Tag: 17. November 2010
17.11.2010 VFC Plauen – SG Dynamo Dresden17.11.2010 VFC Plauen – SG Dynamo Dresden
17.11.2010, 15:30 Uhr
VFC Plauen – SG Dynamo Dresden
Plauen, Vogtlandstadion
Landespokal Sachsen – 2.760 Zs. – 2:3 n. V.
Wer? Ja wer hat das Abo auf schlechte Spiele der SGD beim VFC Plauen unterschrieben? Zeig dich du Lump! Wieder so ein mageres Spiel in Plauen. Sah es erst noch gut aus mit dem 1:0 für Dynamo und man dachte schon, dass man an diesem Tag nach 90 Minuten wieder aus dem Stadion gehen kann, kam wieder alles ganz anders. Erst erhöhen die VFC’er auf 2:1 und dann folgt das 2:2. Mit dem 3:2 für die SGD blieb zum Glück eine größere Blamage erspart. Es zeigt uns aber, dass unsere Mannschaft nicht so gut ist, wie sie eigentlich in der Tabelle der dritten Liga da steht. In der nächsten Sachsenpokalrunde muss die Erste nun gegen die Kickers aus Markkleeberg antreten. Das Auswärtsspiel in Markkleeberg gewann die Dritte nach 0:1 Rückstand am 25.09.10 noch mit 3:1. Die Messlatte liegt also hoch. (goju)
Bilder vom Spiel bei:
Schlaflos im SchlafanzugSchlaflos im Schlafanzug
Eine professionelle Struktur, zwei professionelle Strukturen, drei professionelle Strukturen, vier professionelle Strukturen, fünf professionelle Strukturen….boar Leute. Da hat man mich ja mal so richtig vor eine Aufgabe gestellt. Anstatt mit einfachen Worten den Interessierten zu erklären, was denn nun professionelle Strukturen sind, redet er, Thomas Bohn, immer drumherum. Nun ist es schon soweit bei mir das ich vor lauter Neugier nicht schlafen kann. Einfach zu schreiben ist es ja: professionelle Strukturen. Sollte man hinbekommen. Und das Aussprechen ebenso. Doch beim erklären, was man sich darunter vorstellen soll hört es auf. Und so lag ich da in meinem Bett und überlegte und überlegte und überlegte. Ich selber kam nicht auf die Lösung. Also raus aus dem Bett und wieder an den Rechner. Schlaf wird ja eh überbewertet. Erste Anlaufstelle der ungezählten Suchmaschinen im weltweiten Datenstrom war ixquick. Der Suchbegriff: professionelle Strukturen. Auf vier Seiten der Suchergebnisse gab es da leider keinen guten Vorschlag. Mit dem Suchbegriff „professionelle Strukturen für Fußballvereine“ waren es nur noch drei Seiten mit möglichen Vorschlägen. Diese Ergebnisse reichten dann vom professionellen Lebenslauf bis Oberflächen und Strukturen für Verpackungen. Hmm, Ixquick konnte nicht wirklich helfen. Da mach ich doch mal mit Ecosia weiter. Hier waren es dann schon ein paar mehr Seiten mit möglichen Lösungen, doch professionelles Telefonieren, professionelle Zahnreinigung und professionelles Staubsaugen waren nicht mein gewünschtes Ziel. Der Hinweis zur professionellen Fitness wurde aber trotzdem mal in Augenschein genommen. Bei Google erschien dann gleich im ersten Eintrag mit dem selben Suchbegriff: „Der OSC Rheinhausen kann in Zukunft im Bereich Handball auf einen zweiten Geschäftsführer bauen.“ Aha, dachte ich mir, schau doch mal direkt beim OSC Rheinhausen auf die Homepage. Doch auch hier wurde ich nicht fündig zum Thema „professionelle Strukturen“. Aber zwei mir bisher unbekannte Sportarten durfte ich nun in meinen Wortschatz aufnehmen. Die eine ist Federfußball und die andere Shaolin Kempo. Aber hier und bei den anderen 86 Seiten voll mit möglichen Lösungen findet sich keine genauere Erklärung zu professionelle Strukturen.
Eigentlich hatte ich nicht vor unverrichteter Dinge wieder ins Bett zu gehen, also nutzte ich noch ein paar mehr Suchmaschinen. Doch am Ergebnis änderte sich nichts. Blöde Sache. Doch dann! Mein Blick schweifte zum Bücherregal und zwischen all den Fußballbüchern und Gesellschaftsutopien blitzte der Duden hervor. Zwar nicht im goldgelben Gewand, aber immerhin gelb. Im Duden ist unter dem Begriff „professionell“ folgendes zu finden: <französisch>; (berufsmäßig; fachmännisch). Und bei „Struktur“ steht: ; ([Sinn]gefüge; Bau; Aufbau; innere Gliederung). Wie ihr seht, will ich nicht ganz dumm sterben. Dennoch bleibt bei mir immer noch die Frage bestehen, was Herr Bohn unter professionellen Strukturen versteht. Da er aber bisher dies nie ausführlich beantworten konnte, drängt sich mir folgende Frage auf: Womit kann man die Verbindung der zwei Wörter „professionelle“ und „Strukturen“ noch gleichsetzen?
Kurz nachgedacht, lang nachgedacht. Dann schoss mir plötzlich „hohle Phrasen“ bzw. „Floskeln“ durch den Kopf. Also Fakten vorgaukeln, ohne sie zu konkretisieren. Und genau dies wird ja zur Zeit durch die Befürworter der Gründung einer GmbH bei der SG Dynamo Dresden und der darauf folgenden Ausgliederung der ersten Mannschaft gut betrieben: „Da kommen dann die Investoren mit den Geldkoffern!“
Also erkläre ich mir mal die viel zitierten Strukturen mal selbst: Sinn und Zweck dieser ganzen Strukturanpassung soll es also augenscheinlich sein, Personen mit viel Sachverstand bei der Führung eines Fußballvereines bzw. einer Spielbetriebs-GmbH anzustellen. In diesem Fall also am besten eine Person mit wirtschaftlichen Sachverstand, die weiß wieder Hase im Fußballgeschäft läuft und eine Person mit sportlichen Sachverstand die ebenfalls weiß wo der Hase so hinläuft. Hmm, dachte ich mir wieder, denn sollte eine Person mit sportlichen Sachverstand im Zeitraum Mai/Juni nicht einen Arbeitsvertrag bei der SG Dynamo unterzeichnen? Und wer hat uns bzw. den damals agierenden Aufsichtsrat verraten? Nein, nicht die Sozialdemokraten, sondern ein sogenannter Sponsorenpool der mit seinen öffentlichen Brief Druck auf den Aufsichtsrat ausübte und auch mit dem Rückzug als Sponsor drohte. Und einer dieser Herren, Thomas Bohn, sitzt dann beim Mitgliederstammtisch da und erzählt immer etwas von „Asche auf mein Haupt“ und das man „Den handelnden Personen nicht nur 100 Tage sondern mal 300 Tage Zeit gegen sollte!“. Schön das er selbiges auch getan hat. Quasi mit guten Beispiel voran.
Aber noch mal zurück zu den Strukturen: Geschäftsführer haben wir zur Zeit, wenn auch ein bisschen Unerfahren im Geschäft. Aber, da bin ich mir ganz sicher, die Erfahrung wird wohl mit der Zeit kommen. Eine sportliche Leitung durfte die SG Dynamo, obwohl es laut Satzung gefordert ist, nicht Einstellen, da sich die Stadt Dresden ein Vetorecht vorbehält (auf Grund des Darlehensvertrages vom Frühjahr 2008), wenn der Geschäftsführer ihr nicht passt, ihn abzulehnen. Die Marketingabteilung der SGD wurde für 500.000€ Vorauszahlung an SportFive abgegeben. Mit dem bisher geleisteten Ertrag von SportFive ist man aber nicht zufrieden. Es kommt schlicht zu wenig bei rum.
Und nun sollen die professionellen Strukturen darin bestehen eine Spielbetriebs-GmbH zu gründen und externe Geldgeber, Investoren, heranzuholen, die einfach so die Summe X in diese GmbH pumpen. So wie es bisher erzählt wird sogar ohne irgendwelche Hintergedanken, sondern einfach so, weil sie das Geld haben und anscheinend nicht brauchen. Wenn dem wirklich so ist, kenne ich da noch genug NGO’s die dringend Geld für ihre Arbeit brauchen.
Doch spinnen wir den Faden weiter. Nun gibt es also eine GmbH mit einem wirtschaftlichen und einem sportlichen Geschäftsführer. Und der Verein existiert auch noch und brauch mindestens einen Geschäftsführer. Macht also in der Summe drei, wenn nicht gar vier, wenn ebenfalls für den Verein ein Geschäftsführer Sport dazu kommt. In der GmbH sind beide für eine Mannschaft verantwortlich und im Verein ist ein Geschäftsführer oder zwei für die Bambinis bis zur zweiten Mannschaft zuständig. Beim Verein dürfen wir also laut Stadt anscheinend solange nur einen Geschäftsführer anstellen, bis das Darlehen abbezahlt ist und bei der GmbH kann sie wohl nicht mitreden. Machen wir mal weiter: Die GmbH kommt und der Verein muss zur Gründung dieser 2,5 Millionen auftreiben (wobei nicht mal eben diese 2,5 Millionen laut Herrn Bohn ausreichend wären). Bei einen Schuldenstand von knapp 8 Millionen Euro ist das aber ein Leichtes. Also braucht man insgesamt, um die Gesellschaft von Anfang an nicht zu belasten, rund 10,5 Millionen Euro. Das ist schon eine Menge Holz. Und woher nehmen wir die? Was will man noch verkaufen? Immobilien hat der Verein nicht. Die Sammer-Millionen sind auch spurlos verschwunden. Will man vielleicht das Nachwuchsleistungszentrum für 2,5 Millionen an RB Leipzig verkaufen?
Aber wie schon Herr Calmund auf der Mitgliederinformationsveranstaltung schon so schön sagte: „Erst wenn ihr sagt die GmbH soll kommen, dann beginnt für uns die Arbeit. Dann schauen wir wegen den Abbau der Schulden.“ Wie sagte es schon Volker Pispers: „Darf ich den Witz noch mal in Farbe hören?“
Nee, nee, nee liebe Leute. Kauft nicht die Katze im Sack. Gescheitert ist Dynamo nicht an Satzung und Mitgliedschaft, sondern an Personen, die immer Bundesliga versprochen haben und auf Krampf versucht hatten diese nach Dresden zu holen. Des öfteren hebt ein Teil der Dynamomitgliedschaft die Hand zum Gruße, sobald man von Bundesliga redet und das Dynamo dort auf jeden Fall hingehört. Und Europapokal ist sowieso Pflicht. Aber was ist seit dem passiert? Es wurde schlicht und einfach über die Verhältnisse gelebt, oder es wurde sich verpokert. Auch die Mitgliederversammlung im Mai 2008 ist ein mahnendes Beispiel für die negativ auszulegende Hörigkeit vieler SGD-Mitglieder: Damals sollte es mit dem Stadtdarlehn wieder aufwärts gehen. Dafür wollte die Stadt nur ein paar Mitspracherechte und das Kombiticket. Und wie ist es gekommen? Man stand wieder vorm Rathaus und demonstrierte für Dynamo und bessere Stadionmietverträge und auch ist das Geld wieder alle. Ralf Minge redete von Bundesliga und ich sagte damals schon: „Wenn der Maas sich hinstellt und sagt, dass Dynamo nicht mal mehr die Märzgehälter für die Spieler bezahlen kann, sind wir doch eigentlich insolvent, oder?“ Und so sehe ich es heute auch noch: die SGD war damals insolvent und ist es heute auch noch. Erst wenn der Schuldenberg abgetragen wurde, kann man über eine Ausgliederung nachdenken. Wobei diese meiner Meinung nach nie zur Debatte stehen dürfte. Denn an was will man den Wert der Anteile die an die Investoren verkauft werden sollen bemessen, wenn man eigentlich nichts mit einem Wert besitzt. Denn auch hier meinte auch Thomas Bohn, dass die Investoren ihr Geld nicht in den Abbau von Schulden stecken werden. In was also dann? Die Mannschaft? Das Nachwuchsleistungszentrum? Die Mitgliedschaft und die Fans? In das Vereinswappen? Oder wird Dynamo nur ein moderner Sklavenmarkt, auf dem Fußballspieler nach gut dünken hin und her transferiert werden. Sagt es mir, ihr die ausgliedern wollt. Denn bisher gab es nur hohle Phrasen. Große Klappe nichts dahinter.
Tja. Schlauer bin ich auch nach dem Selbststudium der „professionellen Strukturen“ nicht. Und damit ihr mal merkt, wie wenig Inhalt in zwei Wörtern stecken kann, sagt ihr sie am besten 1.000 mal hinter einander auf. Immer und immer wieder. Und ihr werdet merken, dass es Worte ohne Sinn sind, die nur dazu benutzt werden etwas zu verkaufen, was man eigentlich nicht bezahlen kann.
Doch eine neue Frage taucht bei mir am Firmament gerade auf: Gebe ich zur Mitgliederversammlung am kommenden Sonntag einen Stimmzettel ohne auch nur einen Kreuz ab oder schreib ich groß „Fickt euch!“ darauf? Denn meiner Meinung nach kann man die aktuelle Kandidatenliste nur in den Skat drücken.
Das Wort zum Schluss hat Volker Pispers mit einem Vortrag zum Thema Massenmedien, die ja bei der ganzen Posse rund um Dynamo auch eine gewichtige Rolle inne haben.