Tag: 6. Juli 2011

Schwarzmalerei Nr. 1 und 2Schwarzmalerei Nr. 1 und 2

Schwarzmalerei Nr. 1 und 2 – Fanzine der Gruppen der Nordkurve – SK Sturm Graz

Endlich mal Lesestoff aus Österreich. Durfte man sich sonst nur im Erlebnis Fußball oder im Blickfang Ultra ein paar Zeilen über Österreich lesen, war ich nun auf das Schwarzmalerei aus der Fanszene des SK Sturm Graz gespannt.
Die erste Ausgabe fällt relativ dünn (48 Seiten) aus. Drei Euro finde ich dafür, auch wenn das Heft komplett in Farbe gehalten ist, zu viel. Im Vorwort wird direkt auf die Tradition des Fanzine in Graz eingegangen und das man nun wieder, gerade nach dem die alten Hefte („Das Vorspiel“, „Clockwork Jewels“ und „Der 12. Mann“) gelesen wurden, gern wieder an diese anknüpfen will. Denn gerade nach dem die alten Fanzines gelesen wurden, kamen schon längst vergessen geglaubte Erinnerungen wieder zum Vorschein. Was ja auch der Sinn eines Fanzine sein soll und eben ist! Spiegelt doch ein Fanzine auch die Entwicklung der Fanszene wieder.
In der ersten Ausgabe gibt es ein kurzes Resümee zu den Feierlichkeiten rund um 100 Jahre SK Sturm zu lesen. Die Saison im Europapokal wird vier Seiten in einem fortlaufenden Text erzählt, an denen sich auf einer Seite ein Text zum Wandel des Sturmwappen im Laufe der Zeit anschließt. Ein paar wenige Spielberichte der Saison 09/10 finden auch den Weg ins Heft, bieten wenig Neues bzw. sind sehr objektiv gehalten und auch das Design der Schrift ist für die Spielberichte schlecht gewählt. Groundhopping gibt es mit den Spielen in Amsterdam, Maribor – Zürich, Karlsruhe – Kaiserslautern und einer Italientour mit den Spielen Livorno – Juve und Atalanta – Bari auch noch. Um das Heft noch ein wenig abzurunden, dürfen die Gruppen Brigata Graz und Jewels Sturm über 15 Jahre ihres Tun und Handelns Bericht ablegen und die Reisegruppe Belarus schriebt noch einmal Rückblickend über das Europapokalspiel in Soligorsk. Als kleines, besonderes Gimmik gibt es im Heft eine sogenannte Fekter-Maske, die man heraustrennen und sich über sein Gesicht ziehen kann. Frau Fekter ist bekanntlich für das Pyrotechnikgesetz, das Thema Pyrotechnik wird auch kurz im Heft erwähnt, verantwortlich.
Fazit: die erste Ausgabe des Schwarzmalerei überzeugte mich nicht so sehr.

Deswegen geht es auch gleich mit der Nummero Zwo weiter. Diese ist auch wieder komplett in Farbe und kann mit 72 Seiten für drei Euro aufwarten.Zudem gibt es diesmal als Beilage ein A3-Poster der Choreo zum Pokalfinale und das Design machte einen großen Sprung nach vorn. Der Inhalt dreht sich rund um den Pokalsieg, alle Spiele bis hin zum Finale wurden noch einmal im Heft aufgenommen, den größten Erfolg in den letzten Jahren der Vereinsgeschichte. Das dieser Erfolg im Heft entsprechend Platz einnimmt ist verständlich, stand der SK Sturm doch schon kurz vor der Insolvenz. Weiter geht es über einen Text zu schwarz-weißer Körperkunst hin zur Rubrik „Fußball in Pisa“, die i folgende Punkte unterteilt ist: Torneo Mau Ovunque (ein Turnier zum Gedenken an den Trommler Maurizio Alberti), die Geschichte des Fußballs in Pisa, Repression in Italien, Once upon a time….Pisa – Livorno und ein Bericht zum Spiel Roma – Napoli. Eine sehr interessante Rubrik, erfährt man doch etwas über den Werdegang des AC Pisa. Auf zwei Seiten ist da zwar nicht viel Platz zu, aber wer wissen will, kann sich ja in der bekannten Internetenzyklopädie belesen. Enttäuscht war ich allerdings, dass der Punkt „Repression in Italien“ ebenfalls nur auf zwei Seiten behandelt wurde. Gerade wenn man Kontakte bzw. sogar eine Freundschaft zu einer Szene besitzt, die quasi direkt an der Quelle sitzt, hätte man doch mehr aus diesen Text machen können. So ist es nur ein Schriftstück, welches man überall lesen kann, da das Thema doch sehr oberflächlich behandelt wird.
Die Saison 2009/10 findet noch einmal mit vier Ligaspielen und einer Zusammenfassung der Saison ihren Platz, an den sich dann nahtlos die Saison 2010/11. Erst die Liga- und Pokal- und dann die Europapokalspiele. Persönlich gefallen mir die Europapokalspiele besser als die zu den Liga- und Pokalspielen, da man dort merkt, dass ein Spiel in Europa noch etwas besonderes für die Grazer ist. Bei einer Liga, bei der man in der Saison vier Mal aufeinander trifft und in der es auch nur wenige richtig attraktive Gegner gibt, ist es verständlich, dass die Berichte auch mal sehr kurz ausfallen.
Die letzten Seiten der Nummer Zwei sind anschließend für ein Interview mit Sturm12.at, etwas Groundhopping und für eine kleine Stadtbesichtigung reserviert.
Die zweite Ausgabe der Schwarzmalerei überzeugt mich im Gegensatz zur Erstausgabe schon eher. Ich bin gespannt auf die dritte Ausgabe. (goju)

Schwarzmalerei Nr. 1

Preis: 3,00 Euro
Seitenzahl: 48
Kontakt: www.kollektiv1909.at – redaktion@kollektiv1909.at

Schwarzmalei Nr. 2

Preis: 3,00 Euro
Seitenzahl: 72
Kontakt: www.kollektiv1909.at – redaktion@kollektiv1909.at

Geisterstadt Famagusta-VarosiaGeisterstadt Famagusta-Varosia

Es war am 25. Dezember 2009, als wir von Derynea aus den Stadtteil Varosia von Famagusta sahen und noch nicht wussten, dass uns Fotos von diesem Stadtteil einen Besuch bei der nordzypriotischen Polizei einbrachten. Als wir dann am Stran in Famagusta an der Grenze zum Stadtteil Varosia standen  war es damals schon ein komische Gefühl und man musste stark gegen die Neugier ankämpfen um nicht einen Fuß hinter den Zaun zu setzen. Dem Hören-Sagen nach, soll es in diesem Stadtteil ein Alpha Romeo Autohaus geben, in dem noch die Autos aus dem Jahr 1974 stehen.

Bei wikipedia findet man folgende Infomation:

Bedeutung erlangte Varosia mit dem Massentourismus der 1960er und 1970er Jahre. Große Hotelanlagen wurden an den Strand des Ortes gebaut, wobei die Grundstückslänge am Strand oft nicht mehr als 25 bis 35 Meter betrug und zumeist die Schmalseite darstellte. Im Jahre 1973 (dem letzten Jahr vor der türkischen Invasion im Zypernkonflikt) erwirtschaftete Varosia 53,7% der Gesamteinnahmen des Tourismusgewerbes auf der Insel. Die Gesamtanlage bestand aus 45 Hotels mit 10.000 Betten, 60 Appartement-Hotels, 99 „recreation-centers“, 21 Banken, 24 Theatern und Kinos, rund 3000 kleineren und größeren Läden. Weitere 380 Gebäude befanden sich 1974 noch in der Bauphase

Das türkische Militär besetzte 1974 im Rahmen der Invasion des Nordteils der Insel die Stadt und erklärte die Anlage zum Sperrgebiet. Häufig wurde die Hotelstadt als Pfand und potentielles Tauschobjekt gehandelt. Deren Rolle als touristisches Zentrum haben allerdings inzwischen andere Orte auf der Insel übernommen. Die Gebäude verfallen seit der türkischen Besetzung und die Natur erobert das Gebiet allmählich wieder zurück. Der Strand ist inzwischen eine wichtige Brutstätte für die bedrohten Meeresschildkröten.

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