Jungs und euer Kulturbeauftragter wollten diesmal Paris und Rom unsicher machen. In der Hauptstadt Frankreichs wurde erneut das Apartment Nähe Arc de Triomphe der Tante der Mademoiselle okkupiert. Da der Jüngste unbedingt mal nach Rom wollte, er rennt da bei mir ja offene Türen ein, der Große auch noch nie in der Stadt am Tiber war, wurden auch 6 Tage für Rom geplant.
Auf der Fahrt nach Paris im Zug dann ein Junggesellinnenabschied. Das waren wieder Schnepfen. Herrgott lasst mich mit eurem geistigen Dünnschiss in Ruhe. So was Oberflächliches. Ich bin fast zum goju geworden. Leider war ich irgendwann in dem Gespräch drin und konnte nicht mehr weghören. Doch die Broilers im Ohr konnten da Abhilfe schaffen. Als ob wir Parisiens wären, mit gefühlter Routine den Weg mit der Metro zum Apartment abgespult, Abendbrot gegessen und den Tag ruhig ausklingen gelassen.
Bei dem letzten Besuch der Mademoiselle und des Kulturbeauftragten in Paris im März, beim Spiel des FCM Aubervilliers, kamen wir mit unserem großen Rucksack nicht ins Panthéon hinein, doch diesmal waren wir schlauer und hatten sogar Tickets. So konnten wir an der Schlange der anderen Besucher schnell vorbeigehen. Mit Kindern immer ein Vorteil nicht zu lang zu warten. Das Panthéon wechselte in den Jahrhunderten öfters seinen Zweck. Mal weltlicher Tempel, mal Kirche. Fertiggestellt im Jahr 1790, aber seine Rolle als Pantheon erhielt das Denkmal erst 1885. Eine nationale Ruhmeshalle für große französische Persönlichkeiten. Ein imposantes Bauwerk. Aber vor allem der grandiose 360° Ausblick auf die Weltmetropole Paris, macht einen Besuch so interessant. Alle großen Bauwerke konnten wir lokalisieren. Den Eiffelturm, Notre-Dame, den Louvre, Sacré-Cœur oder den Arc de Triomphe. Nach dem Abstieg gab es ein kleines Mittagessen. Dann machte ich mich los Richtung Banlieue Créteil. Die Mademoiselle und die Jungs blieben in der Stadt und gingen shoppen. Mit der Metro kann man direkt bis zur Endhaltestelle Créteil – Pointe du Lac fahren und beim Aussteigen sieht man direkt das Stadion. Da ich noch Zeit hatte, wurde zum Lac de Créteil gelaufen und in eine Brasserie eingekehrt. Diese direkt am See. Ein cooler Kellner dort, welcher ein wenig Deutsch sprach. Wir redeten über Paris, Bier, was ich hier eigentlich mache und über seinen Heimatort Créteil. Ich wollte natürlich französisches Bier, er fragte, ob ich ihn vertraue, was er mir bringt, ich bejahte und bekam ein belgischen Chimay Peres Trappistes. Läuft. Dann beim Bière numéro deux. Der dann einsetzende Regenschauer, war nur kurz und heftig, so kam ich fast trocken am 1983 erbauten Stade Dominique Duvauchelle an. Nach dem Kartenkauf der Schock, kein Bier beim US Créteil. Der Verkäufer in der Buvette des Cristoliens lachte herzhaft auf, als er meinen Gesichtsausdruck sah, nachdem er mir diese Hiobsbotschaft eröffnete. Da ist nichts lustiges dran, mein Guter. Hatte ich in Frankreich noch nie. Na dann Merguez und Kaffee, verrückte Welt.
Die Soße, welche ich mir auf die Wurst machte, war so scharf, dass ich minutenlang Schluckauf davon hatte. Schärfe ist echt nicht meins. Gott sei Dank, war der Kop Banlieues pünktlich anwesend und fing zum Anpfiff an zu singen. Zwar nur mit ca. 15 Mann, aber sie waren wenigstens für ihre Farben da. Der Altersdurchschnitt war auch nicht gerade jung. Respekt. Jetzt verstehe ich auch, warum die Jungs draußen am Auto ihre Bierchen tranken. Ein paar Worte zu dieser kleinen Bande. Ich hatte mal ein Interview des KB in der Gazzetta Ultra Nr. 3 aus Frankreich gelesen. Das Fanzine ist vergleichbar mit den deutschen Heften Erlebnis Fussball und Blickfang Ultra, aber halt für Frankreich. In diesem Interview spricht die Gruppe über ihr 15-jähriges Jubiläum, gibt ein paar Einblicke in ihre Arbeit und wie sie diesen runden Tag erlebten. Gegründet wurde der Kop Banlieues 2004 und hat dementsprechend schon sein nächstes Jubiläum zu feiern. Durch diesen Artikel in der Gazzetta Ultra und weiteren Tifo-Bildern in den folgenden Ausgaben, verlor ich sie nie aus den Augen und dachte mir, wenn es einmal passt, dribbel ich hier mal auf. Gesagt, getan. Den Schluckauf überstanden und die ersten Bilder gemacht, führte die ES Wasquehal zur 31. Minute schon 2:0. Was die gut 15 Gästefans lautstark jubeln ließ. Auch ein paar Gesänge hatten sie aus ihrer kleinen 20.000 Einwohnern zählenden Stadt, bei Lille gelegen, im Gepäck. Für die vierte Liga in Frankreich, fand ich es schon cool, dass die Jungs und Mädels die über 230 Kilometer auf sich genommen haben. Frankreich ist ja im Allgemeinen nicht fürs Auswärtsfahren bekannt. Zwei Zaunfahnen hingen vor ihnen, doch da ich keinen Weg fand, die Tribüne zu wechseln, hatte ich nach dem Spiel einen Auftrag. Der Auswärtssieg wurde von den schwarz gelben Kickern mit dem 3:1 besiegelt und das Spiel plätscherte vor sich hin. Der Kop Banlieues sang aber trotzig weiter. Im Laufe der zweiten Hälfte zeigte der Trommler des KB noch sein können und es hörte sich gut an, was er da veranstaltete. Die Jungs hatten definitiv ihren Spaß. Aber warum der arme Kerl direkt hinter der Zaunfahne seine Sticks schwingen musste, verstand ich mal wieder nicht. Der sah ja dort Null Komma Null. Erfrischend und logisch fand ich, dass die Gesänge aus der Gruppe heraus angestimmt wurden. Nicht so verkrampft mit Capo und Megaphon. Nach dem Abpfiff kamen die Spieler der Union Sportive vor ihren Block und die Fans sprachen lange und geduldig mit ihnen. Wirkte entspannt und respektvoll.
Die Gäste feierten derweil direkt vor mir ihren Dreier und nach dem ein Gruppenfoto des Teams und der Fans gemacht wurde, erledigte ich meinen Auftrag, indem ich nach einem Foto fragte. War natürlich kein Problem, nur ihr Papy, also ihr Opa, musste noch schnell mit auf das Bild. Merci beaucoup et bon voyage!
Gut kam ich auch mit der Metro in unseren Arrondissement an. Mit der Mademoiselle und den Jungs wurde sich noch in einem Cafe getroffen und ein wenig im Außenbereich gechillt.
(Der Kulturbeauftragte)


Eine neue Ausgabe des "Abhaun!" ist erschienen. Nach 11 Jahren geht die Abhaun-Reihe mit der 6. Ausgabe weiter. Ein Klick auf das Bild bringt euch zu den weiteren Informationen.





Merguez und Kaffee, verrückte Welt

Panthéon

   

Notre-Dame

Sacré-Cœur

Tour Eiffel und Invalidendom

Église Saint-Étienne-du-Mont

 

Pont Neuf

 Île de la Cité

Notre-Dame

Créteil

Lac de Créteil




Weitere Begegnungen zwischen diesen zwei Teams:
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Author: kopane.de

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