Samstag und wie den Samstag zuvor ging es für mich wieder ins südliche Sachsen-Anhalt. Geplant war ein Doppler mit Zeitz (SG VfB Zeitz/Kickers Rasberg II). Doch da das Spiel in Profen auf Grund ein Jugendturniers in Hohenmölsen, an welchem Profen teilnahm, auf 16 Uhr gelegt wurde, änderte ich den Plan. Es wurde nur noch Profen angesteuert. Ich hätte natürlich den Doppler noch in Zeitz mit der SG VfB Zeitz/Kickers Rasberg II gegen Grana II (4:0) und dem 1. FC Zeitz gegen Rot-Weiß Weißenfels (6:2 vor 240 Zuschauern) im Ernst-Thälmann-Stadion machen können. Doch mein innerer Monk bestand auf Profen. Denn dieses Stand auf der Liste ganz oben und sowieso: Es wurde gesagt, dass das Hauptziel Profen ist und dann wird auch Profen angesteuert. Manchmal staune ich schon selbst über mich, wie unflexibel ich zuweilen bin. Aber was auf der Liste steht, steht auf der Liste und wird gemacht. Der Kick der Spielgemeinschaft war nur Zugabe und lässt sich sicherlich noch mal sinnvoller mit dem 1. FC Zeitz kombinieren. Zumal das Ernst-Thälmann-Stadion in Zeitz ja e sowieso nicht mehr so der Hingucker ist. Verschlimmbesserung. Ich erwähnte es bereits.
Der Ort Profen, gelegen im Dreiländereck Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen, hat nicht gerade viel zu bieten. Einen kleinen Marktplatz mit Fachwerkhäusern und Kirche, den Fußballverein SV Eintracht Profen, einen Bahnhof und einen Tagebau. Diesen hätte ich mir gern angeschaut. Einfach nur aus dem Interesse heraus und es ganz sicher zu wissen, wie sehr Windräder Landschaften verschandeln. Ihr versteht. Oder etwa nicht? Doch einen wirklichen Zugang zu diesem Fand ich auf der Landkarte nicht. Also blieb nach dem Spiel nur übrig, noch ein wenig durch den Ort zu streunen
Das Stadion des Friedens ist fußläufig vom Bahnhof in max. 10 Minuten zu erreichen. Verantwortlich, dass ein solch kleiner Ort ein doch so „großes“ Stadion besitzt, ist sicherlich ebenso der Bergbau. Dies ist auch in Sachsen rund um Hoyerswerda zu sehen, wo es zum Beispiel in Laubusch und Lauta auch größere Stadien gibt. So als Stätte für den Ausgleich zur schweren Arbeit. Und auch als Begegnungsstätte für die Kumpel. Ist bisschen so wie im Ruhrpott. Nur mit einem anderen politischen Hintergrund. Der DDR und ihrer Betriebssportgemeinschaften. Wobei das hier nur eine Mutmaßung meinerseits ist, da ich zum Fußball und seiner Geschichte in Profen im Internet nichts gefunden hatte. Eher kamen solche Schlagzeilen wie „Schmerzmittelmissbrauch im Fußball – Ibuprofen wie Smarties“. Nun gut.
Zum Spiel kamen von mir und dem Verein gezählte 52 Zuschauer. Quasi der fussball.de-Jackpot. Wann stimmen schon mal die selber gezählten und dort veröffentlichten Zuschauerzahlen überein. Oder ein Profener schaute in der Halbzeit schnell bei Twitter bei der Schnecke vorbei und übernahm die getwitterte Zahl.
Cool fand ich, wie die einzelnen Zuschauer nach und nach aus den umliegenden „Wohnblöcken“ kamen und sich neben den Sportplatz setzten. Während die „Alten“ auf den Sitzbänken einen Platz fanden, saßen gegenüber auf der Tribüne ein paar Jungspunde und bauten die Tribüne zurück. Stetes Steinklopfen und schon konnte ein Stück der Stufe irgendwo hingeworfen werden. Schwierig, die Tribüne so zu behandeln. Seid doch froh, dass es diese gibt.
Das Spiel bot ein paar gute Einlagen im Bereich lustiger Unterhaltung, Torchancen und einen verdienten Sieg der Profener. Und damit Platz 3 in der Tabelle des 8er-Feldes. Doch bereits an der Spielklasse werdet ihr gesehen haben, dass der große Fußball hier noch ein paar Schritte entfernt steht und beobachtet. Unterhaltsam war es alle mal. Zumal der Dialekt hier im südlichen Sachsen-Anhalt tat das seine noch dazu. War schon gut hier.
Schöne Bude hier, könnt ihr alle mal ansteuern. (goju)