Tag: 2. Januar 2016
02.01.2016 Difaâ Hassani d’El Jadida – AS FAR Rabat02.01.2016 Difaâ Hassani d’El Jadida – AS FAR Rabat
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Silvester 2015 / Neujahr 2016 in PrahaSilvester 2015 / Neujahr 2016 in Praha
Silvester – und für mich wie jedes Jahr die Frage, was ich an diesem Tag mache.
Mal ein anderes Umfeld als Dresden sollte es sein. Dresden ist zwar schön, aber jährlich hebt mich das Ambiente zu Silvester auch nicht mehr an. Aber wohin? Silvester in London war 2007 ein schlechter Witz. Die Stadtverwaltung zündete an der Themse ein Feuerwerk, von welchem ich auf der Waterloo-Bridge nach zehn Sekunden auf Grund der Rauchentwicklung nichts mehr sah. Zypern 2009 war irgendwie auch komisch. Kein Feuerwerk und den Jahreswechsel verschlief ich dadurch gekonnt. Und letztes Jahr in der Schweiz…naja….zum 1. August ist dort mehr Feuerwerk als am 31. Dezember. Also wohin sollte es nun für mich gehen? Ein Kumpel erzählte mir irgendwann, dass er Silvester in der goldenen Stadt Praha ist. Hmh, Praha? Wieso nicht mal dorthin. War bereits schon ungezählte mal dort, aber noch nie zu Silvester. Am 31. am Nachmittag mit dem Zug hin gefahren und mir das Abteil mit einer Familie aus dem englischsprachigen Raum geteilt. Tür auf, Tür zu, Tür auf, Tür zu and so on. Where was the fucking problem? Und dann geben die ihrem vielleicht 4-jährigen Sohn auch noch die Touchbude in die Hand, damit er die Klappe hält. Zumindest konnte er schon besser mit dem Schlubiphone umgehen als ich. Aber muss das sein? Mit was für Eltern manche Kinder so gestraft sind. Wahnsinn.
Angekommen in Praha in den Stadtteil Žižkov ins Hotel Vitkov gefahren. Und schon wieder waren sie da: zu viele laute Tommys. Kann die Erderwärmung mal bissl schneller von statten gehen, damit die britischen Inseln endlich versinken? Bitte, bitte, bitte, bitte.
Nun ja, damit dem Volk aus dem Weg gegangen werden konnte, wurde schnell der Standort ins Stadtzentrum verlegt. Die Sehenswürdigkeiten abhoppen und schauen wie sich im Zentrum auf die Stunde null vorbereitet wird. Und siehe da: Kaum biegen wir auf den großen Marktplatz ein hämmern Bässe und ein DJ heizt die Crowd an. Da ravt sogar mal der 50-jährige Herr mit Bierbauch gemütlich neben seiner Frau.War auf jeden Fall lustig anzuschauen. Hier und da noch bissl rumgeschaut und eine Stunde die weißen Flocken von oben bemerkt. Ebenso stand zu diesem Zeitpunkt die Frage auf dem Zettel, von wo das Feuerwerk geschaut wird. Ich führte den Standort Vitkov (Veitsberg) mit dem 1950 eingeweihten Jan-Žižka-Denkmal ins Feld, weil ich von diesem im Frühjahr aus sehen konnte, was von da doch ein schöner blick über Prag zu erhaschen ist. Die anderen drei entschieden sich aber anders und so gingen wir halt unserer Wege. Auf dem Weg zum Vitkov festgestellt, dass in der Stadt sehr wenig mit Blitzknallern hantiert wurde. Im Vergleich zu Dresden bewegte sich die Rate praktisch bei 0. In Dresden bin ich schon oft der Meinung gewesen, dass 18 Uhr = 0 Uhr war, so wie dort mit den Knallern usw. rum geschossen wird.
Des Weiteren bemerkte ich auf den Weg zum Vitkov, dass der Schneefall leicht zu nahm, machte mir aber keine Gedanken. Bis ich den Berg erklommen hatte und auf Praha schaute und quasi nichts sah. Kurz überlegt, ob ich nicht doch noch in die Stadt zurück spurte, biss ich letztlich auf den sauren Apfel, baute die Kamera auf und harrte der Dinge, die da so kommen sollten. Da hatte ich eindeutig auf das falsche Pferd gesetzt. Oder anders: Väterchen Frost, jetzt höre ma her. Den ganzen bisherigen Winter bist du Kackbratze nicht vor Ort (was ich sehr gut finde) und dann, wenn ich dich am Wenigsten gebrauchen kann, kommst du angelatscht und zeigst mir den Finger. Ich glob bei dir schallerts, du Kackvogel. Mache dich dorthin, wo du hergekommen bist, oder ich haue dir die Sommerhit der 90er Jahre um die Ohren. Und da ist Lou Bega mit Mabo Nr. 5 der Anfang. Danach kommt Macarena und irgendwas von Loona, hijo de puta.
Aber was soll ich nur zum Feuerwerk sagen? Der Schneefall und die Rauchentwicklung trübten das Bild von der Stadt so sehr ein, dass keine guten Bilder möglich waren. Kotzte mich echt an. Dreckswinter! So hielt es mich auch nicht lange auf dem Vitkov und ich verschwand alsbald im Hotel.
Der Morgen danach!
„Ey! Mache die Glotzen off.“
„…..“
„Kuuuuuuuuunde! Spinnst du? Ob du mal in die Puschen kommst!“
„WTF?“
„Ey“
„?“
„Hier!“
„Wo?“
„Im Unterbewusstsein, du Knallerbse?“
„Hä?“
„Dein Schweinehund!“
„Orr nee, was ist los?“
„Du gehst jetzt rennen! JETZT! S.O.F.O.R.T!“
„Hast du mal auf die Uhr geschaut? Es ist weit vor sieben Uhr.“
„Na und? Brauchst hier keine Müdigkeit vorschieben!“
„Ich meine ja nur, dass ich so gegen sieben….“
„Ach ja, der feine Herr fängt an zu handeln?
„Hä? Merkst du dich noch? Der Plan sieht vor, sieben Uhr so langsam wach zu werden und gegen acht unten vor der Tür zu stehen.“
„Langsam wach werden? Hat sich ja jetzt eh schon erledigt. Hehehehe.“
„Da hast du recht.“
„Ich weiß.“
„Also was machen wir jetzt?“
„Sauf dein Tee und dann ab!“
„Nicht vor acht Uhr!“
„Orr ja Schmollinger, komm aus deiner Trotzecke raus.“
„Na was denn?“
„Um acht geht klar. Aber lass die Augen offen!“
So ungefähr spielte sich ein innerer Dialog bei mir ab, welcher mich wirklich weit vor sieben Uhr die Augen aufreißen und mich sehr unruhig werden ließ. Denn an diesem 01.01. sollte mein vierter Jogging-Länderpunkt gemacht werden. Nach Deutschland, Zypern und der Schweiz ist nun die gute Česká republika die Vierte im Quartett. Und wo, als in der Hauptstadt sollte dieser Länderpunkt gemacht werden? So ging es vom Hotel aus wieder ins Zentrum, über die noch leere Karlsbrücke hoch zum größten Stadion Europas auf den Strahov, rüber zur Prager Burg und unterhalb dieser durch das Viertel wieder über die Moldau durch das Zentrum hoch zum Vitkov. Und dort wartete dann die Rocky-Gedächtnis-Treppe auf mich. Sogar das Wetter war daran angepasst. Die Treppe hoch, ein Blick zurück auf Praha und ab ins Hotel unter die Dusche. Auf jeden Fall eine gute Runde, welche gute Eindrücke von Praha bot. Diese Stadt wird mir immer sympathischer. (goju)