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Da ich den letzten Spieltag im heimischen Rudolf-Harbig-Stadion aufgrund verschiedener Gründe verpassen sollte, suchte ich mir an diesem Sonntag eine Alternative in meiner Aufenthaltsnähe, um das Wochenende nicht ganz Fußballfrei überstehen zu müssen. Die Wahl fiel auf K’Lautern vs. St.Pauli, auch wenn es in diesem Spiel nur noch um die „Goldene Ananas“, wie der Stadionsprecher verkündete, ging. Angereist wurde mit dem Bus des Fanclubs „Betze-Stürmer Steinweiler“ in welchem Bekannte mir einen Platz organisierten. Die gut 70km zum Betzenberg vergingen bei lockeren Gesprächen recht zügig. Erste Reaktionen, nachdem ich meine eigentliche Herkunft bekannt gab: „Ohh.. die mit der härteren Gangart!“
Das Stadion hoch über der Stadt wirkt schon sehr imposant und nach mehr als laschen Kontrollen konnte ich dieses auch betreten. Im Stadion konnte man sich vom Gästefanblock bis in die Heimkurve frei bewegen und auch die Polizei hielt sich stark im Hintergrund. Erstaunt war ich über die verhältnismäßig hohe Frauen- und Kinderquote im Stadion. Auch vor dem Fanblock der Lauterer tummelten sich viele Personen im fortgeschrittenen Alter. Auffällig war auch das Rauchverbot im Stadion, wo überall Ordner herumliefen und betreffende Personen ermahnten.
Pünktlich zum Spielbeginn nahm ich meinen Platz auf der Südtribüne relativ zentral zwischen Heimkurve und Gästeblock ein. Die Gäste reisten mit einem Sonderzug aus Hamburg an und füllten ihren Block mit ca. 2500 Personen. Der restliche Teil des Stadions war sehr gut besetzt. Trotzdem reichte es nicht für „ausverkauft“.
Das Spiel die gesamte Zeit auf einem sehr hohen Niveau mit ansehnlichen Kombinationen. Die Lauterer dominierten die gesamten 90 Minuten gerieten jedoch nach 15 Minuten durch Dennis Daube in Rückstand und wurden in der 33. Minute eiskalt ausgekontert, sodass Daniel Ginczek zum 0:2 einschob. Lautern danach mit unzähligen liegengelassenen Chancen, sodass nur noch der Anschlusstreffer durch Erwin Hoffer (71.) gelang.
Die Stimmung im Stadion blieb weit hinter meinen Erwartungen zurück. Nur der Gästeanhang wusste mehr oder weniger zu überzeugen und war während des gesamten Spiels durch Gesänge, Fahneneinsatz und Hüpfaktionen zu vernehmen. Die Westkurve wirkte lethargisch und wenig motiviert. Der Personenkreis um die Frenetic Youth zog sein eigenes Ding durch und war allein nicht zu hören. „Erwähnenswert“ zu dieser Gruppe ist evtl. noch, dass sie gefühlte zehnmal während des Spiels ihre großen Schwenkfahnen auswechselten und somit zehn neue Motive, neben den vielen kleienren Fahnen, in ihrem Bereich zum Vorschein kamen. Zudem präsentierten sie noch ein paar Spruchbänder. Die Jungs hinter den Fahnen der „Generation Luzifer“- und „Pfalz Inferno“-Fahne beließen es beim Fahnenintro zu jeder Halbzeit und verzichteten ansonsten fast ganz auf optische Elemente. Jedoch durften auch hier ein paar Spruchbänder mit klaren Ansagen nicht fehlen. Die Mitmachquote in diesem Teil der Tribüne sehr niedrig. Insgesamt gesehen konnte die Westtribüne nur bei einzelnen Schlachtrufen und beim Intro mit einer gigantischen Schalparade überzeugen. Als das 2:1 für Dresden viel und dies auf der Videowall angezeigt wurde, gab es noch ein leises „Scheiß Dynamo“ zu vernehmen. ;)
Nachdem Spiel ging es für mich mit ein paar Einzelpersonen der Gruppe mit dem Zug zurück in ihren Heimatort, wo der Tag mit pfälzischen Grillspezialitäten so langsam ausklang. (öppi)