Tag: 3. Februar 2008
03.02.2008 TSV Reichenberg-Boxdorf – BSC Freiberg AJ03.02.2008 TSV Reichenberg-Boxdorf – BSC Freiberg AJ
03.02.2008, 14:00 Uhr
TSV Reichenberg-Boxdorf – BSC Freiberg AJ
Reichenberg, Tennenplatz
Testspiel – 24 Zs. – 1:4
Boxenstop. Boxenluder. Boxverein. Boxdorf. Reichenberg. Der Ort der heutigen Partie.
„Kunstrasenplatz!!!“ war dem massa eine SMS aus Freiberg wert, wo er sich das Spiel BSC Freiberg – FSV Zwickau gab. Konnte ich aber mit „Hartplatz!!! In Reichenberg.“ überbieten. Was letztes Jahr noch der scooby war, ist dieses Jahr anscheinend der Sancho Pancho. Stets treuer Begleiter, der die Sportplätze ansteuert, die ich ihm vorgebe. Dieses Mal also ein Testspiel einer 1. Männermannschaft gegen eine A-Jugendmannschaft.
Zum Einstimmen auf das Spiel wurde nebenher eine wenig mit dem Ersatzball gebäbbelt, bis der sonderbarer Weise auf dem Spielfeld lag. Dann wurde die Vereinskneipe, nicht ohne die davor rum lungernde Katze zu fragen, wie es mit Handschuhen aus Katzenfell aussieht, okkupiert. Bei Wintersport im Fernsehen und Heißgetränk war es da noch auszuhalten. Aber als wir in der Halbzeitpause ein zweites mal die Lokalität betraten und alle Zuschauer wie gespannt auf die Mattscheibe starrten war es bei mir aus. Denn es lief der „MDR Sonderbericht zum Karneval aus Radeburg“.
Wenn Völkermord zum Hobby wird. Durch Alkohol geistig Benebelte winden ihre, sowie so schon entstellten, Körper in „wunder schönen“ und „einfallsreichen“ Kostümen auf einer Straße, die gesäumt ist von Abrisshäusern. Und „Menschen“ neben der Straße, die aussehenm als wären sie dort hingeprügelt wurden, schauen sich das auch noch an. Das ist doch mal Kultur. Es lebe die Spaßgesellschaft. Vom Spaziergänger und Nordic-Walking-Akivisten mutiert zum Karnevalisten. Super! Als ob Geburtstage, Weihnachten, Männertag, Ostern, Silvester und die alltägliche Konservierung des Hirns in Alkohol nicht schon reichen würden. Nein, es braucht noch mal einen Zeitraum, in dem man sogar mal so richtig scheiße aussehend durch die Gegend laufen darf. Fasching, Karneval, Fasnet. Utopisch.
In Deutschland ist die Bevölkerungsdichte an hässlichen und dummen Menschen wirklich mal exorbitant hoch. Und just in dem Moment, in dem ich diese Zeilen schreibe, wird auf dem „Deutschlandfunk“ ein Kommentar zum besten gegeben: „Fasching. Karneval. Helau und Alaaf. Von der einstigen politischen Schelte hin zum großen Touristenspektakel. Fasching. Karneval. Helau und Alaaf. Opium für das Volk.“ Danke, danke, danke. Karneval und Fasching. Wenn Massenmord nötig wird.
Das Spiel gewann übrigens die A-Jugend von Freiberg klar überlegen und der Sancho wusste noch von seiner Bundeswehrzeit zu erzählen, in der er zweieinhalb Monate wegen Meniskusriss krank zu Hause war. Kurz: KZH. (gossnjunge)