Tag: 5. Dezember 2009
05.12.2009 Royal Standard de Liège – K.F.C. Germinal Beerschot Antwerp05.12.2009 Royal Standard de Liège – K.F.C. Germinal Beerschot Antwerp
05.12.2009, 20:00 Uhr
Royal Standard de Liège – K.F.C. Germinal Beerschot Antwerp
Liège, Stade Maurice Dufrasne
1. Liga – ca. 30.000 Zs. – 2:2
Abpfiff, Schluss in Völklingen, schnell weg hier, denn am Abend stand ja noch das Spiel Royal Standard de Liège gegen K.F.C. Germinal Beerschot Antwerp in der ersten belgischen Liga auf dem Plan.
Also schnellen Fußes zum Auto, Anoraks in Kofferraum geschmissen und ab geht’s. Die Fahrt bei nassem und sehr nebligem Wetter. Ist echt ein sehr schönes Gefühl bei Sichtweite 0 über die Autobahn zu heizen. Ansonsten gestaltete sich die Fahrt ruhig. Da ich noch nie in Belgien gewesen bin, war ich sehr überrascht, dass die Autobahn in Belgien beleuchtet ist. Angeblich soll man das sogar aus dem Weltall sehen. Für einige Insassen sehr irreal, mit der Argumentation, dass noch keiner dort oben war. Mondlandung gab’s ja auch nicht. Nicht wahr Herr goju? (Anmerkung vom goju: „Ja, oder hast du schon mal Pferde vor der Apotheke kotzen sehen?“)
Da brb ein Spiel der zweiten Liga mit seiner Anwesenheit beehren wollte, schmiss er uns kurz vorm Stadion, mitten in einem Industriegebiet, raus. Wie es dort aussieht und raucht, dagegen ist Dresden wahrlich ein Hort der Kultur und des Umweltschutzes. Echt eine düstere Gegend. Auf dem Weg zum Stadion kam dann richtig englisches Flair auf. Enge Straßen mit Reihenhäusern aus Ziegelsteinen besetzt und kurz vorm Stadion Kneipe an Kneipe und massig Fans davor am rumlungern, geiles Flair! Da in Belgien die frittierten Kartoffelstäbchen erfunden wurden, mussten natürlich eben solche geholt werden. Also, Pommesbude angesteuert,für jeden eine Portion geordert und erstmal in Ruhe verzehrt. War ja noch Zeit bis zum Anpfiff. Nachdem der Hunger gestillt war, wurde sich nun mit der Kartenfrage beschäftigt bzw. spielte goju das nette Spiel „Finde den Presseeingang“ Nachdem der richtige Kartenschalter gefunden war (es gab einzelne Schalter für die Champions League und für die Ligaspiele), wurden drei Karten für Gegentribüne gekauft. Da die Belgier ein sehr freundliches Volk sind, gab es noch Rabatt auf die Karten. Danke noch mal 😉
Das Stade Maurice Dufrasne machte auf mich einen ausgesprochen guten Eindruck. Schöne steile Ränge, alles sehr nah am Spielfeld, ein wenig vermodert und das Stadionumfeld tat sein übriges.
Spiel war auf einem guten Niveau. Genug Tore gab es ja auch und die waren dazu noch schön, was will man mehr? Stimmung wäre gut gewesen aber bis auf eine überschaubare Anzahl an Supportwilligen und ein paar wenigen Gesänge aus dem Gästesektor, nach den Toren war da nicht viel. Irgendwie eine typisch westliche Mentalität. Beim Eurodance vorm Anpfiff geht die gesamte Hintertortribüne ab und es wird richtig laut und im Spiel strampeln sich da 50-100 Leute ab. Laut wurde es nur nach den Toren. Eigentlich schade, dass das Potenzial nicht genutzt werden kann, sonst wäre das dort richtig brachial. Erwähnenswert, dass in Liegé in beiden Kurven je ein ca. 50-100 köpfiger Stimmungskern am supporten war. Wieso, weshalb, warum die Kräfte nicht gebündelt werden weiß ich nicht.
Nach dem Spiel raus aus dem Stadion, kam schon der gossnjunge auf uns zu und gab uns erstmal freudestrahlend ’ne Büchse Cola aus dem Pressebereich in die Hand. Danke noch mal an dieser Stelle. Danach ging’s dann zum Treffpunkt um uns von brb wieder einsammeln zu lassen. Auf dem Weg dahin noch mal das Industriegelände angeschaut und man war irgendwie froh nicht da zu leben. Dann hieß es „Tschüß Lüttich“ und ab nach Aachen in unser Nachtquartier. Dort den Abend noch bei einem Bier und dem beruhigenden Tönen eines Schnarchens ausklingen lassen…(frank)
05.12.2009 SV Röchling Völklingen 06 – 1. FC Riegelsberg05.12.2009 SV Röchling Völklingen 06 – 1. FC Riegelsberg
05.12.2009, 15:00 Uhr
SV Röchling Völklingen 06 – 1. FC Riegelsberg
Völklingen, Herrmann-Neuberger-Stadion
6. Liga – 150 Zs. – 1:1
In den frühen Dresdner Morgenstunden, begaben sich 5 Reiselustige in Richtung Wuppertal um dem Spitzenspiel der 3. Bundesliga beiwohnen zu können, doch bevor sich diesem Superclassico zugewendet werden konnte, standen noch andere Partien auf dem Plan. Im gemieteten VOLVO Platz genommen und ab dafür. Auf der recht kurzweiligen Fahrt, welche mit mazedonischer Chart-Musik untermalt wurde und uns durch idyllisch-anmutende Orte wie Gau-Odernheim und Erbes-Büdesheim, oder auch dem nicht zu unterschätzenden Kirchheimbolanden führte, wurde über Flugzeuge und ihre „vermeintliche“ Irrationalität philosophiert und es erfolgte eine Aufklärung über die Bedeutung des Wörtchens „Globbi“, was laut dem sächsischen Wörterbuch die Bedeutung eines kriminellen mit kleinem Hirn besitzt.Erste Ziel der Reiseroute stellt das Saarland dar, genauer gesagt Völklingen. Ein Ort, welchen man nur lieb haben kann, wenn man im selbigen geboren ist. (Anmerkung vom goju: „Du hast das Wort Dunkeldeutschland vergessen zu erwähnen, welches wir benutzten, um das Saarland treffend zu beschreiben.“)
Nachdem man bereits über eine Stunde am Stadion war und bereits Bekanntschaft mit einem ortsansässigen Funktionär schloss, wurde der Treffpunkt der Jugend einem hiesigen kapitalistischen Schnellrestaurant Unternehmen ausgemacht, wo man flirtenden Nuggets ausweiche konnte, doch ansonsten war vor der kaschmaukischen Rasse mit Ursprung in Ostdeutschland nichts und niemand sicher. Seit wann gibt es eigentlich thüringische Knacker beim goldenen M??? Neben besagten Großunternehmen wurde man überrascht von einem Ferrari-Autohaus ohne den dazugehörigen Nobelkarossen, stattdessen befanden sich so luxuriöse Bulliden wie und Opel und Peugeot in diesen Räumlichkeiten. Mehr Schein als Sein, oder was?
Als die Zeiger der Uhr langsam 15 zu 00 anzeigten enternte man das altehrwürdige Stadion, welches 15.000 Zuschauer fasst, aber heute leider nur knappe 150 Besucher in seinen Bann zog. Der Heimatverein kickte in den 1970er Jahren in der 2. Liga und das Stadion macht einen wirklichen hübschen Eindruck: alt mit einer großen Tribüne, Aschebahn und ausreichend Stehtraversen und ohne viel Schnick-Schnack. Trotz der schlechten Idee des Wettergottes, es regnen zu lassen, konnte der Spaß auf dem saftigen Grün losgehen. Doch viel lustiger war das Spiel: „Welcher Ball eignet sich schlechter zum Fußball spielen?“ Ständig wurde das Leder ausgetauscht und immer kam man zu dem selben Entschluss, dass der Ball vorher doch ein Tick besser war. Die Pause wurde genutzt, wurde um einen kleinen Abstecher in die benachbarte Sporthalle zu machen, wo gerade die Alten Herren Fußball zelebrierten. Währenddessen überzeugte im Stadion ein enthusiastischer Stadionsprecher, welcher die Werbung selber verlauten ließ, Kostprobe gefällig?: „Hmmm lecker Brötchen und Kuchen. Besuchen Sie die Bäckerei XY!“ Sehr viel Pathos in der Stimme dieses Mannes. Nachdem Pausentee traf der Bomber der Heimequipe Sven Schiller zum 1zu0, was aber für den Aufstiegskandidaten nicht zum Sieg reichte und sich somit Unmut auf der Tribüne breit machte, wofür der Schiri her halten musste. Mit teils sehr lustigen Schimpfwörtern. Der Dialekt ist zwar ekelhaft, aber mit kreativen Schimpfwörtern ausgestattet. (snider)