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Rezension zu 20 Jahre Schwabensturm 02
1 Minuten Reading TimeRückblick 20 Jahre Schwabensturm 02. Heißt in harten Fakten, 3 Fotobücher mit ergänzenden Texten, heißt insgesamt 828 Seiten, im A4 Querformat und da ich davon jeweils 3 Ausgaben für uns bestellte, hieß dies auch, dass mich der Postbote von Tag zu Tag mehr hasst, wenn er dem Kulturbeauftragten die Kartons vor die Tür schleppt. Die Bände behandeln im Einzelnen die Saisons:
2002-2012, 252 Seiten
2012-2017, 268 Seiten
2017-2022, 308 Seiten.
Wahnsinn.
Und diesen Wahnsinn wurden sich auch die Macher beim Erstellen ihres Werkes bewusst. Denn am Anfang waren nur 2 Bände geplant und man bemerkte, diese reichen hinten und vorne nicht. Zu viele gute Fotos, zu viel zu sagen, um es für die Nachwelt festzuhalten. In 20 Jahren kommt auch etwas zusammen. Zurecht wenn man es mit dem Brustring hält und als aktive Gruppe die Cannstatter Kurve mitgestaltet. Und dies tut der S02 definitiv. Dies bringt ihr Rückblick mehr als deutlich rüber.
Jede Saison bekommt zu Anfang einen erklärenden Text, um im Anschluss die Fotos folgen zu lassen. Die Fülle der Bilder erklärt auch das gewöhnungsbedürftige Format in DIN A4 Querformat. So kann man die Bilder besser in Szene setzen und sie wirken dadurch mehr beim Betrachten.
Die Gründungszeit liest, sich mit dem heutigen Blick, etwas chaotisch oder eher sehr locker, sagen wir es mal so. Die Gruppe schreibt über die ersten Gehversuche in der Cannstatter Kurve, zum Verhältnis zu dem schon bestehenden Commando Cannstatt 97 und den anderen VfB-Fans. Kein Gründungsmitglied ist mehr aktiver Bestandteil des Schwabensturms, aber die Dankbarkeit und die Demut gegenüber den ersten Gruppenmitgliedern schwingt immer mit. Die Freundschaft zu den Rude Boys aus Augsburg, war mir gar nicht bekannt. Diese wurde 2007 beendet und es werden auch die Hintergründe erläutert. Die Auflösung der bayrischen Schwaben und auch dessen warum, hatte ich damals mitbekommen, nur die Freundschaft nach Stuttgart war mir bis jetzt nicht bewusst.
Die Entwicklung der Gruppe, ihre eigene Definition, ihre Ansprüche, Wünsche und Ziele kristallisierten sich mehr und mehr heraus. Einen großen Schritt machte der Schwabensturm 02, nach eigener Aussage, in der Saison 2006/2007. Es gab eine neue Gruppenführung und es brach „eine neue Zeitrechnung“ an. Weiter sah sich die Gruppe mehr und mehr als Ultra-Gruppe und nahm die Begrifflichkeit Ultra für sich an. Finde ich sehr authentisch. Dies beziffern sie mit der Saison 2010/2011.
Ein großes Themenfeld ist die Vereinsarbeit. Die Initiative zur Rückkehr zum alten VfB-Wappen wurden vom Schwabensturm geführt und zu einem positiven Abschluss gebracht. Auch in den Kampf gegen die Ausgliederung wurde viel Energie, Zeit und Ressourcen gesteckt, konnte aber leider schlussendlich nicht verhindert werden. Es wird der Umgang damit beschrieben und erläutert. Der Verein oder richtigerweise die AG war nun nicht mehr im Mittelpunkt, welches bei dem e.V. etwas anders war. Man stellte sich dementsprechend anders auf. Für einen Außenstehenden wurde dies sichtbar, dass alle Zaunfahnen, Doppelhalter und Schwenkfahnen mit e.V.-Bezug ins Lager kamen, man sich nun mehr auf die eigene Gruppe und die Cannstatter Kurve fokussierte und fokussiert.
Da mein Freundeskreis und ich auch aufmerksam die Vorgänge in anderen Kurven und Vereinen verfolgen, kam der Hinweis, welchen mir M. mal vor Jahren sagte, in den Sinn. Er meinte, ob mir mal in Stuttgart aufgefallen wäre, dass
deren Graffiti sich fast nur um ihre Gruppen drehen, sehr selten etwas mit Vereinsbezug. Hatte er Recht der Gute und es kann ein Hinweis auf das Oben beschriebene sein.
Stellenweise bleiben die Saisontexte im vagen. So werden die Vorgänge z.B. in Cottbus 2006 angesprochen, waren also berichtenswert, aber werden nicht weiter erläutert. Und es gab ja mal Kontakte zwischen Stuttgartern und Cottbusern.
Auch wenn es eine immense Menge an Seiten, ihr merkt es kommt das obligatorische Fazit, sind, habe ich meinen Kauf nicht bereut. Schon allein deswegen, dass ich alle drei Bände komplett durchgelesen und die Fotos studiert habe. Klar für Brustringträger ein absolutes Muss, für Außenstehende etwas schwieriger zu bewerten. Wenn man so ne Macke wie ich hat, eine definitiv lohnenswerte Anschaffung und eine Bereicherung meiner Kenntnisse und meines Fanzines/Bücherregales. Ach so, in meinen Notizen hatte ich noch vermerkt, schön, dass immer von Zaunfahnen und nicht von Bannern geschrieben wird! Einige werden den Hinweis verstehen.
(Der Kulturbeauftragte)
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