Weiter ging es durch den Sommer in Richtung Doksy, genauer Jestřebí. Das Auto wurde direkt am Sportplatz abgestellt und im Ort nach einem Restaurant ausschah gehalten. Doch zunächst stach ein Felsen ins Auge, welcher hoch über den Ort ragte. Die kurze Steigung zu diesem erklommen, standen wir plötzlich vor einer Tür. So noch die rostigen und vor allem engen Stufen nach oben gestiegen und es uns oben auf dem Plateau gemütlich gemacht und die geile Rundumsicht genossen. Den See bei Doksy und die Hrad Bezdec konnten ausgemacht werden. Und statt Fußball hatte ich dann plötzlich große Lust in die Fluten der Ostsee von Tschechien einzutauchen. Aquapark Stare Splavy – ein Traum! Wir müssen mehr baden, statt Bierbilder zu posten. Oder so ähnlich. Wer neben Fußball sich auch gern mal Kultur anschaut und den Weltkulturerbe Informer mit Kreuzen füllen will, findet hier zwar kein Kreuzchen, aber immerhin so etwas wie Kultur.
Nach dem anschließenden Restaurantbesuch ging es dann „endlich“ zum zweiten Spiel des Tages. Sportplatz mit ohne nichts, rundum Kiefern aka Brandenburgstyle. Gemütlich war es hier trotzdem. Und wenn ich das nächste Mal mit dem Kulturbeauftragten und dem Stillen Teilhaber nach Doksy fahre und der Zug in Jestřebí hält, kann ich voller stolz „Alter Hut!“ sagen. Denn nichts, wirklich nichts anderes lässt das Selbstbewusstsein ins Unermessliche bei fuballinteressierten Sammlern steigen, wie diese Aussage. „Jestřebí? Alter Hut!“ bedeutet ungefähr soviel wie „Vor euch steht Gott!“ (goju)
Jestřebí, auch Habštejn, Krušina (deutsch Habstein, Habichtstein) wird die Ruine einer Felsenburg bei Jestřebí (Habstein) in Nordböhmen (Tschechien) genannt. Geradezu einmalig für die Burgen Böhmens ist die Lage auf einem allseitig überhängenden Sandsteinfelsen im Tal des Robečský potok.
Gegründet wurde die Burganlage 1292 von Heinrich Berka von Dubá. Einige Angehörige dieses Geschlechts führten auch den Namen von Habichtstein. 1407 wurde Heinrich Hlawatsch von Dubá Besitzer der Burg und behielt sie bis 1427.
1426 wird die Burg von den Hussiten erobert. In der Folgezeit entwickelte sie sich zu einem Raubnest, das 1445 durch den Oberlausitzer Sechsstädtebund belagert wurde. Der Besitzer Czernik Berka von Dubá, dessen Burgbesatzung für die Raubzüge verantwortlich war, löste die Burg gegen Zahlung aus der Belagerung und verhinderte so die Schleifung. Am 28. März 1446 verkaufte Czernik die Burg an Johann Smiřický von Smiřice. Nach dessen Hinrichtung erhielt sein Sohn Albrecht 1460 den Besitz. 1478 veräußerte dieser die Burg und Herrschaft an Christoph von Wartenberg auf Roll. Zuletzt war 1530 Wenzel von Wartenberg auf der Burg ansässig, die im Jahre 1550 schon als wüst erwähnt wurde.
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