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20.09.2023, 19:45 Uhr
Blackburn Rovers F.C. – Sunderland A.F.C.
Blackburn, Ewood Park
Championship – 15.621 Zs. – 1:3
geschätzte Lesezeit ca. 6 Minuten


Für Mittwoch war der Plan eigentlich von Anfang an klar - Blackburn gegen Sunderland. Huddersfield-Stoke kam da einfach nicht infrage, zu sehr habe ich Bock, Sunderland mal wieder auswärts zu sehen, waren sie doch im Januar 2016, damals noch als Premier League Club, Teil meines Länderpunktes in England, als sie bei den Tottenham Hotspurs an der alten White Hart Lane unter die Räder kamen. 4:1 müsste es gewesen sein, wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe. (Hab nachgeschaut, 16.01.16 4:1 für die Spurs) Weiß noch, dass Harry Kane damals absoluter Youngster war und sogar mindestens ein Tor geschossen hat. Zurück zum hier und jetzt: „Sunderland till I die“ sagt sicher den meisten etwas und seitdem habe ich so eine kleine Sympathie für Sunderland entwickelt, wenngleich mir deren Ergebnisse völlig egal sind.

Nach ausführlichem ausschlafen ging’s für mich erstmal in den nächsten Wetherspoon, um mich bei british breakfast und nem Carling vom Fass zu stärken. Richtig gesunder Start in den Tag, wird mal wieder Zeit, aktiver Sport zu machen, auf die Knieschmerzen einfach zu pfeifen und wieder bisschen in Form zu kommen. Ziele fürs Studium sind also klar definiert.

Erster Schritt: einfach nur das kleine Frühstück ordern, man wird genauso satt wie mit der größeren Portion und hat immerhin weniger Müll in sich gestopft.

Nachdem ich dann mit Rucksack eine Runde im Arndale (Mall im Stadtzentrum Manchesters) lief, ging’s dann weiter zum neuen Hotel. Dank Gutscheinen machte es nämlich Sinn, 2 verschiedene Hotels zu buchen und 2x bisschen Cashback einzustreichen, statt eben 2 Nächte im selben Hotel und nur einmal Cashback einzustreichen. Hoffe der Hopperfuchs - sofern er es liest - ist stolz auf mich ;)

Zumal das eine Hotel Dienstag günstiger war und das andere am Mittwoch. Egal wie - mich erwartete heute ein richtig gut bewertetes Hotel, welches auch schon mit erstem betreten Punkten konnte. Das Zimmer ist geräumig, modern und sauber, hier könnte ich auch für paar mehr Nächte verweilen.

Nach bisschen ausruhen (das Leben ist ja auch anstrengend) ging’s dann wieder zurück zum Wetherspoon, nochmal bisschen stärken und dann direkt zur nahen Victoria Station. Fix die Tickets am Automaten abgeholt und schon ging’s im recht alten, abgeranzten Northern Service Richtung Clitheroe los. Dieser auch wieder recht voll, aber Feierabendverkehr eben. Dazu gab’s diesmal einen etwas älteren Zug, der aber auch seine Arbeit leistet und pünktlich ist. (sollte ich an der Stelle eigentlich irgendeinen Querverweis an die Deutsche Bahn bringen?)

Vorbei an Bolton ging’s also die 50 Minuten nach Blackburn und einige Sunderland Lads hatten sich dieselbe Verbindung ausgewählt, wie ich.

In Blackburn konnte ich auch direkt Buslinie 1 erreichen, welche mich in nicht mal ner Viertelstunde zum Ewood Park, welcher seit 1890 Heimat der Blackburn Rovers ist, brachte. Die Fahrt kostete übrigens 2£, da aktuell bis Ende Oktober hierzulande alle Busfahrten maximal 2£ kosten.

Jetzt galt es erstmal, ein richtiges Ticket zu organisieren. Blackburn bietet auf seiner Ticketseite nämlich nur Mobile/Print-at-Home Tickets an. Dieser unsägliche Müll kann jedoch gerade beim Fußball nicht akzeptiert werden, ist es doch für mich das schönste, mir irgendwann meine Ticketsammlung anzuschauen und mich an die jeweiligen Spiele, Touren und den ganzen Kram Drumherum zu erinnern. Ich kann euch gewiss nicht zu jedem Spiel ad hoc etwas sagen, erst recht nicht zu den Tickets, die ohne jegliche Spielpaarung oder Hinweise auf diese bedruckt sind. Trotzdem erzählt jedes einzelne Ticket seine Story, was so ein Mobile Ticket natürlich nicht kann.

Jedenfalls stellte mir die freundliche Dame am Ticketschalter ohne große Umschweife mein bestelltes Ticket aus, zwar mit einem Stempel „duplicate Ticket“ versehen, aber das war mir in dem Moment herzlich egal. Für mich ging’s nach nem kleinen Spaziergang recht fix rein, um das Stadion erstmal zu begutachten. Beide Hintertorseiten identisch mit 2 Rängen, von welchen jeweils der Oberrang geschlossen war. Gegenüber die Gegengerade, ein Rang, sah eng und gemütlich aus. Ich fand mich auf der Haupttribüne, welche die größte des Stadions ist, wieder. Auch hier wieder 2 Ränge, vollständig überdacht. Seiten alle 4 offen, die Tribünen also getrennt voneinander. Alles in allem auch heute wieder ein typisch britischer Ground, der mir sofort gefiel.

Zu meiner Rechten befand sich der Gästeblock, der zu dem Zeitpunkt noch spärlich - aber (!) über die ganze Länge - besetzt war. Das hieß, dass der Gästeblock versprach, proppevoll zu werden. Geil! Sunderland hat gehalten, was es versprach!

Und so war’s dann auch. Zum Anpfiff war der Gästeblock richtig gut gefüllt, gut und gerne 2500-3000 Menschen dürften es heute hier mit Sunderland halten. So ein bisschen beruhigt hat’s mich schon auch, hatte ich doch wie erwähnt recht hohe Erwartungen und wollte nicht enttäuscht werden.

Von Anfang an gaben die Gästefans zwar stark Spielbezogen, jedoch trotzdem lautstark alles. Aber auch die Heimfans gegenüber - viele von ihnen standen das ganze Spiel über - hatten ein Paar Schlachtrufe in petto. Auf dem Rasen gab Blackburn von Anfang an klar den Ton an und konnte sich eine nach der anderen Torchance erspielen. Unglaublich, mit welchem Herz und teilweise auch glück die Hintermannschaft aus Sunderland die Torchancen klärte. Selbst eine Dreifachchance aus nächster Nähe, bei welcher der Torhüter bereits nach dem ersten Schuss geschlagen war, sollte nicht von Erfolg gekrönt sein. Nach dem ersten zwingenden Angriff von Sunderland durfte jedoch der Gästeblock jubeln: Elfmeter für die Gäste! Verwandelt! So schnell kann’s gehen und der Spielverlauf ist komplett auf den Kopf gestellt. Blackburn konnte zwar durch einen stark abseitsverdächtigen Kopfballtreffer zum Ausgleich kommen, aber fand fortan nicht mehr wirklich zurück ins Spiel. Sunderland machte kurz vor der Halbzeit aus dem nichts den erneuten Führungstreffer und so ging es mit 1:2 in die Kabine.

Ich gönnte mir auf diesen Top-Haufen aus Sunderland in der Halbzeit ein gezapftes Fosters (so lala, ging aber schnell runter) und wieder ein Steakpie, welches leider nicht so gut wie das gestrige war. Naja, man kann ja nicht alles haben.

In der 2. Halbzeit gestaltete sich das Spiel von den Chancen her zwar ausgeglichen, Sunderland hatte jedoch das Geschehen im Griff und konnte sogar noch das 1:3, welches gleichzeitig den Endstand bedeutet, erzielen.

Für mich ging’s etwas eher (lyncht mich bitte nicht) raus, um einen Bus zum Bahnhof zu erreichen um den deutlich schnelleren Direktzug zu nehmen, muss ich doch immerhin 6 Uhr in der Früh raus und zum Flughafen. Meine Planung gestaltete sich - für diesen Trip ziemlich typisch - mal wieder minutengenau und der Vorsprung auf den Zug schrumpfte. Da neben mir noch einige andere beizeiten loswollten standen wir dann auch noch im Abfahrtsstau. Zum Glück ging jedoch alles gut und ich erreichte meinen Zug pünktlich. Dieser war wieder schön leer, selbst 3 keuchende Jungs schafften den Zug gerade so. Für ihre Kippe hinterm Ohr war da leider keine Zeit mehr. Die Lunge wird’s euch danken, aber glaube nicht, dass die eine Kippe weniger da einen großen Unterschied macht.

Nach etwas mehr als einer Stunde Fahrt mit Umstieg in Victoria kam ich diesmal weit vor Mitternacht im Hotel an.

Fazit des heutigen Tages? Sunderland hat absolut nicht enttäuscht, wird Zeit die mal daheim zu erleben (oder das Derby gegen Newcastle zeitnah in der Premier League?), Blackburn war aber auch besser als erwartet aufgelegt. Ich sehe scheinbar immer noch wie ein Young Adult aus :) und das kleine british Breakfast bei Wetherspoon reicht völlig aus. (rainerkaesek)



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Author: kopane.de

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