21.10.2012, 15:30 Uhr
SK Benešov – FK Admira Praha
Benešov, Mestsky Stadion
Divize A (4. Liga CZ) – 150 Zs. – 0:2
Unser letzter Anlaufpunkt war die 37 km südöstlich von Prag gelegene Stadt Benesov, der hier beheimatete und 1913 als AFK Benesov gegründete Verein, hat eine durchaus bewegte Geschichte, wobei die Epoche ab 1990 wohl die interessantes darstellt. Denn mit dem Einstieg von Miroslav Svarc in den Verein, entwickelte der Bauunternehmers einen wahren Mäzen-Status und unterstützte den nun nach ihm benannten FK Svarc Benesov mit Millionensummen. Als der Verein in der Saison 94/95 den Durchmarsch bis in die höchste Spielklasse geschafft hatte, endete das Abenteuer aber genauso schnell wie es begann, Svarc dem die Ausgaben für den Klub über den Kopf stiegen, wurde wegen Steuerhinterziehung angeklagt. Die Mannschaft war in der 1. Liga schlicht und einfach chancenlos, gewann nur drei von dreißig Spielen, kassierte in fünf Begegnungen mehr als vier Gegentore und stieg als Tabellenletzter wieder ab. Auch in der 2. Liga konnte die Elf nicht mehr mithalten und wurde Letzter. Svarc, einer Gefängnisstrafe ins Auge sehend, hatte sich übernommen und konnte das sinkende Schiff nicht mehr retten. Im Sommer 1996 wurde die Herrenmannschaft aufgelöst, der Klub in FK Benesov umbenannt und nur noch die Juniorenabteilung nahm am Spielbetrieb teil. Dieser desaströse Zustand sollte sich bis ins Jahr 1999 nicht ändern. Erst mit dem Einstieg des Bauunternehmers Jan Sladek als neuer Sponsor des Vereins wurde das Problem der fehlenden Herrenmannschaft gelöst. Die in der 5. Liga spielende Mannschaft aus dem unweiten gelegenen Dorf Pysely, wurde einfach nach Benesov umgesiedelte und in SK Benesov umbenannte. Benesov übernahm nun deren Platz in der 5. Liga und schon in der ersten Saison gelang der Aufstieg in die 4. Liga, die die Mannschaft aber in der Saison 2006/07 nicht halten konnte. Jedoch gelang in der darauffolgenden Saison der sofortige Wiederaufstieg, in der der SK bis heute spielt. Soviel dazu…! Zur heutigen Begegnung fanden sich gut 150 Zuschauer, darunter auch einige Gäste, im Mestsky Stadion ein. Neben einer großen überdachten Haupttribüne, sowie einer ordentlichen Anzahl Traversen in beiden Kurven, weiß besonderes die alte Stahlrohrtribüne auf der Gegenseite zu gefallen. Sind die Treppenaufgänge doch teilweise mit Holzplanken versperrt, höchstwahrscheinlich haben besagte Holzplanken vorher als Sitzmöglichkeit fungiert, so fehlen besonders im äußeren Bereich der Tribüne einige Planken. Alles im allen ein wirklich sehenswertes Stadion, was laut offiziellen Angaben immer noch für 8000 interessierte Platz bietet. Das unspektakuläre Spiel verfolgten wir bei immer kälter werdenden Temperaturen, dafür aber mit sehr schmackhafter Klobasa, eher nebenbei. Von der Heimischen Fanszene, die hin und wieder mit einer kleinen optischen Einlage für Aufmerksamkeit sorgt, war leider nicht viel zu sehen. Das Fazit dieses Tages kann laut einem völlig überbewerteten sozialen Netzwerkes nur, „gefällt mir“, heißen! (Sven)