Tag: 21. Juli 2013

Der Daggl #3Der Daggl #3

So langsam aber sicher steigt „Der Daggl“ immer mehr in meiner Gunst. Neben Spielberichten aus Deutschland, Polen, Mazedonien, dem Kosovo, Italien, Bosnien-Herzegowina, Irland, Slowenien, Österreich, Tschechien, Kolumbien, Schottland, Zypern und der Karibik, wurde die dritte Ausgabe um die Rubrik „Fränkische Traditionsvereine“ erweitert, in der Otto den Werdegang des 1. FC Schweinfurt 05 und seiner Fanszene beschreibt. Im Bereich „Nürnberger Fanzinegeschichte“ wird dieses mal das „The Show Must Go On“ bzw. dessen Macher über ein Interview vorgestellt. Und auch Fanzinerezensionen sind wieder ein Teil des Heftes.

Das Beste an diesem Heft ist aber „Der Daggl vs. Die Staatsmacht 1:0“. Dabei geht es darum, dass bei einer Verkehrs- oder Drogenkontrolle an der Raststätte Passau zwei Polizisten neben dem TMK und dem Carpe noctem von den Diablos auch zwei Ausgaben der ersten Daggle-Ausgabe fanden. Die Hefte wurden eingezogen und durch die Cops gelesen. Dabei wurde „Der Daggl“ vom Gewalttäter-Sport-Beauftragen mit dem die Cops anscheinend telefonierten als auf dem Index stehend ausgewiesen wurde. Der Grund: das Heft ruft zur Gewalt auf! Das „Carpe noctem“ und die „To my kibice“ gab es zurück, „Der Daggl“ wurde eingezogen. Dieser Sache nahm sich dann die Rot-Schwarze-Hilfe (Quelle Zitat) an:

„Polizei Simbach auf den Hund gekommen

Wie die Grenzpolizei einem jungen Nürnberger Fanmagazin Kultstatus verlieh.

„‚Der Daggl steht auf dem Index!“ Die Nachricht machte flugs die Runde in Fankreisen. Und überraschte die Redaktion mitten in der Andruckphase der limitierten zweiten Ausgabe.

Mit so viel Ruhm hatte keiner gerechnet. Das Blatt hatte zwar – schon vor der Polizeimaßnahme – reißenden Absatz gefunden. Es mussten sogar 100 Exemplare nachgedruckt werden. Weshalb die niederbayerische Polizei aus Simbach am Inn bei einer Verkehrskontrolle eines RSH-Mitglieds ausgerechnet die zufällig mitgeführte Erstausgabe des Daggl beschlagnahmte, konnte sich niemand recht erklären.

Angeblich sei das Heft von der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS), bei der auch die Gewalttäterdatei geführt wird, indiziert worden, behaupteten die eifrigen Beamten vor Ort und zogen das Magazin nach vorangegangenen Telefonaten ein.

Später wollte die Polizei nichts mehr davon wissen. Man habe Anhaltspunkte für strafrechtliche Inhalte gehabt, schrieb sie zur Maßnahmebegründung an den zwischenzeitlich beauftragten RSH-Anwalt.

Der Anwalt recherchierte dagegen, dass das Heft freilich nicht auf einem Index steht und forderte das gute Stück heraus. Nach einigen Wochen kostenlosem Probelesen schickte es die Polizei kommentarlos zurück.

Eine Schikane-Aktion der Polizei? Oder war die Verlockung zu groß? Wann bekommen die Beamten im trüben Niederbayern schon mal ein gutes Nürnberger Fanzine zum Lesen in die Hände.“

Der Daggl #3 – 9 von 10 Kopaneschnecken! (goju)

Der Daggl #2Der Daggl #2

Fand ich die ersten Spielberichte im Daggl Nr. 1 noch etwas holprig, so ist die Qualität selbiger in der zweiten Ausgabe schon gestiegen. Ebenso ist die zweite Ausgabe auch wieder grundsolide. Die Spielberichte sind ein buntes Potpourri aus Spielen des 1.FCN und Spielbesuchen in der Tschechischen Republik, Argentinien, der Slowakei, Serbien, Litauen, Bulgarien, Griechenland, arabische Halbinsel, Griechenland, Polen und Uruguay. Hab ich ein Land vergessen? Ich hoffe doch nicht. Dazu wieder Nürnberger Fanzinegeschichte (in dieser Daggl-Ausgabe wird Fränkisch Brot vorgestellt) und Fanzine-Rezensionen.

Das Konzept mit mehreren (teils reaktivierten) Schreibern der unterschiedlichsten Nürnberger Fanzine, welche sich um die Texte im Daggl kümmern, scheint aufzugehen. Die bereits erworbene Erfahrung der Schreiber merkt man dem Heft an und ist mir somit eine Kaufempfehlung wert.

Der Daggl #2 – 8 von 10 Kopaneschnecken! (goju)