Mit dem Hoppermobil des guten J's, welcher seinerseits ein großes Herz sein eigen nennt und noch dazu einen großen fundierten Kenntnisstand über gute italienische Restaurants in bella italia (der Gag wird einfach nicht alt) besitzt, ging es in das Tschechien des Westens oder wie die ostdeutschen AFD wählenden, impfverweigernden und Bomberjacken tragenden Ronnys sagen würden, es ging nach Belgien.
Plan war es ein paar Jupiler zu verhaften, dazu eine bis zehn Frikandeln einzuatmen und zwei Grounds, aber sowas von weg zu scheppern. Ein wenig Schabernack auf der ereignislosen Fahrt zu treiben, um dann mit dem Presseausweis den Eintritt zu schnorren. Ein bisschen Singsang im Stadion zu hören, auch wenn durch unsere Plätze geschuldet, nicht viel bei uns deutschen Heinzen ankommen würde, aber immerhin wäre Bewegung im Block zu erkennen und der Fahneneinsatz wäre voll vorbildlichst! Naaaa und alle schön am kotzen, bei dem Groundhopper Gequatsche? Sehr gut meine lieben zwei Stammleser, ihr seid noch nicht verloren.
Unser wertgeschätzter J., nennen wir ihn mal spaßeshalber Jörg, stellte wiederholt seinen Firmenwagen und ermöglichte uns somit erneut eine kostenneutrale Anreise ins flächenmäßig zweitgrößte Land der Benelux-Union. Alle waren heiß auf das beste Bier des Planeten. Ein Duvel. Gott was war das damals für eine utopische Geschichte in Antwerpen, mit dem der stille Teilhaber, als er das erste und einzige Mal in seinen Leben ein Bier nicht austrank. Sogar M. unser Quotenantialkoholiker belöffelte das Biermonster, sein belgisches Gold auszutrinken, sonst gäbe es kein Neues. Ich für meinen Teil behaupte, eine Träne beim der stille Teilhaber während des Trinkens gesehen zu haben. Wir sind manchmal echt wie Hyänen. 2018 war dies. Mensch wie die Zeit vergeht. Um die Geschichte zu vervollständigen, erwähne ich noch, dass der schlaue Fuchs, so hieß er nämlich damals noch, bei einen Auswärtsspiel an der Castroper Straße eine 0,75 Liter Duvelflasche weggemacht hatte, welche Serge und ich eigentlich nur als Witz dabei hatten und er dies mit einem lächeln im Gesicht und ohne zu zucken tat. Überhaupt nicht unsere angewiderten Blicke verstehend setzte er das „Getränk“ ab und meinte lapidar „geht doch„. Dresden grüßt den Alkohol.
Da wir wie immer pünktlich losfuhren, waren wir auch sehr pünktlich in Bruxelles und dreiviertel im Auto wollten zum Atomium. Da ich Demokratie als gut empfinde, hieß dies für mich halt zum dritten Mal an den Hotspots Bruxelles zu fahren oder besser gesagt, den Anderen war es egal was der Kulturbeauftragte wollte. Aber so klingt es für mich besser. Ist ja schließlich meine Geschichte. Ich bekam danach trotzdem noch meinen Willen und konnte die Anderen überzeugen an ein von mir rausgesuchtes Mural über Europa zu eiern. Nun, naja was soll ich sagen, Herrgott ja ich habe einen Fehler gemacht, aber ich habe auch die Größe diesen hier einzugestehen. Ich hämmerte nämlich die falsche Adresse ins Navi und zwar die vom Hotel statt die vom Grafitto. Die Quittung war ein Orkan an staccato artigen hämischen Kommentaren in meine Richtung. Serge tat sich da besonders hervor. Wahrscheinlich hat er zu oft neben dem der stille Teilhaber gesessen.
Diesen, M. und den schlauen Fuchs konnten wir später am Stadion begrüßen. Als unsere Planungen finalisiert waren und als Ziele vor dem Spiel in Oldenburg RWD Molenbeek und Royale Union Saint-Gilloise standen, wurden im Fanzinearchiv gestöbert und geblättert. Ich muss zugeben, sooo viel über die Fanszenen in Belgien weiß ich jetzt nicht. Aber hey, Belgien ist schon geil. Schöne alte verranzte Stadien, es gibt gute und interessante Fanszenen und das belgische Nationalgericht, lässt das einfache Fußballvolk in die Frituur rammeln. Naja ob es DAS Nationalgericht ist wage ich zu bezweifeln, aber schmecken tut es sehr gut, dieser Schmierfraß. Ping musste noch erklärt werden was denn Schmierfraß ist. Ok, fand sie nicht wirklich lustig, ist wohl Männer Humor.
Schokolade und Waffeln, ja mein Belgien das kannst du. Aber dein Bier, egal jetzt ob Duvel und die ganzen anderen Ausgeburten der Bierbrauerhölle, ist der Horror. Liebes Belgien du kannst noch 100 mal mit deinen 1000 Bieren werben, aber sorry, das passt nicht mit uns Gourmets zusammen. Wahrscheinlich sind wir Ossis zu sehr mit dem tschechischen Pivoköstlichkeiten verwöhnt. Da geht einfach nichts drüber. Nun gut, eigentlich wollte ich über das Stöbern in meinen Fanzinearchiv nicht zum belgisches Bier kommen, sondern darauf, dass ich im Credo, aus Bielefelder Feder, einen Bericht über den RWD Molenbeek gelesen habe und daraus einige Infos ziehen konnte. Das Credo ist übrigens eines meiner Lieblingshefte geworden. Schreiben können sie dort. Goju würde noch den Stuhlweitwurf erwähnen, ich tue dies natürlich nicht, doch tue ich. Sie schmeißen Stühle und feiern sich dann mit Bielefeld, Bielefeld, Bielefeld Rufen. Nun ja…. Das Themenspektrum ist weit gefächert und für mich macht die Fanszene in Ostwestfalen trotzdem einen wirklich progressiven Eindruck.
Der Racing White Daring Molenbeek ist im gleichnamigen Stadtteil zu Hause. Hat eine bewegte Geschichte hinter sich, belgischer Meister 1975, einige Spiele auf internationaler Bühne, Ab- und Aufstiege, Fusionen mit anderen Vereinen und auch eine Vereinsauflösung mit anschließenden Neustart in der vierten Division. Die Fanszene hat auch einen guten Ruf und ich muss sagen, es hatte was. Einige Zaunfahnen welche begutachtet werden konnten, das lieben halt die Ossis, eine gute Lautstärke und der Block A machte gut Ballett. M. war schon einmal im März 2017 im schönen Edmond Machtens Stadion und seine Erlebnisse von damals konnten erneut bestätigt werden. Auch das Stadionumfeld war cool und interessant. Diese großen grauen Platten welche im Hintergrund mächtig über das Stadion ragten. Wie eigentlich fast immer in Belgien befindet sich das Stadion mitten im Viertel mit Kneipen und Frituurs als Nachbarn. In einem Döner in der Nähe ließen sich dann die Luis nieder. Mit einer Frau und sechs Männern wollten wir nicht ins Cafe Le Stade, die Stammkneipe in welcher sich die Fans des RWDM treffen. Also einmal um die Ecke und in einen Imbiss gesetzt.
Der Dönerbesitzer war mit unserer Gruppe sehr zufrieden, brachten wir doch wieder mal ein paar neue Gesichter ins Geschäft und er machte dieses mit uns. Er konnte so auch mal wieder deutsch sprechen. Da der stille Teilhaber und M. eine gute Woche in Saudi-Arabien unterwegs waren, gab es einiges zu erzählen. Die Fritten und Frikandeln schmeckten. Wie wir dann auf Parkettboden und nicht auf Baguetteboden kamen kann ich mir gar nicht erklären. Auch nicht das J. nach Porto wollte und nicht nach Bordeaux. Sächsisch ist schon eine wunderbare Sprache.
Molenbeek ist vor allem 2015 in die Schlagzeilen geraten, da einige Attentäter der Terroranschläge in Paris von dort kamen oder sich dort aufgehalten hatten. Der Stadtteil hat einen großen Migrationshintergrund, zu wenig Wohnraum und eine hohe Arbeitslosigkeit. Die Menschen werden dadurch stigmatisiert und haben es schwer das Images einer Terroristenhochburg los zu werden. Im Stadion ging es dann auf die große Haupttribüne, die VIP’s hinter uns am futtern, hinter Glas, wie im Zoo und die 10 Gästefans aus dem 65km entfernten Deinze, links über uns im Oberrang. Unsere Platzwahl war natürlich der guten Sicht auf den Block A, dem Heimbereich, ausgerichtet.
Beim näheren betrachten der Bilder, war zu sehen, dass die Zusammensetzung des Blockes aus allen Fanklientel bestand. Daumen nach oben, denn es zeigt, dass es eine gewachsene Fankurve ist. Die Hauptgruppe ist die Gruppe Brussels Power 2005. Laut Credo für einige Choreografien verantwortlich. Hab ich nachgeschaut und stimmt so. Die zweite Gruppe sind die Brussels Boys 85 (Bxl Boys 85). Vervollständigt wird der Block A durch diverse Fanclubs, schön an den verschiedenen Zaunfahnen zu erkennen. Am besten gefiel mir von der Aufmachung die R.W.D.M. – BXL Boys Zaunfahne. Scheint wohl auch schon ein paar Jahre in den belgischen Stadien zu hängen. Das Spruchband welches in der zweiten Halbzeit gezeigt wurde, GILLES ET JULIEN – MERCI POUR TOUTES CES ANNÉES ; GILLES UND JULIEN – DANKE FÜR ALLE DIESE JAHRE, dankte einen Spieler und noch jemanden aus dem Verein, aber wen wollte mir Google nicht verraten. Amüsant fanden wir den Capo. Oberkörperfrei bei der Kälte, schön mit Lederhandschuhen. Aber seinen Block hatte er definitiv im Griff. Wir derweil am sabbeln, Bier organisieren und trinken, Fotos machen usw. usf. ihr kennt es. Die Lampen gingen langsam an. Wir waren zufrieden. (Der Kulturbeauftragte)
Die Geschichte(n) von RWD Moolenbeek:
Der RWDM Brussels FC (RWDM) war ein belgischer Fußballverein aus der Gemeinde Molenbeek-Saint-Jean – einem Teil der Stadtregion Brüssel – der 2002 aus der Fusion der beiden Clubs RWD Molenbeek und KFC Strombeek entstand. Von 2004/05 an spielte der Verein vier Jahre in der belgischen Ersten Division, bis er 2008 in die zweite belgische Liga abstieg. Umgangssprachlich wurde der Klub auch De Bondgenoten oder/ Les Coalisés (Die Verbündeten) genannt. Nach der Saison 2013/14 wurde der Club aufgelöst.Racing White Daring Molenbeek (RWDM)
Racing White Daring Molenbeek (kurz: RWDM) wurde 1973 aus der Taufe gehoben. Da sich der ältere Club Racing White dem erfolgreicheren Daring Molenbeek anschloss, musste der neue Verein auf die Stammnummer sechs verzichten und startete mit der Matrikelnummer 47. In die neue Verbindung brachte Daring auch das Oscar Bossaertstadion ein, das jetzt Edmond Machtensstadion genannt wurde, und seine treuen Fans. Gleich in der ersten Saison (1973/74) wurde RWDM Dritter und erreichte damit wieder den Europapokal. In der folgenden Saison wurde die Mannschaft sogar Meister. Von 1973/74 bis 1977/78 spielte RWDM fünfmal hintereinander in einem europäischen Wettbewerb und blieb dabei in 14 Spielen ungeschlagen. 1976/77 setzte sich die Mannschaft im UEFA-Pokal gegen Næstved IF, Wisła Krakau, FC Schalke 04 und Feyenoord Rotterdam durch und schied erst im Halbfinale durch zwei Unentschieden gegen Athletic Bilbao aus. Danach qualifizierte sich RWDM noch zweimal (1980 und 1996) für den Europapokal, schied aber jeweils in der ersten Runde aus. Sportlich ging es seit den 1980er Jahren bergab: RWDM stieg 1984, 1989 und 1998 aus der ersten Liga ab. Drei Jahre nach dem letzten Abstieg schaffte RWDM 2001 noch einmal den Aufstieg, doch wurde der Verein nach großen finanziellen Problemen in die dritte Liga relegiert und ihm schließlich die Lizenz entzogen – der Club wurde aufgelöst und ging 2002 im KFC Strombeek auf.KFC Strombeek
Nach dem Ende des RWDM übernahm Johan Vermeersch, der lange bei RWDM aktiv gewesen war, einen anderen Verein, den KFC Strombeek, der jetzt im Edmond Machtensstadion spielte. Dieser war seit 1932 Mitglied des belgischen Fußballverbandes KBVB. Nachdem der RWDM vom KFC Strombeek aufgenommen und dieser von einem neuen Eigentümer übernommen worden war, wurde der Verein 2003 in FC Brüssel umbenannt. Für die meisten Fans ist dies der Nachfolger des ruhmreichen RWDM.Abstieg und Auflösung
Von 2004/05 an spielte der FC Brüssel vier Jahre in der ersten belgischen Liga. In der ersten Saison konnte der Abstieg nur knapp verhindert werden, danach ging es nach dem 9. Platz 2006 über Platz 13. (2007) in die zweite Liga (2008, 18. Platz), wo der Verein in der Saison 2010/11 erneut gegen den Abstieg spielte. Am 24. Juni 2014 gab der Präsident des Clubs, Johan Vermeersch, die Auflösung des Clubs bekannt, da der Verein nach dem sportlichen Abstieg keine Lizenz für die kommende Spielzeit in der zweiten Liga bekommen hatte. Quelle: wikipedia.org/wiki/FC_Brüssel (abgerufen am 10.02.2023 um 14:36)
RWD Moolenbeek 2015
Bereits 1973 wurde unter dem Namen Racing White Daring Molenbeek ein Fußballverein gegründet. Formal schlossen sich dabei die Vereine Racing White und Daring Molenbeek zusammen. Er wurde vom Königlich Belgischen Fußballverband unter der Stammnummer 47 des jüngeren, aber in einer höheren Liga spielenden Daring Molenbeek registriert. Aufgrund finanzieller Probleme wurde dem Verein 2002 die Profilizenz verweigert. Er fusionierte dann mit dem KFC Strombeek, der darauf in FC Brüssel umbenannt wurde. Dieser löste sich 2014 auf, nachdem er keine Lizenz für die Folgesaison erhielt. Eingeleitet von Thierry Dailly, Bruno Vandenwijngaert und Philippe Housiaux startete darauf eine Gruppe von Investoren das Projekt RWDM 47, um die traditionsreiche Abkürzung in einem Vereinsnamen erscheinen zu lassen und auch die alte Stammnummer. 2015 fand man zwei Vereine, die man übernehmen konnte. Standaard Wetteren fusionierte mit dem RFC Wetteren. Der neue Verein erhielt dann wieder den Namen Racing White Daring Molenbeek. Wenngleich seine Stammnummer offiziell eine höhere ist, wird er von den Fans auch als RWDM47 bezeichnet. Die Berechtigung im Edmond Machtensstadion spielen zu dürfen, musste sich RWDM gerichtlich erstreiten, da bis zu seiner Auflösung im Oktober 2017 dort auch Royal White Star Brüssel spielte. Das Gericht entschied, dass sich beide Vereine den Hauptplatz des Stadions teilen mussten.[1] Sportlich konnte RWDM in der Saison 2015/16 in der 4. Division auf dem bisherigen Ligaplatz von Wetteren starten. Mit der Neuordnung des Ligassystems im belgischen Amateurfußball zur Saison 2016/17 spielte der Verein in der 3. Division (Wallonie Staffel B), die er als Erster beendete, und somit zur Saison 2017/18 in die 2. Division Amateure (Wallonie) aufstieg. Auch diese Saison beendete man als Tabellenerster und stieg zur Saison 2018/19 in die 1. Division Amateure auf. Hier erreichte man in der Saison 2018/19 Platz 8. Bei Abbruch des Spielbetriebes in der Saison 2019/20 infolge der COVID-19-Pandemie stand RWDM auf Platz 6. Nachdem die Division 1A zur Saison 2020/21 auf 18 Mannschaften aufgestockt wurde, wodurch zwei Mannschaften aus der Division 1B aufstiegen, und gleichzeitig Sporting Lokeren insolvent wurde und KSV Roeselare und Royal Excelsior Virton die Lizenz verweigert wurde, konnten vier Mannschaften aus der 1. Division Amateure zur Saison 2020/21 in der Division 1B aufsteigen. Da die höherplatzierten Vereine KVV Thes Sport Tessenderlo, KSK Heist und Patro Eisden Maasmechelen keine Lizenz für die Division 1B beantragt hatten bzw. keine erhielten, reichte Platz 6 für den Aufstieg. Die erste Saison in der Division 1B wurde auf Platz 6 beendet. In der nächsten Saison hatte RWD nach dem drittletzten Spieltag sieben Punkte Rückstand auf den Spitzenreiter KVC Westerlo, andererseits aber auch sieben Punkte Vorsprung auf Platz 3 mit Waasland-Beveren, so dass damit die Teilnahme an der Relegation sicher fest stand. In den Relegationsspielen verlor man 0:1 zu Hause gegen den RFC Seraing und spielte auswärts torlos unentschieden, so dass der RWDM in der Division 1B verblieb. Quelle: wikipedia.org/wiki/RWD_Moolenbeek_2015 (abgerufen am 10.02.2023 um 14:40)